
So kennen wir das Fresko heute. © Bilddokumentation Stadt Regensburg
30. Januar 2020
Nicht nur Kinder bleiben hier gerne stehen und bestaunen den riesigen Krieger mit dem glänzenden Helm, dem langen Speer und dem mächtigen Säbel, der sich auf eine Fensterbekrönung lehnt, und den kleinen David, der gerade mit seiner Steinschleuder ausholt. Das Goliathhaus gilt als eines der Wahrzeichen der Stadt, das jeder, der hier zu Gast ist, gesehen haben muss.
Ursprung bleibt geheimnisvoll
Warum gerade an diesem Haus diese Geschichte erzählt wird, ist nicht endgültig geklärt. Die Bezeichnung „Zum Goliath“ findet sich erstmals in einer Kaufurkunde aus dem Jahr 1573. Im Keller soll es allerdings eine Inschrift gegeben haben, die darauf hinwies, dass der Name bereits vorher gebräuchlich gewesen ist. Das Haus könnte demnach als sogenannte Goliardenherberge fahrenden Theologiestudenten (den sogenannten Goliarden) als Unterkunft gedient haben. Endgültig belegen lässt sich das allerdings nicht, und auch die Inschrift ist nicht erhalten geblieben. Nach einer anderen Überlieferung soll das Gemälde den Streit zwischen zwei benachbarten Kaufleuten darstellen – der eine stolz und hochmütig, der andere nicht ganz so reich, aber bescheiden. Am Ende triumphierte der Bescheidene – wie eben bei David gegen Goliath. Doch auch für diese Legende gibt es keine Beweise.