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Matthias Weich

Reflexion CVD19

In der Arbeit „Reflexion CVD19“ wurden 72 von derzeitig häufig vorzufindenden Hinweisschildern an Schaufenstern bzw. Eingangstüren von Lokalen, Geschäften, Kneipen und Dienstleistungsunternehmen der Regensburger Altstadt zu einer digitalen Bildkomposition zusammengestellt. Auch wenn die Arbeit zunächst rein dokumentarisch anmutet, strebt sie weniger eine möglichst objektive Wiedergabe der Realität an, sondern sucht nach ästhetischen Qualitäten, die von einem von Ausgangsbeschränkungen gezeichneten, unbelebten Stadtkern ausgehen.

Bemerkenswert erscheinen dabei die unterschiedlichen Gestaltungsweisen der Hinweistafeln, welche zum Teil fundamental in der Textform, der visuellen Gestaltung sowie in der Art der Anbringung variieren: Die Unterschiede reichen von distanzierter Standardsprache bis hin zu lyrischen Formulierungen, von funktionalem Textlayout zu handgezeichneten Darstellungen und von lose angeklebten Schmierzetteln hin zu perfekt an den Stil der Örtlichkeit angepassten Plakatgestaltungen. Bei genauerer Betrachtung wird deutlich, dass die Einzelelemente der Bildkomposition nicht in einer zufälligen Anordnung stehen, sondern in ihrer Zusammensetzung und den durch die Aufnahmetechnik hervorgerufenen Einbezug des ursprünglichen Kontextes Wechselwirkungen eingehen. Farben, Formen und Texte ähneln oder steigern sich gegenseitig, stehen im vermeintlichen Widerspruch und legen eine jeweils ganz eigene Interpretation der Situation nahe.

Die Arbeit soll einladen, sich auf eine vergleichende Untersuchung dieser ganz ungewohnten Ästhetik einzulassen. Dafür ist die Bildkomposition zusätzlich unter https://matthiasweich.files.wordpress.com/2020/04/cvd19_2020_mq-2.jpg in hoher Auflösung einzusehen.