Tag des offenen Denkmals 2024
Am Sonntag, 8. September 2024, waren unter dem Motto "Wahr-Zeichen. Zeitzeugen der Geschichte" wieder zahlreiche Denkmäler für den Besuch geöffnet.
„Wahr-Zeichen“, so lautete das diesjährige Motto der Deutschen Stiftung Denkmalschutz zum Tag des offenen Denkmals®. Die Regensburger Denkmallandschaft hat sowohl Wahrzeichen im Wortsinne zu bieten, als auch umfangreiche Zeitzeugnisse, die uns vom Leben und Denken vergangener Generationen berichten. Von den Patrizierhäusern der Stadt bis zum Jakobstor, vom Taharahaus bis zu den Sälen im Domkapitelhaus waren Gäste aus nah und fern eingeladen, diese Vielfalt zu entdecken.
Mit unseren Kooperationspartnern wurde ein vielfältiges und kostenloses Programm erstellt. Es führte von West nach Ost (Nr. 1-41), durch den Stadtsüden (Nr. 42-49) sowie über die Donau (Nr. 50-58). Mit teilweise barrierefreien Aktionen sollte es ein Tag für alle werden. Familien- beziehungsweise Kinderangebote (Nr. 59-60) rundeten das Programm ab. Auch zum kulturellen Jahresthema „Katzenjammer“ war eine Führung zu entdecken. Mit einigen Angeboten in den Stadtteilen ist zudem das Jubiläumsjahr zur Stadterweiterung 1924 aufgegriffen worden.
Denkmalsteckbriefe, Informationsmaterial und Programmhefte, auch des Ortskuratoriums Deutsche Stiftung Denkmalschutz, des Historischen Vereins für Oberpfalz und Regensburg und der Welterbekoordination, lagen am zentralen Infostand im Runtingerhaus, Keplerstraße 1, auf, geöffnet von 10-17 Uhr. Wir freuen uns stets über Anregungen, um unser Programm zu verbessern. Wir freuen uns, Sie auch 2025 wieder begrüßen zu dürfen.
Impressionen vom Tag des offenen Denkmals 2024
Die Angebote sind kostenlos.
Über Progammänderungen informieren Sie sich bitte tagesaktuell in den Medien und auf dieser Internetseite.
Um mit Ausnahme der leider zum Teil unvermeidlichen Teilnehmerzahlbeschränkungen möglichst spontane Besuche zu ermöglichen, sind sonstige Zugangsbeschränkungen (Anmeldungen, Zugangskarten) nur in Einzelfällen vorgesehen. Sie sind bei den einzelnen Angeboten vermerkt. Zugangskarten für die Königliche Villa werden dort ausgegeben, Zugangskarten für die Domkapitelsäle am Infozentrum DOMPLATZ 5. Kostenlose Zugangskarten, die bei anderen Angeboten vorgesehen sind, werden ab 10 Uhr am zentralen Infostand im Runtingerhaus, Keplerstraße 1, ausgegeben; eine Vorreservierung ist nicht möglich. Einer Person werden maximal 3 Karten pro Führung zugewiesen – solange der Vorrat reicht.
Es können aufgrund des Andrangs Wartezeiten entstehen. Falls der Andrang zu groß ist, weichen Sie bitte auf weitere Programmpunkte aus und versuchen Sie es später noch einmal. Wir bitten um Ihr Verständnis. Bei Nichtbereitschaft, die Führungsbedingungen einzuhalten, können Gäste von der Führung ausgeschlossen oder kann die Führung abgebrochen werden.
Alle angebotenen Denkmalbesichtigungen erfolgen in eigener Verantwortung. Bitte halten Sie Rettungswege frei und schalten Sie Ihre Handys stumm. Probleme melden Sie gerne dem Führungspersonal oder dem zentralen Infostand. In allen Denkmälern besteht Rauchverbot. Wir bitten Sie, Kirchen und Andachtsräume als Orte der Stille zu achten.
Auskünfte erhalten Sie beim Amt für kulturelles Erbe und am Denkmaltag an unserem zentralen Infostand (Telefon: (0941) 507-2453).
Programm
Unsere Angebote finden Sie nachfolgend im Überblick sowie als pdf zum Herunterladen. Wir wünschen viel Vergnügen.
Ergänzungen und Abweichungen zum gedruckten Programm werden hier bekannt gegeben:
- Bei Angebot Nr. 4 (Taharahaus) entfällt die letzte Führung um 14.30 Uhr.
- Angebot Nr. 11 (St. Oswald) ändert sich wie folgt:
St. Oswald wird von 15-17 Uhr geöffnet sein. Geboten wird ein Impuls von Frau Martina Topp zur Orgel und zum Kirchenraum. Informationen zur Baugeschichte gibt Frau Sophie Schlosser M.A. - Bei Angebot 12 (Dreieinigkeitskirche) findet die Führung mit Roman Emilius zur Bachorgel erst um 12.30 Uhr statt um 12 Uhr statt, die Empore ist ab 12 Uhr zugänglich.
- Bei Angebot Nr. 18 (Deggingerhaus) werden aufgrund der räumlichen Enge pro Führung maximal 18 Personen mitgenommen.
- Bei Angebot Nr. 22 (document Kepler) wird die Führung anstelle von Frau Petra Huber M.A. von Frau Marion Rabenbauer übernommen.
- Bei Angebot Nr. 24 (Weingasse 8) werden entgegen der Programmankündigung Zugangskarten (wie bei Angebot Nr. 4 Taharahaus) ausgegeben. Sie sind am Veranstaltungstag am zentralen Infostand im Runtingerhaus, Keplerstraße 1, erhältlich.
- Bei Angebot Nr. 39 (Königliche Villa) werden die Führungen in der Villa nicht nur stündlich, sondern im Halbstundentakt angeboten.
- Bei Angebot Nr. 39 (Anatomieturm) werden entgegen der Programmankündigung Zugangskarten ausgegeben. Diese sind ab 10.15 vor Ort am Turm erhältlich; Vorreservierungen sind nicht möglich.
- Bei Angebot Nr. 41 (Schlachthof) müssen die Nachmittagsführungen um 13 und 14 Uhr leider entfallen, das Gebäude kann jedoch besichtigt werden.
- Bei Angebot Nr. 52 (Baustadel) müssen die Führungen um 14.30 / 15.15 und 16 Uhr leider entfallen. Die Führungen um 13 Uhr und 13.45 Uhr werden statt von Brigitte Terschak von Hansjörg Hauser durchgeführt.
