Vor Entwicklung und Ausbau der Eisenbahn und dem damit verbundenen billigen Transport von Kohle war in unserer Gegend Holz das ausschließliche Brennmaterial. Dem Brennholz kam daher eine sehr große wirtschaftliche Bedeutung zu. Beachtliche Mengen Holz wurden per Schiff aus dem Bayerischen Wald den Regen herabgeflößt oder kamen aus den Forsten um Kelheim und Hienheim donauabwärts zur Lände. An der Holzlände herrschte also reges Treiben. Mit zweiräderigen Karren wurden die Holzscheite vom Schiff zum Stapelplatz befördert. Viele Stapel von Scheiten lehnten entlang der Stadtmauer (so auch auf unserem Foto aus dem Jahr 1905). Weil die Lände stadteigenes Gebiet war, mussten die Holzhändler Stapelgebühren entrichten. Die Höhe der Gebühren wurde anhand der Menge des gelagerten Scheitholzes errechnet. Der Holzländeschreiber hatte darüber Buch zu führen. Nicht selten kam es vor, dass so manches Scheit bei Hochwasser davon schwamm oder im Schutz der Dunkelheit von Holzdieben geklaut wurde.
Das alte Regensburger Gaswerk, das im Dezember 1857 in Betrieb genommen wurde, versorgte die Straßen mit Gas-Beleuchtung. Das Werk produzierte das Gas ursprünglich aus Holz (Holzgas). Weil es nicht über einen Gleisanschluss verfügte, mussten die Holzscheite von der Holzlände an der Donau mit Pferdefuhrwerken herangekarrt werden. Erst 1870/71 erfolgte die Umstellung auf Kohle.
(Quelle: Bauer, Karl: Regensburg. Kunst-, Kultur- und Alltagsgeschichten, S. 423, 575/576)