Am Sonntag, 11. September 2022, waren unter dem Motto "KulturSpur" wieder zahlreiche Denkmäler für den Besuch geöffnet. Wir freuen uns, Sie auch 2023 wieder begrüßen zu dürfen.
Die Angebote sind kostenlos.
Über mögliche Pandemieauflagen informieren Sie sich bitte tagesaktuell in den Medien und unter www.regensburg.de/denkmaltag. Halten Sie für Innenraumbesichtigungen FFP-2-Masken vor.
Bei den Führungen in Innenräumen wird Begegnungsverkehr vermieden und immer wieder gelüftet.
Bei Nichtbereitschaft, die Führungsbedingungen einzuhalten, können Gäste von der Führung ausgeschlossen oder kann die Führung abgebrochen werden.
Aufgrund der Pandemiesituation ist immer noch eine kurzfristige Absage möglich.
Bitte beachten Sie zusätzliche Medienankündigungen.
Um mit Ausnahme von Teilnehmerzahlbeschränkungen möglichst spontane Besuche zu ermöglichen, sind sonstige Zugangsbeschränkungen (Zugang mit Zugangskarten) nur in wenigen Einzelfällen vorgesehen. Sie sind bei den einzelnen Angeboten vermerkt. Zugangskarten können am Veranstaltungstag am zentralen Infostand im Runtingerhaus, Keplerstraße 1, von 10-17 Uhr abgeholt werden, bei Zugangskarten sind Vorreservierungen nicht möglich. Pro Person werden pro Führung maximal drei Karten ausgegeben – solange der Vorrat reicht.
Es können aufgrund des Andrangs Wartezeiten entstehen. Falls der Andrang zu groß ist, weichen Sie bitte auf weitere Programmpunkte aus und versuchen Sie es später noch einmal. Wir bitten
Alle angebotenen Denkmalbesichtigungen erfolgen in eigener Verantwortung. Bitte halten Sie Rettungswege frei und schalten Sie Ihre Handys stumm. Probleme melden Sie gerne dem Führungspersonal oder dem zentralen Infostand. In allen Denkmälern besteht Rauchverbot. Wir bitten Sie, Kirchen und Andachtsräume als Orte der Stille zu achten. Auskünfte erhalten Sie beim Amt für Archiv und Denkmalpflege und am Denkmaltag an unserem zentralen Infostand (Telefon: (0941) 507-2453).
1 Von Äbten, von Künstlern und vom Alltag
Prüfeninger Schloßstraße 73 c – Kirche, Kloster und Schloss Prüfening
Das einstige Benediktinerkloster Prüfening wurde 1109 von Bischof Otto von Bamberg gegründet. Der Komplex umfasst heute die barock ausgestattete romanische Kirche St. Georg und einen Großteil der ehemaligen Klostergebäude. Mit der Anlage sind bedeutende Persönlichkeiten verbunden, so beispielsweise Abt Erminold, bekannte Klosterskriptoren oder das für die barocke Kirchenausstattung verantwortliche Malerteam Johann und Otto Gebhard. Ende des 19. Jahrhunderts wirkte Restaurator Hans Haggenmiller bei der Freilegung der romanischen Wandmalereien und im 20. Jahrhundert wollte Pater Emmeram das im 19. Jahrhundert säkularisierte Kloster wiederbeleben. Renate Möllmann und Dr. Wilhelm Pfaffel begleiten Sie auf einem abwechslungsreichen Streifzug durch die spannende Geschichte des ehemaligen Klosters.
Kirche von 13-16.30 Uhr zugänglich.
Führungen um 13.30 / 14.30 / 15.30 Uhr.
Treffpunkt: Hauptzugang Westfassade.
2 Wasser braucht der Mensch
An der Brunnstube – die reichsstädtische Brunnstube
Die Wasserversorgung erfolgte im Mittelalter vor allem über private Brunnen. Mitte des 16. Jahrhunderts wurde mit der reichsstädtischen Brunnstube in der Nähe der älteren Brunnstube der Abtei St. Emmeram erstmals eine öffentliche Wasserleitung aus dem Umland in die Reichsstadt geführt. Im Inneren haben sich sowohl Bauherren als auch Besucher verewigt. Dipl. Ing. FH Hansjörg Hauser von kulttouren e. V. stellt das Denkmal vor.
Zugänglich von 13 – 16 Uhr. Einführungen für die ganze Familie immer zur halben Stunde um 13.30 / 14.30 und 15.30 Uhr mit einem Wasserquiz.
Außerdem wird die Herstellung hölzerner Deicheln vorgeführt.
Treffpunkt: vor der Brunnstube.
3 Die Römer und das Bier: eine römerzeitliche Braustätte in Großprüfening
Kornweg 24 a – der Römerpavillon am Kornweg
Das im Jahr 1978 bei Ausgrabungen in Großprüfening freigelegte Gebäude mit Brunnen, Wasserbecken, Darre und Feuerungsgrube sowie Kochstelle aus der Zeit um 200 n. Chr. wird als Brauerei gedeutet. Für die römische Bierproduktion am Ort gibt es gute Gründe, die zusätzliche Nutzungen aber nicht ausschließen. Dr. Andreas Boos, Dr. Lutz-Michael Dallmeier und Dr. Johannes Sebrich gewähren Einblicke in Produktion, Konsum und Handel von Bier in den Nordprovinzen des Römischen Reichs.
Zugänglich von 13 – 16 Uhr.
Thematische Einführungen immer zur halben Stunde um 13.30 / 14.30 und 15.30 Uhr
Treffpunkt: am Geländezugang.
4 Von Wallfahrern und Malern
Neyweg 2 – Mariä Himmelfahrt Dechbetten
Die katholische Kirche Mariä Himmelfahrt war ehemals eine dem Kloster St. Emmeram inkorporierte Pfarrkirche sowie eine vielbesuchte Wallfahrtskirche mit einem umfangreichen Pfarrsprengel von Kumpfmühl bis Pentling und Großprüfening. Als einstige Pfarrkirche besitzt die Kirche einen Friedhof, auf dem der Prüfeninger "Klostermaler" Johann Gebhard und dessen Ziehsohn Otto Gebhard sowie der in Großprüfening ansässige Bildhauer Franz Anton Neu begraben sind. Ferner sind Mitglieder der Familie Zuylen-Nyevelt, den einstigen Eigentümern des nach der Säkularisation zum Schloss umgewandelten früheren Klosters Prüfening, hier bestattet. In der lehmigen Senke oberhalb der Kirche sammelte sich reichlich Wasser, das in einem Brunnenhaus gefasst und mittels Bleiröhren ins Kloster St. Emmeram geleitet wurde. Dr. Günter Lorenz geht mit seinen Gästen auf eine Entdeckungsreise.
Kirche von 12 -18 Uhr zugänglich. Führungen (je maximal 20 Personen) um 12 / 14 / 16 Uhr.
Treffpunkt: Hauptzugang Westfassade.
5 Die Kapuziner und Architekt Hauberrisser
Uhlandstraße 10 – St. Fidelis und Klostergebäude
Anfang des 20. Jahrhunderts gründeten die Kapuziner ein Studienseminar in Regensburg, mit dem an die Präsenz des Ordens zu reichsstädtischer Zeit in der Ostnerwacht angeknüpft wurde. Nach den Plänen des Architekten Heinrich Hauberrisser entstanden dafür ab 1916 die Klostergebäude und die Klosterkirche St. Fidelis an der heutigen Uhlandstraße in neubarocken Formen. 1972 wurde das Studienseminar und 1991 auch das Kloster geschlossen. Joachim Schamriß führt die Gäste in die Geschichte des Komplexes ein. Außerdem kann die Sonderausstellung "100 Jahre St. Fidelis" aus dem Jahr 2021 besichtigt werden.
Kirche zugänglich von 13 bis 16 Uhr.
Thematische Einführungen immer zur halben Stunde um 13.30 / 14.30 und
15.30 Uhr.
Treffpunkt: am Kirchenzugang Uhlandstraße.
6 Der Mensch und sein Recht
Kumpfmühler Straße 4 – das Justizgebäude
Nachdem die innerstädtischen Gerichtsgebäude beim St.-Kassians-Platz nicht mehr den nötigen Raum boten, wurde Ende des 19. Jahrhunderts ein Neubau geplant. Auf dem Gelände einer früheren Zuckerfabrik an der Kumpfmühler Straße entstand nach Plänen von Friedrich Niedermayer das heutige Justizgebäude als symmetrische Mehrflügelanlage in Formen der deutschen Renaissance als klassischer „Justizpalast“. Richterinnen und Richter bzw. Vertreter der Staatsanwaltschaft erläutern ihren Gästen, welches Menschenbild die Rechtspflege zur Bauzeit prägte und wie sich diese Vorstellungen gewandelt haben.
