Logo Stadt Regensburg

Was ist Internationale Jugendarbeit?

Grundsätzlich gehört Internationale Jugendarbeit zum Bereich der Kinder- und Jugendhilfe. Sie arbeitet also nach deren Grundsätzen. Gesetzlich festgeschrieben ist sie für die Bundesrepublik Deutschland im Sozialgesetzbuch (SGB) VIII. Dies ist in §11 Abs. 3 Nr. 4 SGB VIII nachzulesen.

Bei Internationaler Jugendarbeit handelt es sich um Auslandsaufenthalte von Jugendlichen oder pädagogischen Fachkräften, die allein oder auch in der Gruppe stattfinden können. Zentral ist, dass die Angebote pädagogisch gestaltet und begleitet werden. Ob die Maßnahme beispielsweise von einer Jugendorganisation oder einer Kommune durchgeführt wird, spielt dabei ebenso wenig eine Rolle wie die Anzahl der involvierten Länder.

Bei Letzterem reicht die Bandbreite von einseitigen Auslandsaufenthalten über bi- und tri-nationale bis hin zu multi-nationalen Angeboten. Es können sowohl Hauptamtliche als auch Ehrenamtliche an der Planung und Umsetzung beteiligt sein. Kein Jugendlicher und keine Jugendliche darf von vornherein ausgeschlossen werden. Vielmehr gilt es, die Beteiligung von sozial schlechter gestellten Jugendlichen zu fördern. Die Herkunft darf nicht bestimmen, wer von Internationaler Jugendarbeit profitiert und wer nicht.

Internationale Jugendarbeit - IJB

Formate der Internationalen Jugendarbeit

Die folgenden Seiten informieren über drei in der Internationalen Jugendarbeit mögliche Formate:

  • Internationale Jugendbegegnungen (IJBs)
  • Workcamps
  • Freiwilligendienste

Neben diesen drei Formen, auf die der Fokus gelegt werden soll, zählen auch Fachkräfteaustausch und -trainings in der Kinder- und Jugendhilfe zum Angebot der Internationalen Jugendarbeit.

Da die Lernerfahrung in der Regel außerhalb von Schule und Ausbildung stattfindet, spricht man von non-formeller Bildung.

Meist nicht zu Internationaler Jugendarbeit gerechnet werden hingegen Sprachreisen, Auslandspraktika, Auslandssemester oder -ausbildungsabschnitte sowie Aufenthalte als Austauschschüler oder Austauschschülerin. Diese sind dem Bereich der formellen, also schulischen, Bildung zuzurechnen bzw. Mischformen zwischen non-formeller und formeller Bildung.

Alle genannten Formate können jedoch zu Internationaler Jugendarbeit zählen, sofern sie bestimmte Qualitätsmerkmale erfüllen und pädagogisch begleitet werden.

Ziele

Gemeinsam haben all diese genannten Formen der Internationalen Jugendarbeit, dass sie durch Begegnung zum Abbau von Stereotypen und Vorurteilen beitragen wollen. Gerade in Zeiten von wachsenden Nationalismen und verstärkten Grenzziehungen bei gleichzeitig voranschreitender Globalisierung sind persönliches Kennenlernen und Austausch so wichtig wie vielleicht nie zuvor. Teilnehmende erleben, dass jeder Mensch einzigartig ist und nicht durch die Zugehörigkeit zu einer Nation, einer Religion oder einer anderen Kategorie definiert werden kann.

Der persönliche Horizont wird erweitert, bisher bestehende Perspektiven und Meinungen reflektiert. Darüber hinaus erfahren die Jugendlichen globale Verflechtungen und Abhängigkeiten hautnah. Wie in §11 Abs. 1 SGB VIII festgelegt, befähigt Internationale Jugendarbeit damit „zur Selbstbestimmung“ und regt zu „gesellschaftlicher Mitverantwortung und zu sozialem Engagement“ an.

Abgesehen von diesen individuellen Wirkungen ist der Einfluss auf das Umfeld der Teilnehmenden nicht zu unterschätzen. So werden die gesammelten Erfahrungen in die Familien und Freundeskreise getragen und nicht zuletzt oft Gleichaltrige dazu motiviert, ebenfalls internationale Erfahrungen zu sammeln.

Gehen wir noch einen Schritt weiter, so ist ohne Frage auch ein gesamtgesellschaftlicher Effekt festzustellen. Durch den Einfluss auf die Persönlichkeitsentwicklung junger Menschen wird weltweit Toleranz und Verständnis gefördert, nationalistisches oder gar rassistisches Gedankengut hingegen abgebaut. Internationale Jugendarbeit zielt darauf ab, Einblicke in unterschiedliche Lebensweisen zu gewähren und den Respekt vor anderen Kulturen zu fördern. So leistet sie nicht zuletzt einen Beitrag zur Völkerverständigung und einem friedlichen Miteinander der Kulturen weltweit.