- Bei Angebot Nr. 48 (St. Matthäus) muss die Orgelführung um 12.30 und 14.30 Uhr leider entfallen.
- Angebot Nr. 49 (Burgweinting) muss leider entfallen.
- Am Tag des offenen Denkmals hat die städtische Abteilung Welterbe im Besucherzentrum Welterbe im Salzstadel, Weiße-Lamm-Gasse 1, zusätzlich eine kostenlose Ausmalaktion für Kinder organisiert.
12 bis 16 Uhr
Keine Voranmeldung notwendig!
Am Tag des offenen Denkmals kann der Kreativität freien Lauf gelassen werden beim Ausmalen von Bauwerken aus dem Welterbe. Für alle teilnehmenden Kinder gibt es außerdem als kleine Überraschung eine Ausgabe des Heftes „Mit dem Ratisbonerl auf Zeitreise“, ebenfalls kostenlos - Das Naturkundemuseum, Am Prebrunntor 4, hat kostenlos geöffnet.
1 Wahr-Zeichen der Benediktiner
Prüfeninger Schloßstraße 73 c – St. Georg in Prüfening
Das einstige Benediktinerkloster Prüfening wurde 1109 von Bischof Otto von Bamberg gegründet. Der Komplex umfasst heute die barock ausgestattete romanische Kirche St. Georg und einen Großteil der ehemaligen Klostergebäude. Die 1119 geweihte Kirche ist als dreischiffige Pfeilerbasilika mit zwei Osttürmen und einem östlichen Querhaus angelegt. Sie besitzt noch großflächige Wandmalereien der Romanik. Andere Teile sind barock geprägt, wie die Westfassade mit ihrem geschweiftem Giebel und den abgesetzten Kolossalpilastern. Dr. Wilhelm Pfaffel begleitet Sie auf einem abwechslungsreichen Streifzug durch die spannende Geschichte von St. Georg in Prüfening.
Kirche von 13-16.30 Uhr zugänglich.
Führungen zur halben Stunde um 13.30 / 14.30 / 15.30 Uhr.
Treffpunkt: Hauptzugang Westfassade.
2 Wahr-Zeichen der Technikgeschichte
An der Brunnstube – die Reichsstädtische Brunnstube
Die Wasserversorgung erfolgte im Mittelalter vor allem über private Brunnen. Mitte des 16. Jahrhunderts wurde mit der Reichsstädtischen Brunnstube in der Nähe der älteren Brunnstube der Abtei St. Emmeram erstmals eine öffentliche Wasserleitung aus dem Umland in die Reichsstadt geführt. Heute ist diese Brunnstube mit ihrer vollständig erhaltenen Ausstattung, dem Wasserablauf, Tisch und Bank sowie den Inschrifttafeln ein einzigartiges Zeugnis der Regensburger Technikgeschichte. Der vormalige Stadtheimatpfleger Dr. Werner Chrobak stellt das Denkmal vor.
Zugänglich von 14 – 17 Uhr.
Führungen um 14.30 / 15.30 und 16.30 Uhr.
Treffpunkt: vor der Brunnstube.
3 Villa Weinschenk: Zeitzeugnis gründerzeitlicher Baukultur
Hoppestraße 6 – Villa Weinschenk
Bruno Feldmann M.A. führt durch die Villa, die nach dem Bankier Max Weinschenk benannt ist, der sie 1899/1900 von Josef Koch als Wohnhaus für seine Familie errichten ließ. Der Bau präsentiert sich außen neubarock, mit Giebelrisalit, Eckturm und Mansarddach. Auch die Innenräume sind von reicher Ausstattung geprägt. Gleichzeitig zeichnet sich die Villa mit Zentralgasheizung, fließend warmem und kaltem Wasser auf allen Stockwerken sowie Elektrizität als ein Denkmal der modernen Technik ihrer Zeit aus.
Zugang bei Führungen (je maximal 25 Personen) um 10 / 11 / 13 / 14 Uhr.
Treffpunkt: Haupteingang.
4 Taharahaus: Zeugnis des jüdischen Erbes
Schillerstraße 29 – das Taharahaus auf dem jüdischen Friedhof
Es ist in Regensburg weitgehend unbekannt, dass auf dem jüdischen Friedhof an der Schillerstraße ein Taharahaus existiert. Das Haus der Reinigung (Beth Tahara) dient im Judentum der Leichenwaschung. Der zweigeschossige Satteldachbau wird auf das Jahr 1871 datiert. Aufgrund von Quellen kann man davon ausgehen, dass schon bei der Anlage des Friedhofs 1822 ein Taharahaus vorhanden war. Das Gebäude wird durch eine säulengestützte Vorhalle, Seitenflügel und ein Walmdach akzentuiert. 1923 erfolgte ein Umbau, 1997 eine Sanierung und seit 2021 eine grundlegende Instandsetzung außen und innen. Besichtigen Sie mit Waltraud Bierwirth und Dr. Klaus Himmelstein das Taharahaus, in dem auch eine kleine Ausstellung Geschichte und Funktion des Bauwerks erklärt.
Zugang bei Führungen mit Zugangskarten (erhältlich am Denkmaltag am Zentralen Infostand) um 11.30 / 12.30 / 13.30 Uhr. Die Führung um 14.30 Uhr entfällt.
Treffpunkt: Am Friedhofszugang.
5 Zeugnisse der Geschichte im Grünen
Dr.-Johann-Maier-Straße 1 – der Stadtpark
Die Ursprünge des Stadtparks liegen in einem Baumhain mit der Bezeichnung „Unter den Linden“, heute der östliche Teil des Stadtparks, 1511 erstmals erwähnt. Westlich schlossen sich das Siechenhaus sowie der evangelische Lazarusfriedhof, später erweitert um einen katholischen Teil, sowie ab 1822 der jüdische Friedhof an, der bis heute existiert. Die beiden christlichen Friedhöfe im Süden des heutigen Parks wurden ab 1898 (evangelisch) und 1909 (katholisch) nicht mehr belegt und nach dem Ankauf des Areals durch die Stadt 1935 aufgelassen, gehörten aber zunächst noch nicht zum Park. Nordwestlich des Hains befand sich ab 1514 der reichsstädtische Schießplatz. 1910 wurde ein großer Teil des Areals für die Oberpfälzische Kreisausstellung neu gestaltet, wovon bis heute bauliche Spuren, nicht zuletzt das heutige Kunstforum, zeugen. Gehen Sie mit Lorena Mazzorana B.A. auf eine Entdeckungstour durch den Stadtpark.
