Der Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung für Kinder im Grundschulalter ab dem Schuljahr 2026/27 stellt viele Kommunen und Städte vor komplexe Herausforderungen – und das ist auch gut so! Ich bin davon überzeugt, dass dies eine Chance ist und dadurch dem Bildungsbereich in unserer Gesellschaft eine höhere Bedeutung eingeräumt wird. Eine Betreuung an fünf Werktagen, jeweils acht Stunden pro Tag, mit maximal vier Wochen Schließzeiten während der Ferien wird durch den Rechtsanspruch geregelt. Das sind auf den ersten Blick kleine Zahlen, welche jedoch große Auswirkungen auf die Planungen der Bildungsangebote haben. Reichen die vorhandenen Räume für den Betreuungsbedarf aus? Wo können wir weitere Angebote schaffen oder erweitern? Wie gestalten wir ein attraktives Arbeitsumfeld und gewinnen Fachkräfte? Was sind unsere Qualitätsansprüche an diese Angebote? Um diese und noch viele weitere Fragen zu klären, arbeiten wir ämter- und institutionsübergreifend eng zusammen. Wir suchen und schaffen Lösungen. Schließlich sind Betreuungsangebote für Kinder, ob in der Grundschule oder im vorschulischen Bereich, für viele Eltern nicht nur essenziell, sondern oftmals existenziell. Dabei geht es nicht nur um Lebenshaltungskosten, sondern vor allem um die Vereinbarkeit von Familie und Beruf, Gleichstellung sowie Chancengleichheit auf allen Ebenen; Aspekte, welche uns als Stadt besonders am Herzen liegen und uns antreiben. Bildung ist die Zukunft, deshalb müssen wir uns als Stadtgesellschaft die Frage stellen, wie wir diese Zukunft gestalten und leben wollen.
Insofern ist der Rechtsanspruch ein starkes Werkzeug, aber auch ein lauter Weckruf für die Kommunen und Städte sowie ein bedeutsames Zeichen für die junge Generation, dass dem Thema Kinderbetreuung mehr Aufmerksamkeit geschenkt wird. Wir als Stadtverwaltung haben diesen Weckruf verstanden und lassen Taten folgen. In diesem Zusammenhang sind wir seit Oktober 2023 Teil eines Förderprojekts des Bundesministeriums für Bildung und Forschung. Das übergeordnete Ziel ist die Entwicklung der Stadt Regensburg zu einer Bildungskommune. Denn nur mit gemeinsamen Zielen, gelebter Kooperation und einem transparenten sowie offenen Diskurs können wir die Bildungslandschaft in Regensburg zukunftsfähig entwickeln.
