Ich habe eigentlich schon immer davon geträumt, mit Kindern zu arbeiten. Allerdings schreckten mich damals die lange Ausbildungszeit und die Verdienstaussichten als Erzieherin ab. Als vor 14 Jahren mein Sohn Paul geboren wurde, wollte ich bald wieder in meinen Job als Büroleitung im Reisebüro zurück. Paul gab ich in eine Krippe, in der er sich auch schnell wohl fühlte – für mich jedoch war diese Zeit Stress pur, da ich weder meinem Kind noch der Arbeit gerecht werden konnte. Dann erfuhr ich von der Möglichkeit, über das Jugendamt als Tagesmutter tätig zu werden und dass dies auch mit Fortbildungen verbunden war. Als ich anfing, als Tagesmutter zu arbeiten, wusste ich noch nicht, ob ich das wirklich dauerhaft machen will – aber mit der Zeit machte mir der Alltag mit den Kindern immer mehr Spaß. Auch Paul profitierte davon, mit anderen Kindern aufzuwachsen und hat heute noch viele Freunde aus meiner Anfangszeit.
Das Schöne an dieser Arbeit ist die Wertschätzung der Eltern und die täglichen Freuden mit den Kindern. Es macht Spaß, ihnen beim freien Spielen zuzusehen und mitzuerleben, wie sie sich täglich weiterentwickeln. Natürlich gibt es auch Zeiten, in denen Schwierigkeiten auftreten, aber hier habe ich immer Hilfe von Seiten des Jugendamts bekommen. Auch innerhalb der Familie ist es wichtig, dass auch beispielsweise der Partner dahintersteht, da wir die Kinder ja in unserem privaten Umfeld betreuen und sie auch da sind, wenn mein Mann Urlaub hat oder krank ist. Ganz aktuell stellt uns natürlich die Corona-Pandemie vor große Herausforderungen. Gerade in der Eingewöhnungszeit ist es für die Kinder schwierig, jemanden als Bezugsperson zu akzeptieren, der die ganze Zeit eine Maske trägt. Aber die Kinder sind sehr tapfer und haben großen Spaß daran, zum Beispiel Händewaschen zu üben.