Führungen um 15 und 16 Uhr.
Treffpunkt: Vor der Gastwirtschaft „Unter den Linden“
Die Führungen sind rollstuhlgeeignet.
6 Wahr-Zeichen der Verteidigung
Jakobstraße 16 – das Jakobstor
Von der früheren Anlage des Jakobstors zeugen heute nurmehr seine zwei halbrunden dreigeschossigen Türme des einstigen Vorwerks. Alte Stadtansichten belegen noch die Ausmaße des historischen Stadteingangs mit Höfen, dem Torturm und den barocken Verteidigungsanlagen. Das Befestigungswerk wurde vor 1301 begonnen, später erweitert und 1821-25 gotisiert. Es erfolgten danach noch weitere Umbauten, bei denen auch der Mittelteil zwischen den Türmen abgebrochen wurde. Heute nützt die Stadtmaus das Bauwerk. Entdecken Sie mit Martin J. Reich von der Stadtmaus das Jakobstor.
Innenbesichtigung des Nordturms bei Führungen für je maximal 25 Personen um 11 / 12 / 14 / 15 Uhr.
Treffpunkt: Vor dem Nordturm, stadtseitig.
7 Wahr-Zeichen der Veränderung
Arnulfsplatz 4 b – das Velodrom
1898 wurde das Velodrom in bemerkenswerter Eisenkonstruktionsbauweise vom Regensburger Simon Oberdorfer errichtet, der während der NS-Diktatur ermordet wurde. Zu Beginn als Radfahrschule und Radrennbahn gedacht, erfuhr es später eine Umnutzung zum Varieté, Kino sowie Requisitenlager und – nachdem der Abriss durch Bürgerengagement verhindert wurde – schließlich zur Spielstätte des Regensburger Theaters. Im Untergeschoss sind außerdem Spuren der Römer zu besichtigen.
Zugang bei Führungen um 10 / 13 Uhr mit Martin Stevens nach Anmeldung, ab 1. Juli 2024 unter 09 41 / 507 – 24 24 oder karten@theaterregensburg.de. Änderungen auf Grund der Baustelle leider möglich.
Treffpunkt: Vor dem Velodrom.
8 Wahr-Zeichen der Musen
Bismarckplatz 7 – das Stadttheater
Ab 1803 entstand im Auftrag von Reichserzkanzler Carl von Dalberg nach Plänen von Emanuel von Herigoyen das Theater- und Gesellschaftshaus anstelle des reichsstädtischen Zeughauses. Nachdem es 1849 abbrannte, erfolgte 1851/1852 der veränderte Wiederaufbau. Eine grundlegende Instandsetzung wurde Ende der 1990er-Jahre durchgeführt. Seither glänzt der Bau als geglückte Verbindung von klassizistischem Dekor und modernster technischer Ausstattung im Hintergrund. Die Führung zeigt exemplarisch die Entwicklung von Theaterarchitektur und Bühnenmaschinerie.
Zugang bei Führungen um 11.30 / 14.30 Uhr mit Michael Heuberger, nach Anmeldung ab 1. Juli 2024 unter 09 41 /
507 – 24 24 oder karten@theaterregensburg.de.
Treffpunkt an der Theaterkasse.
9 Wahr-Zeichen des Klassizismus
Bismarckplatz 1 – die ehemalige Französische Gesandtschaft
Die Dreiflügelanlage mit ihrem platzprägenden Säulenportikus wurde 1804/05 im Auftrag von Carl von Dalberg nach Plänen von Emanuel von Herigoyen als Sitz des französischen Gesandten erbaut. Vorher befanden sich hier ein reichsstädtischer Getreidespeicher und ein anschließender Marstall, deren Substanz teilweise in den Neubau integriert wurden. Die Gesandtschaft diente später als Regierungspalais und Polizeipräsidium und ist seit 2015 Haus der Musik. Entdecken Sie mit Julia Kathrin Knoll M.A. das klassizistische Palais.
Zugang bei Führungen um 11.15 / 12.15 / 13.15 Uhr
(je maximal 25 Personen).
Treffpunkt: Am Hauptzugang, Bismarckplatz.
10 Zeugnis bürgerlichen Bauens
Engelburgergasse 19 – ein Handwerkerhaus
Das kleine dreigeschossige Wohnhaus durchlebte eine wechselvolle Geschichte. Um 1200 auf einer schmalen Grundstücksparzelle wohl von einem Kaufmann erbaut, wurde es im 16. Jahrhundert für geringe Summen zwischen Schiffsknechten weiterverkauft, die sich durch Hausbesitz Bürgerrecht erwarben. Im späten 18. und 19. Jahrhundert waren Handwerker ansässig. Vom romanischen Kern haben sich der Keller und Teile der darüber aufgehenden Wände eines einstigen Speicherbaus erhalten, vom Wiederaufbau nach 1320 die Decke über dem Erdgeschoss. Zur Gasse finden sich noch ein Holztürblatt aus dem Barock und eine klassizistische Fenster-Ladentür, wie sie früher in Regensburg häufig zu finden war. Bauforscher Dipl. Ing. Karl Schnieringer stellt das Gebäude vor.
Zugang mit Führungen (je maximal 8 Personen) um 14.30 / 15 / 15.30 / 16 Uhr.
Treffpunkt: Vor dem Haus.
11 Wahr-Zeichen des Wandels
Weißgerbergraben 1 – St. Oswald
Die ehemalige Spitalkirche St. Oswald liegt fast ein wenig unscheinbar am nördlichen Ende des Weißgerbergrabens. Während die gotische Kirche, im Mittelalter Spitalkirche, 1553 evangelisch, im 17. Jahrhundert zur Emporenkirche umgestaltet und im 18. Jahrhundert mit einem qualitätsvollen Bildprogramm sowie handwerklich hochwertiger Ausstattung barockisiert wurde, befindet sich der südlich angrenzende Turmbau des einstigen Spitals bis heute in einem bemerkenswert unberührten mittelalterlichen Zustand. St. Oswald wird von 15-17 Uhr geöffnet sein. Geboten wird ein Impuls von Frau Martina Topp zur Orgel und zum Kirchenraum. Informationen zur Baugeschichte gibt Frau Sophie Schlosser M.A.
Zugang zwischen 15 und 17 Uhr.
