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Runder Tisch gegen häusliche Gewalt in Regensburg

Aktuelles

Fachtag zum Umgangsrecht im Kontext häuslicher Gewalt am 24.05.2023

Die in Deutschland bereits seit 2018 in Kraft getretene Istanbul-Konvention verpflichtet sowohl die staatlichen Behörden als auch die Rechtspraxis, gewalttätige Vorfälle bei einer Entscheidung zum Sorge- oder Umgangsrecht zu berücksichtigen.
Dieser Verantwortung nahm sich jetzt der Regensburger Runde Tisch gegen häusliche Gewalt an. Am 24. Mai 2023 waren insbesondere Familienrichterinnen und -richter, Anwältinnen und Anwälte, Fachkräfte der Jugendämter, Erziehungsberatungsstellen und Frauenhäuser, Verfahrensbeistände und Fachleute der Polizei eingeladen, sich intensiv mit den Folgen von häuslicher Gewalt für Kinder zu beschäftigen. Als hochkarätige Referierende waren Dr. Sandra Dlugosch  (Sozialdienst Katholischer Frauen in München), Ulrike Sachenbacher (Abteilungsleiterin am Familiengericht München), Ursula Geiger-Gronau (Beratungsstelle der Frauenhilfe München) sowie Dominik Fischer (Männerinformationszentrum München) eingeladen. Mit über 175 Anmeldungen war der Fachtag, der im Casino der REWAG stattfand, ausgebucht.

Die Vorträge sind als pdf hier einsehbar:

Allgemeine Informationen

Seit 2000 arbeiten verschiedene Professionen beim Regensburger Runden Tisch als Fachgremium gemeinsam daran, die Hilfsstruktur für von Gewalt betroffene Frauen im Raum Regensburg zu verbessern und durch gemeinsame Öffentlichkeitsarbeit das Thema häusliche Gewalt nachhaltig in die öffentliche Diskussion einzubringen. Die Arbeit des Regensburger Runden Tisches gegen häusliche Gewalt wurde angeregt durch das Projekt „Gewalt Tabu“, an dem sich im Jahr 1999 rund 50 Regensburger Institutionen und Verbände beteiligten. Als eine Maßnahme wurde die Initiierung eines Runden Tisches gegen Gewalt an Frauen vorgeschlagen. Das Gremium trifft sich drei- bis viermal jährlich.

Mitglieder des Runden Tisches sind alle in Stadt und Landkreis Regensburg am Thema „Gewalt gegen Frauen“ arbeitende Facheinrichtungen wie die Frauenhäuser, der Frauennotruf, einschlägige Beratungsstellen, Jugendämter, Gleichstellungsstellen aber auch z.B. der deutsche Ärztinnenbund oder Instanzen wie die Justizbehörden und die Polizei.

Konkret bearbeitet werden fachspezifische Themen wie z.B. der proaktive Ansatz in der Frauenhaus- und Polizeiarbeit oder die Arbeit mit vor allem männlichen Tätern. Darüber hinaus werden themenbezogene Informationsveranstaltungen für die Ärzteschaft und Fachpersonal von Gerichten oder der sozialen Arbeit angeboten, um beispielsweise über den Umgang mit Gewaltbetroffenen, Fragen der Schweigepflicht oder die Folgen häuslicher Gewalt für Kinder und Jugendliche aufzuklären.

Ziel ist es, die Situation von Betroffenen von häuslicher Gewalt offenzulegen, Monitoring- und Präventionsarbeit zu leisten und wichtige Netzwerkarbeit zwischen den mit dem Thema arbeitenden Gruppen und Institutionen zu gewährleisten. Dabei werden auch Forderungen zur Verbesserung der Situation gewaltbetroffener Frauen formuliert, Projekte angestoßen und umgesetzt.

Die Koordination des Runden Tisches gegen häusliche Gewalt an Frauen hat das Büro für Chancengleichheit der Stadt Regensburg in Kooperation mit der Gleichstellungsstelle des Landkreises Regensburg.