Zugang bei Führungen (je maximal 20 Personen) um 10 / 11.30 / 13 / 14.30 / 16 Uhr.
Treffpunkt: Hauptportal Ostfassade.
7 Der Herzogspark – seine Gestalter, seine Besucher
Am Prebrunntor 4 – der Herzogspark
Die Gartenanlage umschließt den um 1293 errichteten Prebrunn-turm als einstiges westliches Stadttor. Der Park befindet sich auf den Resten einer Bastion von 1552 sowie eines Hornwerks von 1633. Er entstand ab dem frühen 19. Jahrhundert als Teil des Württembergischen Palais und wurde erst später allgemein zugänglich. Mit der Anlage sind Namen wie Prinzessin Hermine von Schaumburg, Julchen Stender oder Rudolf Hehr verbunden. Dr. Rosa Micus M.A. nimmt ihre Gäste mit auf eine Entdeckungsreise.
Park tagsüber allgemein zugänglich.
Führungen (je maximal 20 Personen) um 9 / 11 / 14 / 16 Uhr.
Treffpunkt: Hauptzugang Am Prebrunntor.
8 Die Dominikanerinnen und ihre Kirche
Nonnenplatz 1 – Heilig Kreuz
Das Dominikanerinnenkloster in der Regensburger Westnerwacht ist eines der ältesten kontinuierlich bestehenden Frauenklöster im deutschsprachigen Raum. Neben der in reichem Barock und Rokoko ausgestalteten Kirche, die im Kern noch aus der Frühgotik stammt, besteht der Komplex aus einem gotischen Kreuzgang und weiteren gotischen, teils barock umgestalteten Gebäuden. Sr. M. Dominika Geyder O.P. gibt den Besuchern in der Klosterkirche Einblicke in das klösterliche Leben und die Geschichte der Dominikanerinnen.
Kirche von 13.30 - 17 Uhr zugänglich. Kirchenführungen um 14 / 15 / 16 Uhr.
Treffpunkt in der Kirche.
Ab 17 Uhr lädt der Konvent zur Mitfeier der Vesper ein.
9 Die Herrschaft der Auer in Regensburg
Am Römling 12 – das Auerhaus
Waren die aus Brennberg stammenden Auer zunächst nur eine einflussreiche Regensburger Bürgerfamilie, änderte sich dies 1331 mit der Wahl Friedrich Auers zum Bürgermeister. Er etablierte eine Willkürherrschaft, die 1334 zum Auer-Aufstand führte. Die Familie wurde daraufhin aus der Stadt gejagt. Zeugnis der einstigen Macht dieser Familie ist heute der Nordostteil des ehemaligen Auerhauses mit der profanierten Thomaskapelle, im Kern aus der Zeit um 1300. Rita Graf-Dallmeier erläutert Hintergründe zur Zeit der Auer in Regensburg.
Zugang bei Führungen (je maximal 20 Personen) um 12 / 13 / 15 Uhr. Treffpunkt: vor dem Gebäude.
10 Ordensleute und Verschwörer
Ägidienplatz 6 – der Deutsche Orden in Regensburg
Im 13. Jahrhundert übernahm der Deutsche Orden herzoglichen Besitz und die zugehörige Kirche St. Ägidius am heutigen Ägidienplatz. Die einstige Burggrafenpfalz wurde zur Komturei, die Kirche zur Personalpfarrkirche des Ordens. Diesem „Alten Deutschen Haus“, heute Altenheim, wurde im Barock ein „Neues Deutsches Haus“, heute Teil der Regierung der Oberpfalz, hinzugefügt. Epitaphien in der Kirche erzählen von Komturen und Gesandten, im Innenhof zeugt eine Inschrifttafel von einem Verrat. Claudia Erdenreich stellt Geschichten rund um den Deutschen Orden in Regensburg vor.
Kirche von 13 - 17 Uhr geöffnet. Führungen (je maximal 20 Personen) um 13 / 14 / 15 / 16 Uhr.
Treffpunkt: Zugang Ägidienplatz Nordfassade.
11 Johannes Kepler und seine Nachfolger: die Sternwarte am Ägidienplatz
Ägidienplatz 2 – Volkssternwarte Regensburg
Viele Forschende waren im Lauf der Geschichte in Regensburg tätig. Auf dem Feld der Astronomie ist Johannes Kepler mit der Stadt verbunden. Zu diesem Erbe passt es, dass sich am Ägidienplatz die älteste Volkssternwarte Süddeutschlands befindet. 1904 errichtet, ist sie seit Anfang der 1920er-Jahre der Öffentlichkeit zugänglich; seit 1976 befindet sie sich in Vereinsträgerschaft. Das Team der Sternwarte Regensburg gibt Einblicke. Bei klarem Wetter werden die Teleskope vorbereitet und zunächst die Sonne und später der Mond und Planeten beobachtet.
Die Sternwarte öffnet zwischen 17 und 21 Uhr.
Vorträge:
18 Uhr Dr. Jürgen Kemmerer: Die Geschichte der Astronomie in Regensburg.
20 Uhr Torsten Bendl: Prof. Dr. Karl Stöckl, der Gründer der Volkssternwarte Regensburg – global vernetzt, lokal aktiv.
12 Römer, Radler, Künstler
Arnulfsplatz 4 b – das Velodrom
1898 wurde das Velodrom als technisch ausgeklügelter Saalbau vom Regensburger Simon Oberdorfer errichtet, der während der NS-Diktatur ermordet wurde. Zu Beginn als Radfahrschule und Radrennbahn für die aufkommende Radfahrerbewegung gedacht, erfuhr es später eine Umnutzung zum Varieté, Kino sowie Requisitenlager und – nachdem der Abriss durch Bürgerengagement verhindert wurde – schließlich zur Spielstätte des Regensburger Theaters. Im Untergeschoss sind außerdem Spuren der Römer zu besichtigen. Trotz der aktuellen Schließung für die anstehende Sanierung können Sie mit Mathilde Brandis das Velodrom entdecken.
Zugang bei Führungen (je maximal 15 Personen) um 12 / 14 / 16 Uhr. Treffpunkt: vor dem Velodrom.
13 Von Bismarck bis Zoller: die Allee als Erinnerungsort
Bismarckplatz – Außenrundgang
Heinrich Carl von Gleichen, Johann Eustach von Schlitz-Görtz oder Carl-Anselm von Thurn und Taxis: die Allee ist nicht einfach nur eine städtische Grünfläche. 1779 von Fürst Carl Anselm Stadt „zum Nutzen und Vergnügen der hiesigen Inwohnerschaft“ als eine Art „Volksgarten“ geschenkt, wurde sie später mit Erinnerungsdenkmälern ausgestattet, mit denen wichtige Persönlichkeiten der Stadtgeschichte geehrt werden sollten. Matthias Freitag M.A. präsentiert die Allee und einige ihrer Denkmäler.
Führungen (je maximal 20 Personen, Dauer etwa eine Stunde) um 10.30 und um 12 Uhr in französischer Sprache. Letzte Führung um 13.30 Uhr.
Treffpunkt: Südlicher Brunnen Bismarckplatz.
14 Herigoyen in Regensburg
Bismarckplatz – Außenrundgang
Der portugiesische Architekt Emanuel von Herigoyen war lange Baumeister Carl Theodor von Dalbergs, der nach dem Ende der freien Reichsstadt von 1803 bis 1810 das neue Fürstentum Regensburg regierte. Seine Bauten, so das Präsidialpalais oder das Württembergische Palais, sind bis heute prägende Bestandteile des Stadtbildes.
Dr. Hermann Reidel zeigt die kleinen und großen Zeugnisse von Herigoyens Wirken in Regensburg.
Führung (maximal 20 Personen) um 14.30 Uhr.
Treffpunkt: vor dem Haus der Musik, Bismarckplatz 1.
15 Von Kaisern und Diplomaten
Haidplatz 7 – das Goldene Kreuz
Mit der sogenannten Kaiserherberge "Goldenes Kreuz" verbinden sich vor allem die Namen Kaiser Karl V. und Barbara Blomberg. Doch der ab 1250 errichtete Komplex mit Turm, Hauskapelle und Zinnenkranz wurde schon im Mittelalter von verschiedenen Bürgerfamilien als „Patrizierburg“ genutzt. Aus späterer Zeit stammen der sogenannte Kaisersaal mit Spätrenaissance-Stuck (um 1650) und der einstige Ballsaal mit Jugendstildekor, der sich in dem aus einem Umbau um 1865 hervorgegangenen Nordflügel befindet. Sophia Kirsch-
sieper M. A. stellt die berühmten Besucher des Goldenen Kreuzes und die Geschichte des Hauses vor.
Zugang bei Führungen (je maximal 20 Personen) um 10 / 11.15 / 13 / 14.15 Uhr.