12 Wahr-Zeichen des Protestantismus
Am Ölberg 1 – die Dreieinigkeitskirche
Die zweitürmige evangelisch-lutherische Dreieinigkeitskirche wurde von der Reichsstadt in Form einer Saalkirche mit Tonnenwölbung 1627-31 mitten im Dreißigjährigen Krieg als Zeugnis protestantischen Selbstbewusstseins nach Plänen von Johann Carl errichtet. Sie ist ein bemerkenswertes Beispiel des Frühbarock und der Geschichte des Protestantismus im ganzen süddeutschen Raum, stellt sie doch einen Prototypen des evangelischen Sakralbaus dar.
Die Kirche ist von 12-18 Uhr allgemein zugänglich. Von 12-18 Uhr ist die entgeltliche Turmbesteigung möglich. Von 12-17 Uhr Infostand zur Bachorgel.
Führung mit Roman Emilius zur Bachorgel um 12.30 Uhr, die Empore ist ab 12 Uhr zugänglich.
Führung durch Harald Berghoff in der Kirche um 13 Uhr.
Führung mit Roman Emilius zur Bachorgel um 14 Uhr.
Führung durch Harald Berghoff im Dachstuhl um 14.45 und 15.30 Uhr.
Treffpunkt jeweils: In der Kirche am Hauptzugang von Norden.
13 Wahr-Zeichen europäischer Geschichte
Am Ölberg 1 – der Gesandtenfriedhof
Um die Dreieinigkeitskirche als reichsstädtische Bürgerkirche war ursprünglich kein Friedhof gewollt. Durch die Entwicklung Regensburgs zum Sitz des Immerwährenden Reichstags bürgerte es sich im Lauf des 17. Jahrhunderts jedoch ein, den Kirchhof als vornehmen Begräbnisplatz protestantischer Reichstagsgesandter zu nützen – der bis heute nicht profaniert ist. Durch diese Verbindung mit der 150-jährigen Geschichte des Immerwährenden Reichstags ist er heute ein Denkmal von europäischem Rang. Dr. Martin Weindl (Historiker und Dekanats-Fundraiser) stellt den Friedhof und seine Grabmäler vor.
Der Friedhof ist von 12-18 Uhr allgemein zugänglich.
Führungen um 12 und 14 Uhr.
Treffpunkt: Vor der Westfassade der Dreieinigkeitskirche.
14 Wahr-Zeichen der Umbrüche
Neupfarrplatz 1 – die Neupfarrkirche
1519 entschied sich die Stadt, ihre jüdische Bevölkerung zu vertreiben. Man hatte bereits den Plan, anstelle des jüdischen Viertels eine Kirche zu errichten, was zunächst in Form einer Holzkapelle umgesetzt wurde. Es entstand die Wallfahrt „Zur schönen Maria“, die zu dem Großprojekt einer Marienkirche führte. Der Bau wurde begonnen, stockte jedoch aufgrund des Erliegens der Wallfahrt und wegen Geldnöten der Stadt. 1542 wurde die vereinfacht fertiggestellte Kirche das erste evangelische Gotteshaus Regensburgs, das nun Strahlkraft für die Reformation in ganz Südosteuropa entwickelte.
Die Kirche ist von 13-17 Uhr allgemein zugänglich.
Von 13-15.45 Ausstellung im Altarraum: Kelche, Hostiendosen, Taufschale, Paramente, Emaille-Namensschilder.
Führungen durch Gemeindemitglieder um 13 / 14 und 15 Uhr. Treffpunkt: In der Kirche, je maximal 20 Personen.
17 Uhr: Orgelkonzert an der Jann / Utz - Orgel: Kirchenmusikdirektor Roman Emilius. Eintritt frei; Spenden für die Orgel werden erbeten.
15 Zeugnis verschiedener Epochen
Haidplatz 8 - Das Thon-Dittmer-Palais und seine reiche Geschichte
Der Gebäudekomplex besteht aus einer um einen Innenhof gruppierten Vierflügelanlage. Mit seiner klassizistischen Fassade prägt das Palais das Bild des Haidplatzes. Im Kern stecken in der Anlage mehrere mittelalterliche Patrizierhäuser. 1781 erwarb Georg Friedrich Edler von Dittmer den heutigen westlichen Teil des Anwesens, ließ ihn umbauen und mit einer frühklassizistischen Fassade versehen. Kurz nach 1800 kaufte die Familie auch das östlich angrenzende Gebäude. Unter der Leitung des Baumeisters Emanuel von Herigoyen wurden die bisherigen Einzelhäuser bis 1809 zum heutigen Stadtpalais umgebaut. Die letzten großen Eingriffe fanden bei der Generalsanierung Ende der 1970er-Jahre statt. Christoph Karg stellt das Palais vor.
Zugang bei Führungen um 10.15 / 11.15 / 13.15 / 15.15 Uhr.
Die Führung um 10.15 Uhr wird durch Dipl.-Gebärdensprachdolmetscherin Kathleen Entrich begleitet.
Treffpunkt: Am Hauptzugang, Durchfahrt, Haidplatz.
16 Ein kaiserliches Wahr-Zeichen
Haidplatz 7 – das Goldene Kreuz
Der ab 1250 errichtete Komplex mit Turm, Hauskapelle und Zinnenkranz wurde im Mittelalter von verschiedenen Bürgerfamilien als „Patrizierburg“ genützt. Erst später erlangte das Haus als Kaiserherberge Berühmtheit, vor allem aufgrund der Liaison Kaiser Karls V. und Barbara Blombergs. Im Lauf der Zeit wurde das Anwesen weiter ausgebaut. Es entstanden der Kaisersaal mit Spätrenaissance-Stuck (um 1650) und der einstige Ballsaal mit Jugendstildekor, der sich in dem aus einem Umbau um 1865 hervorgegangenen Nordflügel befindet. Claudia Erdenreich M. A. stellt die Geschichte des Hauses vor.
Zugang bei Führungen (je maximal 20 Personen) um 10.30 / 11.30 / 15.30 / 16.30 Uhr.
Treffpunkt: Ladenpassage zum Innenhof.
