Ein Grabstein als Trophäe
Während die exakte Lage des jüdischen Friedhofs noch immer Rätsel aufwirft, sind die Standorte diverser Grabsteine, die bei der Zerstörung gestohlen wurden, durchaus bekannt. Einige Regensburger Bürger nahmen damals doch tatsächlich einen Grabstein als eine Art Trophäe mit nach Hause und verbauten ihn in ihren Häusern.
Der „Judenstein“ an der Realschule am Judenstein dürfte am Bekanntesten sein. Nach ihm ist auch der Platz „Am Judenstein“ benannt. Ein weiterer Stein befindet sich beispielsweise am Haus Vor der Grieb 2 an der Südseite im ersten Stock. Besonders makaber ist die Verwendung eines jüdischen Grabsteins im Lochgefängnis im Alten Rathaus. Dort wurde der Stein als „Toilettendeckel“ verbaut.
Neben den eindeutig sichtbaren Grabsteinen gibt es wahrscheinlich noch etliche, die unter dem Putz der Häuser verborgen liegen und schlicht als Bausteine verwendet wurden.