Treffpunkt: Ladenpassage zum Innenhof.
16 Die Runtinger
Keplerstraße 1 – das Runtingerhaus
Die einstige Patrizierburg war jahrhundertelang gar nicht als Runtingerhaus, sondern als Gasthaus zur goldenen Krone bekannt. Der viergeschossige Komplex mit Stufengiebel, zinnenbekröntem Anbau und Gewölben im Erdgeschoss ist ab 1200 entstanden. Die Handelsfamilie Runtinger sorgte um 1400 für den Ausbau mit Saal und Bohlenstube, wie er heute das Gebäude prägt. Die viel länger dauernden Folgenutzungen nach dem Aussterben der Familie sind hingegen kaum mehr ablesbar, weil ihre Spuren bei den Sanierungen im 20. Jahrhundert beseitigt wurden. Stephanie Ruhfass M.A. und Dr. Maximilian Fritsch nehmen ihre Gäste mit auf die Spuren der Familie Runtinger.
Großer Runtingersaal zugänglich von 10 - 16.30 Uhr. Thematische Einführungen „Die Familie Runtinger und ihr Haus“ immer zur halben Stunde um 10.30 / 11.30 / 12.30 / 13.30 / 14.30 / 15.30 Uhr. Um 16 Uhr italienischsprachige Einführung von Silvia Bertino-Trapp.
Treffpunkt: im Saal.
17 Vom Evangelisten Matthäus bis zu Karl dem Großen: der Campanile von St. Emmeram und seine Heiligendarstellungen
Emmeramsplatz 4 – St. Emmeram
Ein freistehender Glockenturm, ein sogenannter Campanile, ist für Regensburg zwar nicht ungewöhnlich. In St. Emmeram wurde jedoch im Gegensatz zur Alten Kapelle oder dem Obermünster in der Renaissance ein völlig neuer Turmbau errichtet, da der alte durch Blitzschlag baufällig geworden war. Im Zuge dessen wurden über sechs Geschosse zahlreiche Heiligendarstellungen angebracht, die als Vorbilder im Glauben den Menschen ihre Geschichte erzählen sollen. Das Büro planschmid-Architekten erläutert den Gästen Interessantes rund um den Glockenturm, seine Heiligen und die anstehende Restaurierung.
Pfarrgarten von 13 - 16 Uhr zugänglich, bei passender Witterung wird Kaffee und Kuchen vom Verein der Freunde und Förderer von St. Emmeram angeboten. Thematische Einführungen immer zur halben Stunde um 13.30 / 14.30 / 15.30 Uhr.
Treffpunkt: im Pfarrgarten.
18 Von Inklusen und Stiftsdamen
Obermünsterplatz 6 – die Obermünsterruine
Das Obermünsterareal mit seiner Kirchenruine bleibt der Öffentlichkeit meist verborgen. Dabei ist die Geschichte des Damenstifts, geleitet von einer Äbtissin, das nur dem Kaiser selbst unterstand, beachtlich. Trotz der Zerstörung im Zweiten Weltkrieg sind wichtige Geschichtszeugnisse erhalten, so das Runtingergrabmal und die Mercherdachkapelle, ein Bau aus Bruchsteinmauerwerk aus der Zeit 1200, der an einen gleichnamigen Inklusen erinnert. Die nebenliegende, nicht zugängliche hölzerne Eremitage aus dem ehemaligen Kapuzinerkloster St. Matthias wurde hingegen erst 1975 hierher transloziert. Herta Zitzler und Josef Scheck von DOMPLATZ5 geben bei einem Außenrundgang Einblicke in die Vergangenheit.
Gelände im zugelassenen Bereich von 12 bis 16 Uhr zugänglich. Thematische Einführungen immer zur halben Stunde um 12.30 / 13.30 / 14.30 und 15.30 Uhr.
Treffpunkt: am Geländezugang beim Campanile.
19 Handwerker und Musiker im Dienst des Glaubens: die Dreieinigkeitskirche
Am Ölberg 1 – die Dreieinigkeitskirche
Die zweitürmige evangelisch-lutherische Dreieinigkeitskirche wurde in Form einer Saalkirche mit eingezogenem Chor und Tonnenwölbung 1627-31 nach Plänen von Johann Carl als reichsstädtisches Projekt errichtet. Entdecken Sie mit Gemeindemitgliedern bei verschiedenen Angeboten ein bemerkenswertes Zeugnis des Frühbarock und der Geschichte des Protestantismus im süddeutschen Raum.
Freier Zugang ab 11 bis 17 Uhr, Turmbesteigung möglich.
Fällt krankheitsbedingt aus: 12.30 / 13.30 Uhr Führung mit Joachim Roller: Ordnung und Unfriede – eine Spurensuche zur Veränderung des Kirchenraums (Dauer: 15 - 20 Minuten), Treffpunkt: in der Kirche.
15 Uhr Führung zum Dachstuhl mit Harald Berghoff: Lorenz Friedrich, Zimmermann im Haus des Herrn (Dauer etwa 45 Minuten), Treffpunkt: Westportal Kirche.
Maximale Gästeanzahl pro Führung: 20 Personen.
20 Vom Sterben der Gesandten
Am Ölberg 1 – der Gesandtenfriedhof
Auf dem Gesandtenfriedhof erinnern Namen wie von Rosenroth und von Metternich an die Zeit des Immerwährenden Reichstags. Ursprünglich sollte gar kein Friedhof an der Dreieinigkeitskirche entstehen. Erst im Laufe des 17. Jahrhunderts bürgerte er sich als ein Begräbnisplatz protestantischer Reichstagsgesandter ein. Durch diese Verbindung mit der 150-jährigen Geschichte des Immerwährenden Reichstags ist er heute ein Denkmal von europäischem Rang.
Dr. Klaus-Peter Rueß stellt den Friedhof und seine Grabmäler vor.
Zugang bei Führungen um 11 und 14 Uhr (Dauer etwa 45 Minuten), maximal 20 Personen. Rollstuhlgeeignet.
Treffpunkt: Zugang Westseite, bei Café Legato.
21 Vom Zuckerl-Müller zum „Patrizier“
Wahlenstraße 18 – das heutige Hotel „derPatrizier“
Das traufständige Gebäude fällt durch seine klassizistisch-biedermeierliche Fassadengestaltung in der mittelalterlich geprägten Wahlenstraße auf. Es entstand im 19. Jahrhundert durch Umbau und Zusammenlegung zweier älterer Anwesen und diente danach als Wohn- und Geschäftshaus. Die Ladenräume im Erdgeschoss beherbergten bis zur jüngsten Sanierung für Hotelzwecke eine Süßwarenhandlung. Dr. Eugen Trapp nimmt seine Gäste mit auf eine Spurensuche durch das Haus.
Zugang bei Führungen (je maximal 20 Personen) um 13 Uhr und 15 Uhr. Treffpunkt: Hauptzugang Wahlenstraße.
22 Hebammen, Apotheker, Ärztekollegien: ein Rundgang auf den Spuren der Heilkundigen in Regensburg
Kohlenmarkt – Außenrundgang
Kranksein konnte in vergangenen Zeiten viel häufiger als heute ein Todesurteil sein. Schon die Geburt barg das Risiko zu sterben und viele Krankheiten konnten allenfalls gemildert, nicht aber geheilt werden. Umso beeindruckender sind die Spuren jener Menschen in Regensburg, seien es Bader, Hebammen oder Ärzte, die mit den bescheidenen Mitteln von einst versuchten ihren Schutzbefohlenen zu helfen. Gehen Sie mit dem Team von Cultheca auf eine Spurensuche zu den Heilberufen in Regensburg.
Führungen (je maximal 20 Personen) um 11 und 13 Uhr.
Treffpunkt: Brunnen am Kohlenmarkt.
23 Die Roritzer: der Dom und seine Baumeister
Domplatz 1 – der Hohe Dom St. Peter
Der gotische Neubau der Domkirche St. Peter wurde zwar um 1275 begonnen, der Abschluss der mittelalterlichen Bautätigkeit erfolgte jedoch erst um 1520. In der Schlussphase prägten die Werkmeister der Familie Roritzer maßgeblich die Gestaltung der Kathedrale. Die damals Tätigen haben sich nicht nur durch die vielen architektonischen Zeugnisse in der Kirche, sondern auch durch ihre ganz persönlichen Steinmetzzeichen verewigt. Carolin Krumbacher von DOMPLATZ5 gibt spannende Einblicke in das Schaffen der Familie Roritzer.
Dom von 13 - 18 Uhr allgemein zugänglich. Führungen (je maximal 20 Personen) um 13.30 / 14.30 / 15.30 Uhr. Dom auf der Nordseite mit Rollstuhl zugänglich.
Treffpunkt: DOMPLATZ5.