17 Barocke Wahr-Zeichen
Rathausplatz 1 – das Alte Rathaus
Der barocke Teil des Rathauses wurde ab 1660 als Vierflügelanlage um einen Innenhof errichtet. Jüngster Bauteil ist der 1721-23 entstandene Südflügel, in dessen Grundmauern Reste des mittelalterlichen Marktturms und der bereits im 11. Jahrhundert erwähnten Marktkirche („Ahakirche“) integriert sind. Das Äußere des barocken Rathauses zeichnet sich durch die Rustika-Verzierungen an den Erdgeschossen der Risalite und die reiche, gelb-weiß gefasste Architekturmalerei an der Fassade aus. Entdecken Sie mit Isabel Käser M.A. barocke Wahrzeichen am Alten Rathaus.
Zugang mit Führungen um 15.30 / 16.30 Uhr.
Treffpunkt: Vor dem Zugang zum Ratskeller.
18 Ein neues Kreativ-Wahr-Zeichen an historischem Ort?
Wahlenstraße 17 – das Deggingerhaus
2015 wurde das Projekt „Degginger“ von der Stadt Regensburg als Zentrum der Kreativwirtschaft ins Leben gerufen. Seitdem arbeiten hier Akteure u.a. aus den Bereichen Architektur, Design und Games. Das dreigeschossige Haus mit Frackdach und rückwärtigem Hausturm mit Stufengiebeln entstand ab dem 14. Jahrhundert aus älteren Bauteilen. Auch die romanischen Keller wurden weiterverwendet. Das Anwesen wurde häufig umgebaut, vor allem Anfang des 20. Jahrhunderts und als Geschäftshaus für eine Buchhandlung 1992. Renate Schönfeld zeigt ihren Gästen das Deggingerhaus und Oliver Löscher stellt als Projektleitung die aktuelle Nutzung vor.
Führungen um 10.45 / 11.45 / 13.45 / 14.45 Uhr. Aufgrund der räumlichen Enge ist die Personenzahl pro Führung auf 18 Personen begrenzt.
Treffpunkt: Haupteingang Wahlenstraße.
Am Nachmittag Livemusik im Rahmen der Reihe Swinging-Coffee in der Degginger-Gastronomie.
19 Verlorene Wahr-Zeichen: Eine Spurensuche zum kulturellen Jahresthema „Katzenjammer“
Wahlenstraße 16 - Außenrundgang
Was als Wahrzeichen wahrgenommen wird, ändert sich im Lauf der Zeit. Wofür Regensburg einst berühmt war, ist heute teilweise längst vergessen. Anderes wurde durch Unbedachtsamkeit vernichtet. Bemalungen am Goldenen Turm? Das Alte Rathaus mit zwei Türmen? Ein Pesthund und der größte Stein auf der Steinernen Brücke? Gehen Sie mit dem Team von Cultheca auf eine Spurensuche zu untergegangenen Wahrzeichen der Stadt.
Außenführungen um 12.30 und 14 Uhr.
Treffpunkt: Wahlenstraße 16, vor dem Goldenen Turm.
Die Führungen sind rollstuhlgeeignet.
20 Ein Wahr-Zeichen der Bau- und Zeitgeschichte
Brückstraße 4 – das Wiedamannhaus
Der mehrteilige Komplex, wohl einst der Kastler Hof und später Gasthof zum Wilden Mann, hat seinen Kern im Steinbau an der Brückstraße aus dem 13. Jahrhundert, der nach außen durch ein Biforium erkennbar ist. In der Spätgotik entstand ein Anbau nach Süden über älteren Kellern. Das Rückgebäude, in dem sich ab Ende des 19. Jahrhunderts die bekannte Zinngießerei Wiedamann befand, kam erst später zum Baubestand. In der Nachkriegszeit diente das Anwesen zudem als Treffpunkt der lokalen Jazzszene. Im Haus fanden zahlreiche Umbauten statt, bei denen unter anderem ein Geheimraum eingerichtet wurde, dessen Zweck nach wie vor nicht gesichert ist. Seit 2023 wird das Objekt instandgesetzt. Entdecken Sie mit dem Team des Architekturbüros Weber dieses bedeutende Altstadthaus.
Zugang mit Führungen (je maximal 20 Personen) um 10.30 / 11.30 / 13.30 / 14.30 Uhr.
Treffpunkt: Am Gebäudezugang Brückstraße 4 / oberhalb der Baustelleneinrichtungsfläche.
21 Lebendiges Wahr-Zeichen
Goldene-Bären-Str. 7 – das Hotel David in einer einstigen Kapelle
Der Kern des heutigen Anwesens ist die einstige Doppelkapelle St. Georg am Wiedfang aus der Mitte des 12. Jahrhunderts, deren Apsis seit 1905 freigelegt ist. Sie wurde nach 1542 profaniert, das Gebäude zum Wohnhaus mit Läden im Erdgeschoss umgenutzt. Mit hohem Satteldach und den drei Geschossen prägt es das Straßenbild. Zwischen 2012 und 2015 wurde das Gebäude mit großer Sensibilität zum Hotel umgebaut. Florian Sterr vom Hotel David präsentiert das Haus.
Zugang bei Führungen um 10 / 11 / 13 / 14 / 15 (je maximal 20 Personen).
Treffpunkt: Beim Brunnen Am Wiedfang.
22 Ein Wahr-Zeichen der Wissenschaftsgeschichte
Keplerstr. 5– das document Kepler
Das Sterbehaus Johannes Keplers ist seit den 1960er-Jahren zum Wahrzeichen geworden, als man im Rahmen der Sanierung des Anwesens dort das Kepler-Gedächtnishaus einrichtete. Das im Kern mittelalterliche Haus dürfte ursprünglich zusammen mit dem Anwesen Keplerstraße 3, auf dessen Südseite ein Turm erkennbar ist, eine Patrizierburg gebildet haben.1540 erfolgte ein wesentlicher Umbau, durch den die heutige Aufteilung in zwei Gebäude entstand. Jüngst wurde die Ausstellung sanft modernisiert. Der Gedächtnishausansatz der Nachkriegszeit wurde in eine heutigen Gewohnheiten entsprechende Präsentation überführt. Folgen Sie Petra Huber M.A. auf ihrem Weg durch das document Kepler.
Führungen um 10 / 11 / 12 / 14 und 15 Uhr.
Treffpunkt: Vor dem Hauszugang an der Keplerstraße.
