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12. Start-Smart-Themenwerkstatt: Grüne und blaue Infrastrukturen für resiliente Städte und Regionen

Auf dem Titelbild aus der PP-Präsentation zur 12. Themenwerkstatt stehen Thema und Ausrichter mit weißer Schrift auf blauem Hintergrund. Darunter sind die Logos des BMWSB, der Themenwerkstatt und des Smart City Dialogs abgebildet.

Hintergrund

Am 25. Januar fand die 12. Start-Smart-Themenwerkstatt der Koordinierungs- und Transferstelle Smart Cities zum Thema „Grüne und blaue Infrastrukturen für resiliente Städte und Regionen“ statt. Die Themenwerkstätten richten sich an Modellprojekte Smart Cities (MPSCs) des Bundes, aber auch insbesondere an nicht geförderte Kommunen und zielen darauf ab, smarte Lösungen und Wissen in die kommunale Breite zu transferieren. Vor dem Hintergrund spürbarer Auswirkungen des Klimawandels in vielen Kommunen gewinnt die Stärkung der lokalen Resilienz eine besondere Bedeutung und Dringlichkeit. Die 12. Themenwerkstatt bot einen fokussierten Blick darauf, welche Maßnahmen zur Anpassung an die Folgen des Klimawandels auf kommunaler Ebene ergriffen werden können. In Impulsvorträgen warfen die Teilnehmenden gemeinsam mit Expertinnen und Experten sowie Praktikerinnen und Praktiker einen Blick auf essenzielle Prinzipien der Resilienz und beleuchteten, wie grün-blaue Infrastrukturmaßnahmen die lokale Klimaresilienz stärken können. Grüne und blaue Infrastrukturen beinhalten dabei jene Bereiche einer Stadt oder Region, die sichtbares Grün oder Wasser umfassen, wie beispielsweise Parks, Bauwerksbegrünungen, natürliche Gewässer oder künstliche Teiche. Im zweiten Teil der Themenwerkstatt lud das Team Start Smart in parallelen Breakout-Sessions dazu ein, sich mit Mitarbeitenden aus Modellprojekten Smart Cities sowie Fachexpertinnen und -experten auszutauschen und konkrete Einblicke in aktuelle Projekte zur Steigerung der Klimaresilienz von Kommunen zu erhalten. Dabei hatten die Teilnehmenden die Möglichkeit, naturbasierte Lösungen und technisch ausgefeilte Ansätze kennenzulernen sowie Anwendungsfälle und Herausforderungen zu diskutieren.

Insgesamt rund 80 Teilnehmende fanden sich für die Vorträge und vertiefenden Breakoutsessions ein. R_NEXT wurde aufgrund der Umsetzungsmaßnahme Resiliente Stadt zur Teilnahme an der Veranstaltung eingeladen, um sowohl Input zur Maßnahme zu liefern und eine Breakout-Session zu gestalten als sich auch über Erfahrungen aus den anderen Städten zu informieren: Beispielsweise gab auch die Stadt Paderborn Einblicke in ihre Maßnahmen.

Impulsvorträge

Nach der Begrüßung durch Lena Kronemeyer vom Team Start Smart begann die Veranstaltung mit drei Impulsvorträgen. Dr. Ralf Schüle, Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung, referierte zunächst zum Thema „Den Wandel robust gestalten: Resilienzstrategien in der Smart City“. Er verwies darauf, dass es insbesondere für geförderte Kommunen wichtig ist, auch ein Betriebskonzept für die Zeit nach der Förderung zu haben, damit die aufgebauten Infrastrukturen und Lösungen weiterbetrieben werden können. Er hob die Relevanz von Kompetenzen und Kapazitäten sowie Grundlagen wie Datenstrategien und Plattformen in den Kommunen hervor, um Klimaresilienz zu erreichen. Dr. Andreas Matzinger, Kompetenzzentrum Wasser Berlin ging danach auf einige der zahlreichen Möglichkeiten ein, eine Stadt wassersensibel und somit klimaresilient zu gestalten. Dabei sei vor allem die Einigung auf gemeinsame Ziele und ein stetiger Diskurs notwendig, wozu digitale Tools genutzt werden können, um bei der Planung und Bewertung von Maßnahmen zu helfen. Ein solches Tool stellte abschließend Jasmin Batke, MPSC Paderborn, mit Klimamonitoring als Funktionalität des digitalen Zwillings vor. Die Referentin erläuterte ihren Ansatz zur Untersuchung des Stadtklimas, wofür die Stadt frei zugängliche Satellitendaten nutzt, um die drei Hauptaspekte Urban Heat Islands, Vegetation und Kaltluft zu berechnen.