24 Die Toten in der Stadt
Drei-Kronen-Gasse 1 – einstige Beinhauskapelle
Vom späten 15. bis zum Anfang des 19. Jahrhunderts diente der Innenhof südlich der Stiftskirche zur Alten Kapelle als Friedhof der Pfarrei St. Kassian. Das Kirchlein wurde 1477 erstmals urkundlich erwähnt. Es wurde als unregelmäßiges Sechseck konzipiert und führte ein Allerseelen-Patrozinium, bis es im 19. Jahrhundert profaniert wurde. Beim Bau wirkte Matthäus Roritzer mit. Eingebaute Epitaphien zeugen von auf dem Friedhof bestatteten Pfarrangehörigen. Petra Lorey-Nimsch von DOMPLATZ5 präsentiert diesen besonderen Ort.
Kapelle zugänglich von 12 bis 16 Uhr, barrierearm (eine Schwelle). Thematische Einführungen immer zur halben Stunde um 12.30 / 13.30 (je mit Gebärdensprachbegleitung durch Kathleen Entrich und Mi-Hyung Kim) sowie um 14.30 und 15.30 Uhr.
Treffpunkt: Zugang von der Drei-Kronen-Gasse aus.
25 Glaubenssuchende
Alter Kornmarkt 7 – das Karmelitenkloster
Während die Karmelitenkirche mit ihrer barocken Fassade und die Klosterpforte aufgrund des dort verkauften Karmelitengeists große Bekanntheit genießen, ist das Karmelitenkloster selbst ein verborgener Ort. Die Mehrflügelanlage befindet sich südlich und östlich der Karmelitenkirche und wurde ab 1641 anstelle des Freisinger Hofes errichtet. Es handelt sich um dreigeschossige Sattel- und Walmdachbauten mit zwei Innenhöfen, die auf der älteren Substanz, zum Teil auch auf Resten der Römermauer, erbaut wurden. Im Inneren sind insbesondere im Sakristei- und Refektoriumstrakt Ausstattungsdetails unterschiedlicher Epochen erhalten. Die Räume werden nach wie vor für das Klosterleben genutzt. Prior Elias Haas stellt seinen Gästen das Kloster vor.
Zugang bei Führungen (je maximal 20 Personen) mit Zugangskarten des zentralen Infostandes im Runtingerhaus um 13 und 15 Uhr. Die Klosterkirche St. Joseph ist von 14 - 17 Uhr allgemein zugänglich.
Treffpunkt: Klosterpforte am Alten Kornmarkt.
26 Republikaner, Nazis, Widerständler: eine Spurensuche am Neupfarrplatz
Neupfarrplatz – Außenrundgang
Wie auf keinem anderen Platz in der Altstadt fanden die Zeitereignisse zwischen den Weltkriegen am Neupfarrplatz ihren Widerhall. Zum Ende des Ersten Weltkrieges wurde auch in Regensburg die Republik ausgerufen – am Neupfarrplatz. 1933 kam es hier zur NS-Bücherverbrennung. Der Neupfarrplatz wurde damals aufgrund des nahegelegenen Arbeitsamtes zu einem Treffpunkt für viele Langzeitarbeitslose und Erwerbsunfähige. In diesen Kreisen entwickelten sich in den frühen Kriegsjahren Resistenz und offener Widerspruch gegen den Krieg und das NS-Regime. Die Gestapo ließ deshalb ab 1942 um die 30 Personen als angebliche Verschwörer einer Neupfarrplatzgruppe ohne Grund verhaften. Einzelne wurden zum Tode verurteilt, andere wurden in Haft in den Tod getrieben, weitere wurden im KZ Flossenbürg ermordet. Rainer Ehm ruft diese Ereignisse in Erinnerung.
Führung (maximal 20 Personen) um 10.30 Uhr. Rollstuhlgeeignet. Treffpunkt: Karavan-Relief.
27 Von Ostendorfer bis Schäffer: die Neupfarrkirche und ihre Persönlichkeiten
Neupfarrplatz 1 – Neupfarrkirche
Prominente Persönlichkeiten prägten die Geschichte der Kirche von Anfang an. Hans Hieber entwarf die Kirche „Zur schönen Maria“ an der Stelle der 1519 zerstörten Synagoge. Der in seiner Grundgestalt bis 1540 errichtete Neubau wurde 1542 zur ersten evangelischen Kirche der Stadt. Ludwig Foltz vollendete das Bauwerk 1860-63. In der Neupfarrkirche wirkten Michael Ostendorfer, Jacob Christian Schäffer und andere. Die Gemeindemitglieder stellen die Neupfarrkirche und ihre Persönlichkeiten vor.
Frei zugänglich von 13 - 17 Uhr, Führungen (je maximal 20 Personen) um 13 / 14 / 15 Uhr. Induktionsanlage und Lift vorhanden.
Treffpunkt: vor dem Pfarrhaus, Pfarrergasse 5.
Um 17 Uhr: Orgelkonzert mit Werken von Georg Philipp Telemann: Concerto d-Moll und Max Reger: Präludien und Fugen aus op. 85. An der Jann-Utz-Orgel: Roman Emilius.
28 Jüdisches Leben in Regensburg
Am Brixener Hof 2 – das jüdische Gemeindehaus
Jüdisches Leben in Regensburg hat eine jahrhundertealte Tradition. Entsprechend vielfältig sind seine baulichen Spuren im Stadtbild. Das jüdische Gemeindehaus beim Brixener Hof ist eines der lebendigsten Zeugnisse, ist es doch seit Anfang des 20. Jahrhunderts – nur unterbrochen von der Barbarei der Nazis – Zentrum des jüdischen Gemeindelebens. Die Mitglieder der jüdischen Gemeinde führen durch den barockisierende Jugendstilgebäude von Joseph Koch und Franz Spiegel und zeigen die Verknüpfungen zur jüngst neu errichteten Synagoge.
Führungen (je maximal 20 Personen) um 10 / 12 / 14 / 16 Uhr.
Treffpunkt an der Kreuzung Luzengasse / Am Brixener Hof.
29 Die Äbtissinnen von Niedermünster
Niedermünstergasse 3 – die Niedermünsterkirche
Die einstige Damenstiftskirche Niedermünster Mariä Himmelfahrt, die heute als katholische Dompfarrkirche St. Ulrich genutzt wird, blickt als eine über tausendjährige Geschichte zurück. Der heutige Bau stammt aus dem 12. Jahrhundert und wurde später, insbesondere im Barock verändert. Cordula Heß von DOMPLATZ5 erzählt von Wohl und Wehe, Mut und Ängsten der Stiftsdamen und ihrer Äbtissinnen, die ihr Damenstift selbst verwalteten.
Niedermünster frei zugänglich von 13 - 18 Uhr, Führungen (je maximal 20 Personen) um 13.30 / 14.30 / 15.30 Uhr. Rollstuhlrampe vorhanden.
Treffpunkt: vor dem Westportal.
30 Falscher Patron
Erhardigasse 1 – die Erhardi-Kapelle und der Hl. Erhard
Bei der Erhardikapelle handelt es sich um eine dreischiffige Saalkirche, die aus der zweiten Hälfte des 10. Jahrhunderts stammt. Ihre Gestaltung erinnert an eine Krypta. Doch weder befindet sich der Raum unter einem Altar, noch gibt es hier ein Grab oder Reliquien. Und auch die Verbindungen zwischen dem Heiligen Erhard und diesem frühen Gotteshaus sind eher dürftig. Die wahrscheinlicheren Hintergründe zur Kapelle können Sie mit Renate Kilburg vom DOMPLATZ5 entdecken.
Kapelle zugänglich von 12 bis 16 Uhr. Thematische Einführungen immer zur halben Stunde um 12.30 / 13.30 / 14.30 und 15.30 Uhr.
31 Die Malerin Karoline Ammer – eine Schülerin der Armen Schulschwestern
Alter Kornmarkt – Außenrundgang
Karoline Ammer kam als Kind 1877 nach Regensburg und besuchte die Volksschule der Armen Schulwestern am Niedermünster. Nach der Kunstgewerbeschule in München legte sie die Prüfung zur Zeichenlehrerin ab. Es folgten Studienaufenthalte in Paris und Italien. Ab 1894 war sie Zeichenlehrerin an der Mädchenschule Niedermünster und ab 1903 für 30 Jahre bei den Englischen Fräulein. Daneben war sie künstlerisch tätig und schuf Portraits und Ortsansichten in verschiedenen Maltechniken. Astrid Mendes M. A. führt auf die Spuren der Malerin.
Führung (maximal 20 Personen) um 14 Uhr.
Rollstuhlgeeignet.
Treffpunkt: vor der Niedermünsterrealschule, Alter Kornmarkt 4.