23 Das Runtingerhaus: Wahr-Zeichen oder Mogelpackung?
Keplerstraße 1 – Vom Archivtrakt zur Bohlenstube
Die gotische Patrizierburg, die heute nach der Fernhandelsfamilie Runtinger benannt ist, stammt im Kern aus der Zeit um 1200. Um 1400 erfolgte eine Erweiterung. Vom 16. bis ins 19. Jahrhundert wurde im Haus die Gastwirtschaft „Goldene Krone“ betrieben. Unter diesem Namen war das Gebäude bis ins 20. Jahrhundert in Regensburg bekannt. Nachdem um 1900 bereits der Hofbereich ein neues Gesicht erhielt, wurde das Haus in den 1940ern und vor allem ab den 1960ern unter einem schöpferischen Ansatz der Denkmalpflege instandgesetzt, was zum Teil zur Vernichtung von Ausstattung und zu freien Rekonstruktionen führte. Entdecken Sie mit Dr. Maximilian Fritsch echte und nachempfundene Spuren der Vergangenheit.
Der Runtingersaal und die Innenhöfe sind von 10-16.30 Uhr allgemein zugänglich.
Führungen um 10.15 / 11 Uhr (je max. 25 Personen).
Treffpunkt: Am südlichen Hofzugang.
24 Erlebbare Vergangenheit
Weingasse 8 – ein Bürgerhaus
Es handelt sich um ein mehrteiliges Anwesen mit einem Hauptgebäude zur Gasse und einem Rückgebäude nach Westen, dazwischen ein malerischer Hof. Das im Kern spätgotische Haus mit markantem Stufengiebel und Erker wurde im Barock umgebaut und 1978 grundlegend instandgesetzt. Zwar ging dabei mittelalterliche Substanz zum Teil verloren, dennoch haben sich Details wie eine Barocktreppe, eine Hofgalerie aber auch gotische Malereien erhalten, die besichtigt werden können. Trotz Sanierung besteht in Denkmälern fortwährend Handlungsbedarf: Erst jüngst musste im Innenhof eine Mauer statisch gesichert werden. Kurt Mannert erläutert Wissenswertes zu einem klassischen Regensburger Bürgerhaus.
Zugang bei Führungen mit Zugangskarten (erhältlich am Denkmaltag am Zentralen Infostand) um 12.30 / 13.15 / 14 / 14.45 Uhr
(je maximal 15 Personen).
Die Führung um 12.30 Uhr wird durch Dipl.-Gebärdensprachdolmetscherin Kathleen Entrich begleitet.
Treffpunkt: Am Gebäudezugang, Weingasse.
25 Die Steinerne Brücke als Wahr-Zeichen
Am Brückenkopf – Steinerne Brücke
Die Steinerne Brücke ist ein Wahrzeichen voller Geschichte und Geschichten und nicht zuletzt bis heute zentrale Verbindung zwischen der Altstadt und Stadtamhof. Sie wurde von 1135-1146 errichtet. Sie war lange der einzige feste Donauübergang zwischen Ulm und Wien und sorgte über Jahrhunderte für den wirtschaftlichen Wohlstand der Stadt. Ihr Aussehen wandelte sich, Türme und Aufbauten verschwanden, Geländer und Beläge änderten sich. Sabina Cipra M.A. erläutert die Zusammenhänge.
Führung um 15 Uhr, Treffpunkt: Durchfahrt Brückturm.
Führung um 16 Uhr, Treffpunkt: Am nördlichen Brückenkopf / Abgang zum Katharinenspital.
Die Führungen sind rollstuhlgeeignet.
26 Wahr-Zeichen der Wehrhaftigkeit
Donauufer – die einstige donauseitige Stadtbefestigung
Der heute charakteristische Umriss der Altstadt ergibt sich aus dem Verlauf der Stadtmauer des 14. Jahrhunderts. Sie ist nur punktuell erhalten. Auch vor dem heute so berühmten Uferprospekt verlief die mächtige Stadtmauer. Ausgehend vom südlichen Brückenkopf der Steinernen Brücke führen Sie Dr. Lutz-Michael Dallmeier und Dr. Johannes Sebrich entlang der Donau zu Spuren der einstigen Befestigungswerke und geben Einblicke über ihre Entstehung, Funktion und die Hintergründe ihres Verschwindens.
Außenführungen um 11 / 12 / 13 / 14 Uhr.
Treffpunkt: An der Durchfahrt des Brückturms.
Die Führungen sind rollstuhlgeeignet.
27 Wahr-Zeichen zu Wasser
Marc-Aurel-Ufer 1 – Museumsschiff Ruthof / Freudenau
Der Museumsdampfer RUTHOF / ÉRSEKCSANÁD und der Motorzugschlepper FREUDENAU des Donau-Schiffahrts-Museums am Marc-Aurel-Ufer sind mittlerweile fester Bestandteil der Altstadtsilhouette. Die Ruthof war auf der Regensburger Ruthof-Werft für die Bayerischer Lloyd Schiffahrts AG gebaut worden, ist 1922 vom Stapel gelaufen und erhielt 1923 den Namen der Werft.1944 lief sie in Südungarn auf eine Mine und sank. Mitte der 1950er-Jahre wurde das Wrack von der Ungarischen Staatsreederei gehoben, neu aufgebaut und wieder in Dienst gestellt. 1979 kaufte der AK Schiffahrtsmuseum Regensburg e.V. die Ruthof und wandelte sie zum Museum um. Die Freudenau, ein dieselbetriebenes Schleppschiff, wurde 1941 in Linz erbaut und war bis 1993 im Dienst.
Von 10 – 17 Uhr kostenfrei zugänglich.
28 Wahr-Zeichen der Donauschiff-Fahrt
Am Wiedfang 5 a – der Schiffsdurchzug
Durch den Bau der Steinernen Brücke erhöhte sich die Fließgeschwindigkeit der Donau unter der Brücke. Für die Schifffahrt war die hierdurch entstehende Bildung von Strudeln ein Problem. Es gab im Lauf der Jahrhunderte verschiedene Versuche, diese Unsicherheit in den Griff zu bekommen. Zuletzt behalf man sich beim Schiffsverkehr mit Winden, die später fest installiert waren. 1914 entstand das heutige Windenhaus mit elektrischer Winde. Mitglieder des Arbeitskreises Schifffahrtsmuseums stellen das technische Denkmal vor. Eine Spendenbox steht bereit.
Allgemein zugänglich von 11-14 Uhr.
Treffpunkt: Am Eingang Schiffsdurchzug, Am Wiedfang.
