Kommunale Wärmewende in Regensburg
Da die Energie- und Wärmewende einen wichtigen Baustein auf dem Weg zur gesamtstädtischen Klimaneutralität in 2035 darstellt, waren am 11.06.2024 neben R_NEXT auch verschiedene Akteure aus Wirtschaft, Wissenschaft und Verwaltung beteiligt. Andreas Auberger, der Leiter der Digitalen Gründerinitiative der Oberpfalz, moderierte dabei durch den Abend.
Professor Michael Sterner, der an der OTH lehrt, stellte vor allem die besondere Verbindung zwischen der Energiewende und dem Klimaschutz heraus. Wie die jüngsten Ereignisse auch hier in Regensburg zeigten, sei der Klimawandel und die zugrundeliegenden Naturgesetze unverhandelbar - es läge in der Verantwortung jeder einzelnen Person, in kleinen Schritten die Welt zu verändern. Die Energiewende spiele dabei eine besondere Rolle, da der Klimaschutz mit dem Ausbau von Wind-und Solarenergie stehe und falle, so Sterner. Großes Potenzial sieht Prof. Sterner daher unter anderem in Fluss- und Wärmepumpen, die nicht nur Energie generieren, sondern gleichzeitig zu einer Abkühlung der Gewässer führen und damit in zweierlei Hinsicht vorteilhaft für den Klimaschutz sind.
Michael Bachseitz stellte daraufhin die aktuellen Projekte und Vorhaben der Stadt Regensburg zur Kommunalen Wärmewende vor: Da der Green Deal für Regensburg ambitionierte Ziele setzt, wird aktuell ein kommunaler Wärmeplan entwickelt, der bis Ende 2025 fertigstellt werden soll. Er baut auf dem Wärmeplanungsgesetz (WPG) auf, das die Bundesregierung 2023 verabschiedet hat, um im Wärmesektor konsequent Energie einzusparen sowie bis spätestens 2045 die Wärmeversorgung klimaneutral auszugestalten.
Gregor Glötzl aus dem Amt für Stadtentwicklung lieferte konkrete Beispiele für eine lokale, optimierte Energienutzung und -versorgung in Regensburg. Als Wirtschafts- und Produktionsstandort steht Regensburg vor der Herausforderung des hohen Energieverbrauchs - dank der vorteilhaften Lage könnte aber beispielsweise die Altstadt durch die Nutzung des Donauwassers und Umweltwärmequellen mit Energie versorgt werden. In den aktuellsten Energienutzungsplänen und der Entwicklung neuer Energieareale fänden vor allem ein Mix aus unterschiedlichen Umweltwärmequellen für eine integrierte Wärmeversorgung sowie lokale Rahmenbedingungen Berücksichtigung. Bei den Vorhaben bieten vor allem lokale Wertschöpfungsketten großes Potenzial für die Standortentwicklung, um gleichzeitig die ansässige Wirtschaft zu fördern. Unter folgendem Link können verschiedene Energiekonzepte und Energienutzungspläne der Stadt eingesehen werden: Stadt Regensburg - Aufgaben und Projekte - Energie
Schließlich stellte die Bürger Energie Region Regensburg (BERR e.G.) ihre Genossenschaft sowie ihre verschiedenen Projekte, wie zum Beispiel den geplanten Energiepark Regensburg Ost, vor. In der abschließenden Fazitrunde mit den Teilnehmenden wurden auch die energieagentur, die Stabsstelle Klimaschutz und Klimaresilienz sowie der Koordinator für Kommunale Entwicklungspolitik der Stadt Regensburg auf die Bühne geholt, um ihre Highlights des Abends zusammenzufassen.
Im Anschluss an den Vortragsteil gab es die Gelegenheit, sich an den Ständen der energieagentur und der Stabsstelle Klimaschutz und Klimaresilienz näher zu deren Projekten zu informieren, sich mit den Referenten des Abends weiter auszutauschen oder sich das Zukunftsbarometer vor Ort anzuschauen,das eine fundierte Basis für richtungsweisende Entscheidungen auf dem Weg hin zu einer nachhaltigeren Zukunft bildet.