32 Apollonia Diepenbrock – eine Wohltäterin in Regensburg
Niedermünstergasse 2 – Außenrundgang
Apollonia Diepenbrock wurde 1799 in Westfalen geboren. Sie entschied sich – ohne Mitglied eines Ordens oder einer religiösen Gemeinschaft zu werden – entgegen der damals üblichen Konventionen für ein eheloses Leben und stellte sich in den Dienst an Armen und Kranken. 1832 übersiedelte sie zu ihrem Bruder nach Regensburg, der hier Domherr war, und begründete Einrichtungen für Waisen und Frauen, zunächst in der Niedermünstergasse 2, dann die Josephs-Anstalt, heute Caritas-Sozialzentrum, am Obermünsterplatz. Brigitte Terschak stellt einige der Regensburger Lebensstationen von Apollonia Diepenbrock vor.
Führungen (je maximal 20 Personen) um 11.30 / 13.30 / 15 Uhr. Rollstuhlgeeignet.
Treffpunkt: Niedermünstergasse 2
33 Von den Karolingern zu den Wittelsbachern
Alter Kornmarkt 10 – der Herzogshof
Vom einstigen Herzogshof, der aus den königlichen Pfalzgebäuden des Frühmittelalters hervorging, ab dem 10. Jahrhundert den bairischen Herzögen diente und unter Ludwig dem Kelheimer zur ersten Residenz der Wittelsbacher in Bayern wurde, steht heute nur noch der Ostflügel. Nach der langen Nutzung durch den bayerischen Staat und als Teil der Postverwaltung ist er heute gastronomisch genutzt. Besichtigt werden können die sogenannte Kapelle und der Herzogs-saal, im Kern aus dem späten 12. Jahrhundert und um 1220 umgebaut. Eine tiefgreifende Umgestaltung erfolgte 1939-40. Sabina Cipra M.A. erläutert die Geschichte des Gebäudes.
Herzogsaal frei zugänglich von 11 - 15 Uhr, Thematische Einführungen zu jeder vollen Stunde um 11 / 12 / 13 / 14 Uhr.
Treffpunkt: am Eingang, Westseite.
34 Von Druckern und Verlegern
Viereimerplatz – Außenrundgang
Vom Regensburger Morgenblatt und Regensburger Anzeiger zum Bayerischen Volksboten, von Pustet bis Manz – Regensburgs Presse- und Verlagsgeschichte ist facettenreich. Der "Habbelpalast" in der Königstraße zeugt ebenso noch heute davon wie das Anwesen Schwarze-Bären-Straße 1, der einstige Sitz des Manz-Verlages. Bedeutende Persönlichkeiten wie Friedrich Pustet, Georg Josef Manz, Josef Habbel und Heinrich Held prägten die Regensburger Publizistik des 19. und frühen 20. Jahrhunderts. Dr. Werner Chrobak gibt Einblicke in die Pressegeschichte Regensburgs.
Führungen (je maximal 20 Personen) um 13.30 / 15 Uhr. Rollstuhlgeeignet.
Treffpunkt: am Brunnen Viereimerplatz.
35 Von Römern, Gesandten und Beamten
Emmeramsplatz 8 – die Regierung der Oberpfalz
Die heutige Regierung der Oberpfalz hat seit 1810 in ihren Sitz in einem Gebäudekomplex mit unterschiedlichster Geschichte, die bis zu römerzeitlichen Siedlungsspuren zurückreicht. Residierte am Emmeramsplatz einst der Prinzipalkommissar als Vertreter des Kaisers beim Immerwährenden Reichstag, befand sich an der Marschallstraße hingegen der Regensburger Sitz des Deutschen Ordens. Im Gebäude am Emmeramsplatz haben sich durch den fürstlichen Baudirektor Joseph Sorg in klassizistischen Formen gestaltete Raumfolgen erhalten, insbesondere der prächtige Spiegelsaal. Heinrich
May M.A. zeigt verschiedene Räumlichkeiten im Haus.
Zugang bei Führungen (je maximal 20 Personen) um 10 und 12 Uhr.
Treffpunkt: Haupteingang Regierung Emmeramsplatz 8.
36 KulturSpur mit Geschichte und Geschichten
Auergasse 10 - (Bau-)Geschichte, Archäologie, Denkmalpflege und Geschichten
Das im Kern mittelalterliche, im Barock umgebaute Anwesen „Klösterl“ beherbergte einst ein Gasthaus, das im Mittelalter an einem der Knotenpunkte der Stadt lag. Im Haus wurden archäologische Zeugnisse entdeckt, die teils fast 2000 Jahre alt sind und vom Leben und Wirken der einstigen Nutzer zeugen. Alexandra Berg M.A. führt durch die Ausstellung.
Führungen (je maximal 14 Personen) um 11.15 und 13.30 Uhr. Treffpunkt: vor dem Anwesen Auergasse 10.
37 Max Schultze und seine Bürgerhausarchitektur
Rathausplatz 3 – Außenrundgang
Der aus Oberbayern stammende Landschaftsmaler und Naturschützer trat 1872 als Architekt in die Dienste des Hauses Thurn und Taxis. Neben seinen herausragenden Planungen für den äußeren Süd- und Ostflügel von Schloss St. Emmeram entwarf er auch einige bürgerliche Bauwerke in Regensburg, so den Nachfolgebau des Dollingerhauses und den Neubau der abgebrochenen Teile des Auerhauses. Im Ruhestand kehrte er in seine Heimat Partenkirchen zurück, wo er 1926 verstarb. Er liegt in München begraben. Das Team von Cultheca stellt Max Schultze vor.
Führungen (je maximal 20 Personen) um 10 und 11 Uhr. Rollstuhlgeeignet.
Treffpunkt: Rathausplatz 3.
38 Von Pahl bis Schmetzer: die frühen Stadtbauräte und ihre Spuren im Stadtbild
Rathausplatz 4 – Außenrundgang
In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts entwickelt sich die Stadtplanung als neue Disziplin in der Hochschullehre und der kommunalen Praxis. Auch Regensburg lässt sein mittelalterlich-begrenztes Erscheinungsbild endgültig hinter sich: Die Stadt durchbricht die ehemaligen Stadtmauern und wächst über sie hinaus. Für die neuen planerischen und baulichen Steuerungsaufgaben der Stadtverwaltung ist seit 1862 ein "Stadtbaurat" zuständig und verantwortlich. Bei der Führung von Dipl. Ing. Architekt Joachim Buck von kulttouren e. V. werden ausgewählte städtebaulich-architektonische Veränderungen unter der Ägide der Stadtbauräte Eduard Pahl, Joseph Daumiller, Leonhard Bühlmeyer und Adolf Schmetzer zwischen 1862 und 1924 erläutert.
Führungen (je maximal 20 Personen) um 10 und 13 Uhr.
Treffpunkt: Rathausplatz 4, unter dem Reichssaalerker.
39 Von Mönchen und Soldaten. Die Minoritenkirche im Historischen Museum
Dachauplatz 2, 4 – Historisches Museum
Das Minoritenkloster wurde im 13. und 14. Jahrhundert im Osten der Reichsstadt errichtet. Nach der Säkularisation 1810 diente das Areal als bayerische Kaserne. Von 1851 an war hier das Königlich-Bayerische Infanterie-Regiment „Von der Tann“ stationiert. Nach der Demilitarisierung wurde ab 1928 in der einstigen Kaserne das Städtische Museum geplant. „Kultur-Spuren“ von Mönchen und Soldaten im Denkmal werden von Museumsleiterin PD Dr. Doris Gerstl vorgestellt.
Zugang bei Führungen (je maximal 15 Personen) um 14 Uhr und 15 Uhr. Treffpunkt: Museumskasse
40 Von vergangenem Unrecht und von einem neuem Geist – Tag der offenen Tür bei der Polizeiinspektion Regensburg Süd
Minoritenweg 1 – die einstige Polizeidirektion
Der Kreuzungsbereich Minoritenweg und D.-Martin-Luther-Straße wurde in den 1930er-Jahren im Sinne der NS-Ideologie zu einem Verwaltungszentrum mit Museum, Polizeidirektion und städtischen Behördengebäuden umgebaut. Im ehemaligen Polizeidirektionsgebäude sind heute unter anderem noch die Räume des Standgerichts erhalten, das nach der Dachauplatzkundgebung 1945 hier tagte. Die Mitarbeiter der Polizeidienststelle stellen diese schwierige Geschichte vor und zeigen, wie sich seither das Arbeitsverständnis der Polizei gewandelt hat. Nutzen Sie zudem das weitere Rahmenprogramm des Tags der offenen Tür.
Führungen um 11.30 / 11.45 / 12 / 13.30 / 13.45 / 14 / 15.30 / 15.45 / 16 Uhr nach Meldung am Info-Stand der Polizeiinspektion Regensburg Süd (vor Ort). Höchstdauer 45 Minuten, maximal 15 Personen pro Führung.