29 Reichsstädtische Wahr-Zeichen
Neupfarrplatz – die alten Regensburger Brunnen
Die städtische Wasserversorgung mit Fließwasser ist eine Errungenschaft des 16. Jahrhunderts. Die hierfür neu errichteten Brunnen dienten auch der Selbstdarstellung der Reichsstadt. Sie wurden daher mit einer Vielzahl von Skulpturen mit allegorischem Inhalt versehen. Symbolisiert werden sollten zum Beispiel die Huldigung des Kaisers oder die Tugenden, die für eine gute Regierung der Stadt als zwingend erachtet wurden. Bis heute sind die Brunnen in Betrieb und prägen wichtige Regensburger Plätze. Astrid Mendes M.A. führt vom Neupfarrplatz bis zum Fischmarkt zu diesen wichtigen Geschichtsorten.
Führungen um 13.45 / 15 und 16.15 Uhr.
Treffpunkt: Neupfarrplatz, am Karavan-Denkmal.
Die Führungen sind rollstuhlgeeignet.
30 Wahr-Zeichen auf Straßen und Plätzen
Zwischen Dom und Donau – Außenrundgang
Zu den altehrwürdigen Wahr-Zeichen Regensburgs haben sich im 20. und 21. Jahrhundert moderne Kunstwerke gesellt. Von den der Moderne verpflichteten Plastiken wie dem Altdorfer-Brunnen oder Fassadenkunst in der Kalmünzergasse über volkstümliche Darstellungen wie den Gänseprediger finden sich verschiedenste künstlerische Spielarten, die das Stadtbild bereichern. Das Team von Cultheca stellt eine Auswahl vor.
Außenführungen um 10.30 und 12 Uhr.
Treffpunkt: Schwanenplatz, am Brunnen.
Die Führungen sind rollstuhlgeeignet.
31 Einstiges Wahr-Zeichen
Domgarten 1 – Das Domkapitelhaus mit Kapitelsälen
Das Domkapitelhaus wurde anstelle des nördlichen Seitenschiffs des romanischen Domes unter teilweiser Verwendung der originalen Bausubstanz errichtet. Es ist Teil der Doppelkreuzganganlage, die kunst- und architekturgeschichtlich ein Denkmal von europäischem Rang darstellt. Im Rahmen des Tags des offenen Denkmals können Sie mit Petra Lorey-Nimsch M.A. und Herta Zitzler die Kapitelsäle des Domkapitelhauses sowie das Lapidarium und die Michaelskapelle, welche unterhalb der Kapitelsäle verortet sind, besichtigen. Das Domkapitel - ein Gremium von zehn Priestern, das für die Liturgie am Regensburger Dom zuständig ist und den Bischof bei der Leitung des Bistums unterstützt – nützt diese Säle heute nicht mehr.
Zugang bei Führungen mit Zugangskarten (Ausgabe am Veranstaltungstag ab 13 Uhr im Infozentrum DOMPLATZ 5) um 13.30 / 14.30 / 15 / 15:30 / 16 / 16.30 Uhr.
Dauer: je ca. 45 Minuten. Vorreservierung ist nicht möglich. Tickets werden nach Verfügbarkeit für jeweilige Führungszeit ausgegeben.
Treffpunkt: wird vor Ort mitgeteilt.
32 Ein altes-neues Wahr-Zeichen
Am Brixener Hof 2 – die jüdische Gemeinde
Jüdisches Leben in Regensburg hat eine jahrhundertealte Tradition, an ganz unterschiedlichen Standorten in der Altstadt. 1910 fand die Gemeinde mit dem Bau der damaligen Synagoge und des Gemeindehauses am Brixener Hof eine Heimat, nur schmerzlich durch die Verfolgung im Dritten Reich unterbrochen. Heute spiegelt das Gemeindezentrum mit der modernen Synagoge und dem historischen Gemeindehaus Vergangenheit und Zukunft wider. Ilse Danziger und Irinia Gaydar führen durch das barockisierende Jugendstilgebäude von Joseph Koch und Franz Spiegel und zeigen die Verknüpfungen zur jüngst neu errichteten Synagoge.
Zugang bei Führungen (je maximal 20 Personen) um 10 / 12 / 14 Uhr.
Treffpunkt an der Kreuzung Luzengasse / Am Brixener Hof.
33 Eine wahre Schatzkiste
Marschallstraße 8 – Sanierung eines Bürgerhauses
Relativ unscheinbar nahm sich der dreigeschossige und zur Gasse giebelständige Mansardwalmdachbau über viele Jahre hin aus. Er wurde im 18. Jahrhundert wohl unter Verwendung älterer Bauteile über mittelalterlichem Keller errichtet und im 19. Jahrhundert umgebaut, wobei auch die Fassade im Wesentlichen ihr heutiges Gepräge erhielt. Ab 2021 wurde das Gebäude grundlegend instandgesetzt. Viele Details wie alte Putze, Wandfassungen und die bauzeitlichen Türstöcke und Türen konnten dabei erhalten werden, so dass das Leben im Denkmal trotz der Modernisierung spürbar ist. Petra Lorey-Nimsch M.A. stellt das Gebäude vor.
Zugang bei Führungen um 12.15 / 13 / 13.45 Uhr (je maximal 25 Personen).
Treffpunkt: Am Hauseingang.
34 Echte Überlieferung
Auergasse 10 – Wohn- und Wirtshauskultur im „Klösterl“
Das Ende der 1990er-Jahre sanierte und nach außen recht homogen wirkende Anwesen Auergasse 10 weist im Inneren römischen bis barocken Baubestand auf. Zahlreiche Bodenfunde sind neben Schriftquellen und der Bauforschung verlässliche Wissensspeicher für frühere Nutzungen: ein Speicherbau und Kettenhemdfunde, die Hausbrennerei und ein Reliquienkästchen lassen wahrhaft 1000 Jahre Handwerk, Gewerbe wie Perlenmacher und Weberei, sowie den einstigen Handel am Ort ablesen. Das Team von Alexandra
Berg M. A. präsentiert Ihnen, nach einer Führung in der von ihr kuratierten Ausstellungssequenz "Klösterl", historisches Handwerk - einschließlich Weinkostprobe.
Zugang bei Führungen (je maximal 20 Personen) um 13 und 14.45 Uhr.
Treffpunkt: Vor dem Gebäude Auergasse 10.
