Ungefähr ein Drittel der Flächen auf dem Keilsteiner Hang sind Ausgleichsflächen und sogenannte Ökokonto-Flächen für Bau- und Versiegelungsmaßnahmen im städtischen Raum. Sie müssen entsprechend ökologisch aufgewertet werden, um selten gewordenen Pflanzen und Tieren wieder einen Lebensraum zu geben. „Das ist eine gewachsene Kulturlandschaft, die wir hier bewahren“, unterstreicht Pöhler. Das Zusammenspiel aus unterschiedlichen Landschaftsformen begünstigt die Biodiversität. Wilder Dost, weißes Berufkraut, ausdauernder Lein, Odermennig, Ackerglockenblume, Kohl-Lauch, Karthäuser-Nelke, Wilde Möhre, Zypressen-Wolfsmilch oder Jakobsgreiskraut, um nur einige der Pflanzen zu nennen, wachsen auf den Wiesenflächen. Im Wald färbt das Leberblümchen im Frühling den Boden violett und wird später von den Maiglöckchen abgelöst. Küchenschellen sind die ersten im Jahr, die ihre pelzbewehrten Köpfchen aus der Erde strecken. Zieht der Sommer dann ins Land, finden trockenheitsresistente Dickblattgewächse auf den sonnenbeschienenen Felsen die idealen Lebensbedingungen. Die vielen unterschiedlichen Pflanzen, die über das ganze Jahr hinweg blühen, ziehen die Insekten an. Diese wiederum sind die Nahrungsgrundlage für zahlreiche Fledermäuse und (Sing-)Vogelarten, wie beispielsweise den Neuntöter, die hier die Umgebung finden, die sie zum Überleben benötigen.