Breakout-Session 1: Hitzemanagement für eine resiliente Stadt

In den vertiefenden Breakoutsessions zu Maßnahmen der Klimaanpassung für Städte und Regionen wurden zwei Praxisbeispiele vorgestellt. In der Session, die das R_NEXT-Team leitete, stellte die Klimaresilienzmanagerin der Stadt Regensburg Katharina Schätz die Ansätze des Regensburger Hitzemanagements für eine resiliente Stadt vor. Sie präsentierte die drei Säulen der Klimaanpassung, Hitze, Starkregen und Durchlüftung, auf die sich Regensburg fokussiert hat, und stellte drei resiliente Stadtprojekte vor: Die Entwicklung eines interaktiven Hitzeaktionsplans, die Nutzung von Sensorik zur Überprüfung von Maßnahmen zur Erhöhung der Aufenthaltsqualität und Steigerung der Klimaresilienz und Reallabore zur Erprobung von Klimaanpassungsmaßnahmen. Katja Punk, die die Session moderierte, und Katharina Schätz erarbeiteten gemeinsam mit den Teilnehmenden mithilfe eines Miroboards Antworten auf die Frage „Wie können wir unsere Stadt(gesellschaft) hitzeresilienter machen und welche Ressourcen und Netzwerke braucht es dazu?“. Ausgehen von den Hitzemanagementmaßnahmen, die in den teilnehmenden Kommunen derzeit umgesetzt werden, gingen die Teilnehmenden insbesondere auf die Aspekte Strategien und Konzepte, Datensammlung und –analyse, Räumliche Maßnahmen und Interne Strukturen und Prozesse ein.

Breakout-Session 2: Digitale Tools für eine klimaresiliente Stadt ¬ Fachliche und praktische Einblicke anhand des Projekts Smart Water

In der zweiten Breakoutsession gab Lisa Junghans, Kompetenzzentrum Wasser Berlin, fachliche und praktische Einblicke zu digitalen Tools für eine klimaresiliente Stadt. Das Team von Smart Water hat mithilfe von Daten drei digitale Tools entwickelt, um klimaresiliente Stadtentwicklung in Berlin voranzutreiben. Das erste Tool, ein kartenbasiertes Webtool, soll zur Planung von blau-grünen Infrastrukturen dienen, die Hitzeinseln und Überflutung durch Starkregen in der Stadt reduzieren können. Dazu werden die Daten für blau-grüne Infrastrukturen in bestehende Planungsprozesse integriert. Zu den Daten gehören beispielsweise Hotspots für Hitzebelastungen und Überflutungen sowie Effekte und Machbarkeiten. Das zweite Tool soll den Bürgerinnen und Bürgern zur Visualisierung und Information dienen und hat das Ziel diese für Klimaanpassungsmaßnahmen zu sensibilisieren. Es visualisiert positive Effekte von blau-grüner Infrastruktur und informiert über Möglichkeiten selbst aktiv zu werden, wodurch sich eine Anwendung bei Bürgerbeteiligungsprozessen und in der Kommunikationsabteilung der Bezirksämter anbietet. Das dritte Tool besteht in einem Konzept für die Starkregenkommunikation und verfolgt das Ziel sowohl die vorsorgende als auch die operative Kommunikation zu verbessern. Ein kartenbasiertes Webtool bzw. eine App soll Informationen bereitstellen, die die Bedarfe der verschiedenen Nutzenden abbilden: Beispielsweise kann das Tool Handlungsempfehlungen liefern oder die Koordination verschiedener Katastrophendienstleister erleichtern.

Fazit

Nach der Rückkehr in die große Runde folgte eine Ergebnispräsentation der Breakoutsessions, die auch noch Zeit für Fragen und eine angeregte Diskussion ließ. Insgesamt zeigte die Themenwerkstatt, wie wichtig Vernetzung und Wissenstransfer bei wichtigen Zukunftsthemen wie grün-blauen Infrastrukturen sind. Die Erfahrungen anderer MPSCs liefern dabei stets wertvolle Hilfestellungen, um die eigenen Projekte vorantreiben zu können und bieten zudem die Möglichkeit, Best Practices zu adaptieren.