41 Reiche Kaufleute und verspielte Architekten: das Gartenpalais Löschenkohl
Minoritenweg 20 – das sogenannte „Rosenpalais“
Das sogenannte „Rosenpalais", die frühere Gastwirtschaft „Rosenwirtsgarten“, wurde 1730 bis 1735 von Johann Michael Prunner im Auftrag der Familie Löschenkohl errichtet. Als reiche Bankiers mit Hauptsitz am Neupfarrplatz wollten sie sich wie andere bedeutende Regensburger Familien jener Zeit auch ein Gartensalettl schaffen. Dieses stand zur Erbauungszeit noch recht vereinzelt zwischen den Krautgärten der weitgehend unbebauten südlichen Ostnerwacht. Christoph Karg M.A. führt seine Gäste auf den Spuren der Löschenkohl und der späteren Nutzer des Hauses.
Zugang bei Führungen (je maximal 20 Personen) um 10.30 und 11.30 (je mit Gebärdensprachbegleitung durch Kathleen Entrich und Mi-Hyung Kim) sowie um 14 und 15 Uhr. Treffpunkt: Haupteingang Minoritenweg 20.
42 Eine Schule und ihre Menschen: die Von-der-Tann-Schule im Wandel der Zeiten
Von-der-Tann-Straße 28 – Von-der-Tann-Grundschule
Die heutige Grundschule wurde 1897/1898 nach Plänen von Stadtbaurat Adolf Schmetzer anstelle einer Wachsbleiche errichtet. Sie sollte die einstige Klarenangerschule als Volksschule für die protestantischen Mädchen und Buben der Unteren Stadt entlasten. An die Schule knüpft sich auch die Erinnerung an verschiedene Persönlichkeiten. So war Stadtchronist Karl Bauer hier zeitweise Lehrer. In den 1920er-Jahren wirkte hier außerdem die Volksschullehrerin Elly Maldaque, die aufgrund ihres Interesses für kommunistische Ideen aus dem Schuldienst entfernt und in das heutige Bezirksklinikum Regensburg eingewiesen wurde, wo sie unter nicht endgültig geklärten Umständen den Tod fand. Dies sorgte deutschlandweit für Aufsehen. Lisa Beer B. A. gibt Einblicke in die Vergangenheit der Schule.
Zugang bei Führungen (je maximal 20 Personen) um 10 / 11 / 14 / 15 Uhr. Treffpunkt: Schuleingang Minoritenweg.
43 Dalberg als Sozialpolitiker: Spuren von der Ostengasse bis zum Pfründhof
Ostengasse 27 – Außenrundgang
Carl von Dalberg war von 1803-1810 Herrscher über das in dieser Zeit bestehende Fürstentum Regensburg. Seine sozialpolitischen Ideale gingen davon aus, dass ein Wohlfahrtsstaat erforderlich sei, der die Absicherung von Armen sowohl durch Mildtätigkeit als auch durch steuerliche Umverteilung gewährleisten sollte. Daher betrieb er die Gründung neuer sozialer Einrichtungen. An der Ostengasse entstand ein evangelischer Krankenhaustrakt. Und der einst am Stärzenbach gelegenen Pfründhof für Gebrechliche und Invalide sollte durch einen Neubau an einem neuen Standort ersetzt werden. Das Team von Cultheca stellt diese wichtige Stationen der Regensburger Sozialgeschichte vor.
Führungen (je maximal 20 Personen) um 11 Uhr und 13 Uhr. Rollstuhlgeeignet.
Treffpunkt: Ostengasse 27.
44 Max II. und seine „Königliche Villa“
Adolf-Schmetzer-Straße 1 – die Königliche Villa
König Maximilian II. hat sich 1854-56 die Königliche Villa als Sommerresidenz auf der Ostenbastei nach Plänen von Ludwig Foltz erbauen lassen. Die neugotische Anlage wurde in den sogenannten Villapark eingebettet, einen 1856 bis 1858 vom königlichen Oberhofgärtner Carl Effner im sogenannten gemischten Stil mit kleineren Teilgärten geschaffenen Landschaftsgarten. Heute befindet sich hier die Regensburger Dienststelle des Bayerischen Landesamtes für Denkmalpflege. Das Team des Bayerischen Landesamtes für Denkmalpflege präsentiert das Haus.
Je nach Pandemielage sind halbstündlich Führungen ab 10 Uhr – 16 Uhr (je maximal 15 Personen) geplant. Treffpunkt: Infostand des Landesamtes vor der Villa. Details zum Programm und möglicher Anmeldepflichten finden Sie rechtzeitig unter https//www.blfd.bayern.de bzw. https://www.regensburg.de/denkmaltag.
45 Menschen im Aufbruch: Jugendstil an der Luitpoldstraße
Luitpoldstraße 15 b – Außenrundgang mit einer Innenbesichtigung
Im Rahmen der Stadterweiterung des 19. Jahrhunderts nach Osten entstand entlang der Luitpoldstraße eine vielfältige Gründerzeitarchitektur. Gestalterische Vorgaben gab es dabei kaum, was angesichts der immer noch erkennbaren harmonischen Baugestaltung verwundert. Umso größer war die Freiheit, auch abseits der vorwiegend historistischen Formen neue Gestaltungsmöglichkeiten in die Baukultur einfließen zu lassen. Dies galt insbesondere für den Anfang des 20. Jahrhunderts aufkeimenden Jugendstil. Hansjörg Hauser von kulttouren e. V. zeigt einige Beispiele des Jugendstils an der
Luitpoldstraße.
Führung (maximal 20 Personen) um 10.30 Uhr. Rollstuhlgeeignet (bis auf Innenbesichtigung). Treffpunkt: Luitpoldstraße 15 b.
46 Keiter, Martini, Grau: Kulturschaffende des 20. Jahrhunderts zwischen Reichs- und Sedanstraße
Sedanstraße 16 – Außenrundgang
Im Reichsstraßenviertel finden sich Spuren wichtiger Kulturschaffender des 20. Jahrhunderts. Der Stuckateur Jakob Grau war in der Zeit bis zum Zweiten Weltkrieg zur Erhaltung bedeutender Denkmäler in Regensburg und der Oberpfalz tätig. Die Schriftstellerin Therese Keiter veröffentlichte unter ihrem Pseudonym M. Herbert zahlreiche Erzählungen. Und Guido Martini war ein Bildhauer aus dem Trentino, der sich Anfang des 20. Jahrhunderts in Regensburg niederließ und in verschiedenen Kirchen wie dem Niedermünster, St. Cäcilia oder
St. Anton zahlreiche Werke schuf. Christina Wimmer M.A. stellt die Persönlichkeiten vor.
Führungen (je maximal 20 Personen) um 13 Uhr und 15 Uhr. Treffpunkt: Sedanstraße 16.
47 Arbeiter und Lageristen
Wiener Straße 5b – das Stadtlagerhaus
Im Zusammenhang mit der Errichtung des Luitpoldhafens erbaute die Stadt 1909-1911 an der Wiener Straße ein neues Getreidelagerhaus, da das städtische Lagerhaus an der Donaulände seine Kapazitätsgrenze erreicht hatte. Es wurde als hoch aufragendes Satteldachgebäude mit einem runden Turmaufsatz konzipiert. In den 1930er-Jahren wurden westlich und östlich Betonsilos angebaut, die dem Gebäude eine neue Gestalt gaben. 2018 wurde der Lagerbetrieb eingestellt. Petra Huber zeigt ihren Gästen das Industriedenkmal.
Zugang bei Führungen (je maximal 20 Personen) um 12 / 13 / 14 Uhr. Treffpunkt: vor dem Gebäude, Wiener Straße.
48 Von Herzögen und Heimatpflegern
Am Kreuzhof 14 – St. Ägidius
Die Entstehung der romanischen sogenannten Kreuzhofkapelle
St. Ägidius wird auf die Zeit um 1150 datiert. Es handelt es sich um einen Sakralraum mit profanem Obergeschoss. Der Kreuzhof erlangte besondere Bedeutung als Verhandlungsort des Regensburger Hoftages 1156. Die Hofanlagen wurden im Zweiten Weltkrieg weitgehend zerstört. Auch die Kirche wurde beschädigt, jedoch auf Initiative des oberpfälzischen Bezirksheimatpflegers Georg Rauchenberger wiederhergestellt. Sieglinde Glaab gewährt Einblicke in die Geschichte der Kapelle.
Kirche allgemein zugänglich von 13 - 16. Thematische Einführungen zu jeder halben Stunde um 13.30 / 14.30 / 15.30.
Treffpunkt: vor dem Eingang.
