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Das „document Kepler“ erstrahlt in neuem Glanz

Nach umfassender Sanierung und Neugestaltung wird das Sterbehaus des Astronomen Anfang Februar 2024 wiedereröffnet.

Fotografie : Unter der Decke schweben 3D-Drucke von Objekten, die sowohl für die Zeit Keplers als auch für heute von Bedeutung sind.
Unter der Decke schweben 3D-Drucke von Objekten, die sowohl für die Zeit Keplers als auch für heute von Bedeutung sind. © Bilddokumentation Stadt Regensburg

30. Januar 2024

Das Haus Keplerstraße 5, in dem am 15. November 1630 der berühmte Mathematiker und Astronom Johannes Kepler gestorben war, beherbergte seit rund 65 Jahren das Kepler-Gedächtnishaus, das die Museen der Stadt Regensburg im Zuge der ersten Maßnahmen zur Altstadtsanierung eingerichtet hatten. Über die Jahrzehnte hinweg waren nur geringfügige Änderungen vorgenommen worden. Das Haus war zuletzt stark sanierungsbedürftig, die Ausstellung nicht mehr zeitgemäß.

Moderne Ausstellung in historischen Räumen

Dank Unterstützung durch den Freistaat Bayern und die Europäische Union konnte das Museum in den vergangenen Jahren mit Hilfe einer Förderung aus Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) umfassend erneuert werden. In enger Absprache mit der Denkmalpflege wurde das Haus baulich ertüchtigt und komplett barrierefrei erschlossen. Ein neuer Aufzug an der Südseite des Gebäudes ermöglicht den barrierefreien Zugang zu den insgesamt vier Etagen, wobei der weitgehend originale Innenbestand mit historischen Decken und Treppenanlagen gewahrt geblieben ist. Neben dem Aufzug entstand ein zusätzlicher Eingang, der das Museum enger an die Zentralbereiche der Altstadt um den Haidplatz und den Rathausplatz anbindet. Auch der bestehende Eingang an der Keplerstraße wurde mit Rampe und Treppenlift nach den Grundsätzen der Inklusion umgebaut und so gestaltet, dass er mehr als in der Vergangenheit auf das Sterbehaus Keplers als eines der historischen Alleinstellungsmerkmale Regensburg aufmerksam macht.

Interaktive Mitmach-Stationen im Science-Lab

Die Ausstellung zu Leben und Werk Keplers im Inneren wurde komplett neu konzipiert. Sie umfasst klassische Exponate in Gestalt von Büchern, historischen Instrumenten und Ähnlichem ebenso wie interaktive Elemente. Ein Audio- und Medienguide begleitet die Besucherinnen und Besucher durch das Haus. Die Ausstellungsarchitektur setzt sich dabei deutlich von den historischen Innenräumen ab, lässt diese aber in ihrer Wirkung gleichwertig bestehen. Ein besonderer Mehrwert der neuen Ausstellung ergibt sich durch die Erweiterung um das im alten Museum nicht genutzte dritte Obergeschoss. Hier wird als zentraler Bestandteil ein „Science Lab“ entstehen: Interaktive Mitmach-Stationen werden Themen, mit denen sich Kepler beschäftigt hat – zum Bau von Fernrohren, zum Sehvorgang und zur Optik, zur Beschaffenheit des Mondes und vielem mehr – für generationenübergreifende Zielgruppen anschaulich darstellen und die praktischen Seiten der Astronomie in den Mittelpunkt stellen.

Das document Kepler ist ab dem 2. Februar 2024 für die Öffentlichkeit zugänglich. 

Text: Katrin Butz