49 Von Heiligen, Adeligen und Rechtlern
Burgweg 1 – St. Michael, Graß
Als einer der letzten Reste der einstigen Burg Graß hat sich die im Kern aus der Gotik stammende Burgkapelle St. Michael mit ihrer barocken Ausstattung bis heute erhalten. Ursprünglich im Besitz des Adelsgeschlechts von Graß kam die Anlage im Laufe der Zeit in den Besitz Regensburger Bürgergeschlechter, des Deutschen Ordens und schließlich nach der Säkularisation zur Gemeinde Graß, die die Rechte wiederum zu gleichen Teilen an die Gemeindemitglieder vergab. So wurde St. Michael zu einer sogenannten Rechtler-Kirche, eine Regelung, die bis heute grundsätzlich weiterlebt. Thoa Weber M.A. vorgestellt.
Kirche allgemein zugänglich von 13 - 16. Thematische Einführungen zu jeder halben Stunde um 13.30 / 14.30 / 15.30.
Treffpunkt: vor dem Eingang.
50 Von Traditionen, Brüchen und vom Wandel
Ludwig-Thoma-Straße 14 – Karthaus-Prüll
Das einstige Kloster Prüll wurde um 997 gegründet. Zunächst Benediktinerkloster, wurde es 1484 zum Kartäuserkloster und ging 1834 in den Besitz des heutigen Bezirks Oberpfalz über. 1852 wurde die Königliche Kreisirrenanstalt eingerichtet, heute Bezirksklinikum. Die Geschichte des Hauses vereint helle und dunkle Aspekte und reicht vom Lebenswandel der einst hier lebenden Benediktiner über die Opfer des nationalsozialistischen Euthanasiewahns bis zum Wandel zu einer modernen psychatrischen Klinik. All diese Zeitpuren sind auch baulich an den einstigen Klostergebäuden, der Kirche St. Vitus und den teils historisierenden Krankenhausbauten ablesbar. Bruno Feldmann M.A. zeigt seinen Gästen Karthaus-Prüll.
Zugang bei Führungen (je maximal 20 Personen) um 12.30 / 13.30 / 14.30 / 15.30. Treffpunkt: Vor dem Westportal von St. Vitus.
51 Von Brauern und Eishauern
Galgenbergstraße 20 – Außenrundgang
Der Galgenberg und der Eisbuckel südlich der Stadt entwickelten sich im 19. Jahrhundert zum Standort von zahlreichen Kellerwirtschaften, die über den zur Bierlagerung dienenden Eiskellern entstanden. Bereits 1644 legte die Reichsstadt hier einen Eiskeller an. Die Sommerkeller wurden erst ab der Mitte des 20. Jahrhunderts mehr und mehr aufgegeben, weil kleine Brauereien nicht mehr fortgeführt wurden und der Galgenberg auch durch neue Verkehrsplanungen ein anderes Gesicht erhielt. Dr. Armin Gugau berichtet von Brauern, von Gästen und vom Bier.
Führungen (je maximal 20 Personen) um 11 und 13 Uhr. Treffpunkt: vor der Alten Mälze.
52 Die Menschen und ihr Tod
Bischof-Konrad-Straße 11 – der Obere Katholische Friedhof
Der Obere Katholische Friedhof mit seiner im romanisierendem Jugendstil gehaltenen Aussegnungshalle wurde 1905-1909 nach Plänen des hier auch begrabenen Architekten Heinrich Hauberrisser in strenger Geometrie angelegt. Die Hauptachse an den beiden Wegekreuzen ist zu Rondellen geweitet und mit einem Schalenbrunnen und dem monumentalen Friedhofskreuz hervorgehoben, weitere kleinere Rondelle und Brunnen an den Wegekreuzen gliedern die Anlage. Im Nordosten befindet sich ein dreiteiliges Jugendstil-Portal. Der Friedhof beherbergt zahlreiche Grabstätten der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts sowie auch ältere Grabsteine vom aufgelassenen katholischen Lazarusfriedhof, hauptsächlich aus dem 19. Jahrhundert. Dr. Herrmann Reidel führt seine Gäste über den Friedhof.
Der Friedhof ist tagsüber allgemein zugänglich, Führungen (je maximal 20 Personen) um 10 und 11.30 Uhr. Treffpunkt: im Friedhof, vor der Aussegnungshalle.
53 Der Mensch und seine Erinnerungskultur
Friedenstraße 12 – der Evangelische Zentralfriedhof
Der Evangelische Zentralfriedhof wurde von Richard Erhardt und Conrad Mayer 1897/98 parkartig angelegt. Als architektonische Akzente finden sich insbesondere das Dörnberg-Mausoleum, ein romanisierender Zentralbau mit seitlichen Arkadengängen, Terrasse und Freitreppe, 1911-15 von German Bestelmeyer geschaffen, sowie die einstige neubarocke Bethalle, ein Walmdachbau mit Attika und Pilastergliederung, von 1898, die heute als Friedhofscafé genützt wird. Viele Grabdenkmäler des 19. und 20. Jahrhunderts sind erhalten und erzählen die Geschichte von bedeutenden Persönlichkeiten aus Regensburg. Das Team der Evangelischen Citykirchenarbeit in Regensburg stellt den Friedhof vor.
Der Friedhof ist tagsüber allgemein zugänglich.
Führungen (je maximal 20 Personen) durch das Dörnberg-Mausoleum um 13 Uhr und 15 Uhr. Treffpunkt: Eingang Café Vielfalt im Friedhof.
14 Uhr Führung (maximal 20 Personen) zur Kunstinstallation „Unendlich still“. Treffpunkt: Café Vielfalt im Friedhof.
54 Ein Heiliger, ein Maler und viel Theater
Mühlweg 13 – das Antoniushaus
Das Antoniushaus wurde 1953/54 als neues Gemeindezentrum für die nördlich gelegene katholische Pfarrkirche St. Anton errichtet. Es wird nach einer jüngsten Grundinstandsetzung seit 2022 vorerst für Zwecke des Stadttheaters genutzt. Bedeutend sind unter anderem die Sakramentskacheln an der Ostfassade von Walter Zacharias, der große Saal mit seiner wellenförmigen Decke sowie die originalen Wandfassungen mit dem lang übermalten und nun wieder sichtbaren großen Wandgemälde von Josef Rüth, das mit einer Darstellung von Fischen und Vögeln auf den Heiligen Antonius von Padua Bezug nimmt. Renate Schönfeld stellt das Antoniushaus vor. Die benachbarte Pfarrkirche St. Anton ist nach den Gottesdiensten von 13-18 Uhr frei (Rollstuhlrampe) zugänglich, Informationen zur Kirche sind vor Ort hinterlegt und dort auch online über QR-Code abrufbar.
Zugang bei Führungen (je maximal 20 Personen) um 12 (mit arabischsprachiger Begleitung durch Rafel Azem Amanuel) sowie um 13 / 14 Uhr.
Treffpunkt: Haupteingang. Rollstuhlrampe vorhanden.
55 Pilger, Schreiber und Verwalter
St.-Katharinen-Platz 5 – das Spitalschreiberhaus
Das unscheinbare zweigeschossige Walmdachhaus an der Westseite des Spitalareals stammt ursprünglich aus dem späten Mittelalter. Es ist zu vermuten, dass es sich im Kern noch um eines der Pilgerhäuser des Spitals handelt. Später wurde es als Malzmühle und als Wohnhaus des Spitalschreibers genutzt. Aktuell wird das Anwesen für eine Nutzung im Rahmen des Projekts „Wohnen und Arbeiten im Spital“ instandgesetzt. Das Team der St.-Katharinenspitalstiftung und das Architekturbüro Feil stellen das Objekt und seine Geschichte vor. Die Spitalpfarrkirche St. Katharina ist nach der Gottesdienstzeit bis 16 Uhr allgemein zugänglich (rollstuhlgeeignet).
Zugang bei Führungen (je maximal 15 Personen) um 12 / 13 / 14 Uhr. Treffpunkt: St.-Katharinen-Brunnen.
56 Schriftliche Spuren: das Spitalarchiv und die Überlieferung zu den Spitalbewohnern
Am Brückenfuß 4 – Archiv der Katharinenspitalstiftung
Im Archiv der St.-Katharinenspitalstiftung haben sich tausende Urkunden, Bände, Akten und Pläne erhalten - Bestände, die bis in das 12. Jahrhundert zurückreichen und einen wesentlichen Bestandteil des schriftlichen Kulturerbes von Regensburg und seiner Region bilden. Wichtiger Bestandteil dieser Überlieferung sind jene Quellen, die vom Alltagsleben der Spitalsbewohner berichten. Das Team der St.-Katharinenspitalstiftung stellt Ihnen diese sozialgeschichtlichen Aspekte vor.
Zugang bei Führungen (je maximal 20 Personen) um 14 / 15 / 16 Uhr. Treffpunkt: Eingang Spitalarchiv.
57 Von Schaufeln und Zillen: Hauszeichen als Zeugnisse alter Berufe
Werftstraße 24 – Außenrundgang
Sie sind in Stein eingehauen oder in Metall gefertigt: In Regensburg gibt es noch manche alte Hauszeichen, die auf die Berufe vergangener Zeiten verweisen. So findet sich im Portal des Anwesens Ostengasse 4 ein schmiedeeisernes Emblem mit drei Ähren. Oder an der Werfstraße 24 eine Darstellung von drei Fischen. Was diese Zeichen bedeuten und warum sie eingebaut wurden, dazu erfahren Sie interessante Hintergründe von Lorena Mazzorana B.A.
Führungen (je maximal 20 Personen) um 13 Uhr und 15 Uhr. Treffpunkt: vor dem Anwesen Werftstraße 24.
58 Schiffmeister und Ingenieure zwischen Schopperplatz und Maffeistraße
Außenrundgang – Wöhrde
Schiffbau hat in Regensburg eine lange Tradition. Mehrere heutige Straßennamen auf den Wöhrden spiegeln den Wandel vom handwerklichen zum industriellen Schiffbau im 19. Jahrhundert auf diesen einst vielfach von Schiffmeistern und Fischern bewohnten Donauinseln. Die ersten in Regensburg (auf dem Unteren Wöhrd am Ostende der „Werftstraße“) gebauten Dampfer hatten noch hölzerne Rümpfe. Und zu den ersten modernen, industriell arbeitenden Werften in Regensburg zählte jene des Münchner Maschinenfabrikanten Joseph (von) Maffei, der 1852 am Nordufer des Unteren Wöhrds ein Grundstück erwarb. An ihren Standort erinnert heute nur noch die „Maffeistraße“. Rainer Ehm berichtet seinen Gästen auf dem Weg längs des Beschlächtes vom Oberen zum Unteren Wöhrd vom technologischen Wandel des Regensburger Schiffbaus im 19. Jahrhundert, auch anhand von alten Karten und Bildern.
Führung (maximal 20 Personen) um 14 Uhr. Treffpunkt: Schopperplatz 9.
59 Von Gebrechen und von neuem Leben
Wöhrdstraße 93 – Außenführung um den Pesthof
Der ehemalige reichsstädtische Pesthof entstand in drei Bauabschnitten. Zwei Gebäudeteile stammen im Kern aus dem 16. Jahrhundert und waren ursprünglich Pulvermühlen, die während der Pestepidemie 1634 zu einem Pestlazarett umgewidmet wurden. Aufgrund der abgesonderten Lage wurde die Anlage bei Seuchen seither weiterhin als Lazarett genutzt, wofür ein weiteres Gebäude errichtet wurde, aber auch als Schießstätte und später als Obdachlosenunterkunft. Im 21. Jahrhundert erfolgten die Grundinstandsetzung und Umnutzung für Wohnzwecke. Julia Kathrin-Knoll erläutert wichtige Aspekte zur Geschichte des Pesthofs in Regensburg.
Führungen (je maximal 20 Personen) um 15 und 16 Uhr. Treffpunkt: vor dem Anwesen.
60 Von Lehnsherren und Siedlern
Weichser Schlossgasse 11 – Schloss Weichs
Das Geschlecht der Weichser schuf sich im Mittelalter mit dem ehemaligen Schloss Weichs, dessen Substanz noch auf diese Zeit zurückgeht und seine heutige Ausdehnung im 16. Jahrhundert erhielt, seinen Stammsitz. Es folgten noch viele weitere Besitzer. Im 18.Jahrhundert erfolgte eine Neuparzellierung des Schlossumfeldes. So entstand eine Siedlerkolonie in Weichs. Im 19. Jahrhundert wurde auch das Schloss auf mehrere Besitzer aufgeteilt. Heute wird es für Wohn- und Beherbergungszwecke genutzt. Kurt Mannert stellt das Gebäude vor.
Zugang mit Führungen um 11 / 13 / 15 Uhr (je maximal 20 Personen).
Treffpunkt: am Zugang Südseite.
61 Römer? Waren die auch bei uns?
Keplerstraße 1 – Schnitzeljagd auf den Spuren der Römer
Römische Spuren in Regensburg – das beginnt bei den Resten der Römermauer und endet beim Namen der Stadt. Ihr wollt mehr erfahren? Dann holt euch einfach eure kostenlosen Forschertaschen ab, die ihr behalten dürft. Und los geht’s auf römischen Spuren durch die Regensburger Altstadt. Mit Hilfe eines Forscherheftes könnt ihr selbstständig viel Interessantes über die Zeit vor fast 2000 Jahren erfahren. Das Team von Cultheca hat Wege vorbereitet, die die Römer wieder lebendig werden lassen.
Ausgabe der Taschen mit dem Forscherheft (auch auf Englisch und Ukrainisch erhältlich, solange der Vorrat reicht) im Runtingerhaus, Keplerstraße 1, von 12 Uhr bis 16 Uhr; geeignet für Kinder von 6 bis 12 Jahren in Begleitung von Erwachsenen.
62 Auf den Spuren der Dombaumeister - von Werkmeister Ludwig bis Hüttenmeister Matthias
Domplatz 1 - Hoher Dom St. Peter
Der Bau einer Kathedrale war eine schwierige und verantwortungsvolle Aufgabe von langer Dauer, die stark von der Familie Roritzer geprägt wurde: So waren vor über 500 Jahren nicht nur Wolfgangs großer Bruder, sondern auch schon sein Vater und Großvater Baumeister am Regensburger Dom. Und dann gab es da noch ihre Vorgänger... Wer waren diese tüchtigen und begabten Erbauer des Doms, was genau waren ihre Aufgaben und wie sah die größte Baustelle der Stadt aus? Sie verewigten sich in Stein mit persönlichen Zeichen, manch einer mit seinem Namen oder gar einem ganzen Porträt von sich! Hanna Specht und ihr begebt euch auf die Suche nach ihren Spuren im Dom, Domschatz und um den Dom herum!
Führungen nach vorheriger Anmeldung im DOMPLATZ5 (je maximal 15 Personen) um 14 Uhr und 15.30 Uhr. Treffpunkt: DOMPLATZ5.
63 Vom Transportwesen
Am Wiedfang 5 a - Schiffsdurchzug
Durch den Bau der Steinernen Brücke erhöhte sich die Fließgeschwindigkeit der Donau unter der Brücke. Man behalf sich mit Schiffswinden, die später in einem Turm an der Donau installiert waren. 1914 entstand das heute noch vorhandene Windenhaus mit elektrischer Winde, die bis 1963 betrieben wurde. Mitglieder des Arbeitskreises Schiffahrtsmuseum stellen das technische Denkmal vor. Eine Spendenbox steht bereit.
Zugang bei Führungen (je maximal 5 Personen) zu jeder halben Stunde um 11.30 – 15.30 Uhr. Treffpunkt: Eingang Schiffsdurchzug am Wiedfang.
64 Von der Schifffahrt – eine Geburtstagsfeier
Marc-Aurel-Ufer 1 - 100 Jahre Museumsdampfer RUTHOF / ÉRSEKCSANÁD
Der Museumsdampfer RUTHOF / ÉRSEKCSANÁD des Donau-Schiffahrts-Museums am Marc-Aurel-Ufer gehört zwischenzeitlich als fester Bestandteil zur Altstadtsilhouette. Der alte Donauschleppdampfer war vor nunmehr 100 Jahren auf der Regensburger Ruthof-Werft für die Bayerischer Lloyd Schiffahrts AG gebaut, 1922 vom Stapel gelaufen und 1923 auf den Namen der Werft getauft worden. 1944 lief er in Südungarn beim Dorf Érsekcsanád auf eine Mine und sank, wobei auch einige Tote zu beklagen waren. Mitte der 1950er-Jahre wurde das Wrack von der Ungarischen Staatsreederei gehoben, neu aufgebaut und als ÉRSEKCSANÁD wieder in Dienst gestellt. 1979 kaufte der AK Schiffahrtsmuseum Regensburg e.V. den Veteranen und wandelte ihn zum Museum um, das 1983 eröffnet wurde.
10 – 17 Uhr Museumsbesuch (frei) mit kleinem Bordfest.
65 Von der Königin der Instrumente
Am Ölberg 1 – Programm zum Deutschen Orgeltag in der Dreieinigkeitskirche
Orgelmusik mit Kirchenmusikdirektor Roman Emilius.
Zeit: immer zur vollen Stunde von 13 - 16 Uhr (Dauer: 15 Minuten.)
Orgelführungen mit Infostand Bachorgelförderverein, organisiert von Kirchenmusikdirektor Roman Emilius und Mitgliedern des Fördervereins.
Zeit: 13.15 / 14.15 / 15.15 / 16.15 Uhr.
Treffpunkt: Mittelschiff Kirche.