35 Wahr-Zeichen der Klostertradition
Emmeramsplatz 4 – St. Emmeram
Die katholische Pfarrkirche St. Emmeram wurde im Kern um 780 als Benediktinerabteikirche anstelle eines frühchristlichen Gotteshauses errichtet. Die spätere Reichsabtei war eine Keimzelle für die Christianisierung Bayerns. Die dreischiffige Pfeilerbasilika mit Campanile, Chor, Westquerhaus und Westchor erhielt ihr heutiges Aussehen durch Ausbauten und Barockisierungen, insbesondere in den Jahren 1731 bis 1733 durch Johann Michael Prunner, Cosmas Damian und Egid Qurin Asam. Herausragend sind zudem die mittelalterlichen Krypten sowie die Magdalenenkapelle. Auch das Umfeld der Kirche mit Vorhalle, Vorhof und Torwand ist erhalten. Entdecken Sie mit dem Verein der Freunde und Förderer von St. Emmeram und Prof. Dr. Peter Morsbach die Basilika.
Kirche außerhalb der Gottesdienste allgemein zugänglich.
Führungen zur Klostergeschichte um 12 / 15 Uhr.
Treffpunkt: Torwand Emmeramsplatz.
Führungen zur Ausstattung mit Besichtigung der Orgelempore um 16 / 17 Uhr. Treffpunkt: Unter der Orgelempore.
36 Wahre Geschichte in Schichten
Emmeramsplatz 4 – Neue Erkenntnisse zu den Wandmalereien in der Magdalenenkapelle von St. Emmeram
Im Zuge eines DFG-Forschungsprojektes und einer Dissertation werden die Wandmalereien der Magdalenenkapelle, die im Kern aus der Zeit um 1060 stammt, erstmals systematisch erfasst, restauratorisch und naturwissenschaftlich untersucht sowie dokumentiert. Die Wandmalereien aus vier verschiedenen Ausmalungsphasen vom Mittelalter bis zum Barock sind fragmentarisch erhalten. Das Gewölbe der Kapelle wurde im Rahmen der Säkularisation für eine Treppe zerstört, die 1985 im Rahmen der Rekonstruktion des Gewölbes wieder entfernt wurde. Das Forschungsteam der TU München (Nadia Thalguter M.A., Dr. Clarimma Sessa, Dr. Eva M. Angelin, Simon Mindermann M.A.) wird während der Führung die Geschichte der Kapelle und neue Erkenntnisse über Materialien und Kunsttechnologie der Wandmalereien thematisieren.
Zugang mit Führungen um 13 und 14 Uhr (je maximal 30 Personen), Dauer 45 Minuten.
Treffpunkt: Dionysiuschor im Westbau von St. Emmeram.
37 Die Allee und ihre Wahr-Zeichen
Bismarckplatz – Außenrundgang
Eine Sphinx, ein Obelisk oder ein Monopteros: Die Allee ist nicht einfach nur das grüne Band um die Altstadt. Schon vor ihrer Anlage entstanden an den alten Stadtausgängen steinerne Denkmäler wie die Predigtsäule. 1779 wurde dann der Bau der Allee von Fürst Carl Anselm „zum Nutzen und Vergnügen der hiesigen Inwohnerschaft“ als eine Art „Volksgarten“ angestoßen. Sie wurde später mit immer mehr Erinnerungsdenkmälern ausgestattet, mit der Persönlichkeiten der Stadtgeschichte geehrt werden sollten. Matthias Freitag M.A. präsentiert die Allee und einige ihrer Denkmäler.
Führungen (je maximal 25 Personen, Dauer etwa eine Stunde) um 10 / 11.30 / 14 Uhr.
Treffpunkt: Südlicher Brunnen Bismarckplatz.
Die Führungen sind rollstuhlgeeignet.
38 Wahr-Zeichen barocker Baukultur
Minoritenweg 20 – das sogenannte „Rosenpalais“
Das sogenannte „Rosenpalais", die frühere Gastwirtschaft „Rosenwirtsgarten“, wurde 1730 bis 1735 im Auftrag der Familie Löschenkohl errichtet. Zusätzlich zu ihrem repräsentativen Hauptsitz am Neupfarrplatz wollte sich die reiche Bankiers- und Kaufmannsfamilie, zwei Generationen zuvor als Exulanten aus Steyr eingewandert, ein Gartensalettl schaffen. Mit dem Linzer Johann Michael Prunner, der das Löschenkohl-Palais und auch Schloss Pürkelgut geschaffen hatte, wurde ein renommierter Barockarchitekt beauftragt. Heute kaum vorstellbar lag das elegante Gartenpalais zur Erbauungszeit noch recht einsam zwischen den Krautgärten der weitgehend unbebauten südlichen Ostnerwacht. Dr. Nicole Litzel führt ihre Gäste durch das Palais.
Zugang bei Führungen (je maximal 20 Personen) um 10.30 und 11.30 sowie um 14.30 und 15.30 Uhr.
Treffpunkt: Haupteingang Minoritenweg 20.
39 Wahr-Zeichen von Wissenschaft und Herrschaft
A.-Schmetzer-Str. 1 – Königliche Villa /Anatomieturm
Das Areal um die Königliche Villa ist ein Wahrzeichen für sich. Der sogenannte Anatomieturm, einer der wenigen erhaltenen mittelalterlichen Stadtmauertürme, wurde im 18. Jahrhundert von der Reichsstadt als „theatrum anatomicum“ umgebaut. Nachdem 1854 bis 1856 die Ostenbastei durch die Villa und ihre Parkanlagen für König Maximilian II. überbaut wurde, wurde der Turm, der zu dieser Zeit wieder Lager war, in die Anlagen einbezogen. Die Villa selbst überliefert bis heute den königlichen Repräsentationswillen. Der Verein Förderkreis AktionKulturSozial e.V. und das Bayerische Landesamt für Denkmalpflege zeigen die Bauwerke.
Zugang zum Turm bei Führungen von 10.30 – 14 Uhr (je etwa dreiviertelstündlich, pro Führung maximal 10 Personen). Treffpunkt: vor dem Turm.
Es werden Zugangskarten ausgegeben. Diese sind ab 10.15 vor Ort am Turm erhältlich, Vorreservierungen sind nicht möglich.
Zugang zur Villa bei Führungen mit Zugangskarten von 10 – 16 Uhr (jede halbe Stunde). Die Zugangskarten sind ab 10.00 Uhr am Infostand des Landesamtes vor der Villa (dort auch Treffpunkt) erhältlich, Vorreservierungen sind nicht möglich.
40 Ein gerettetes Wahr-Zeichen
Ostengasse 31, 33 – St. Matthias in der Ostnerwacht
Von 1613 bis 1614 wurde die einschiffige, genordete Kirche St. Matthias durch den Baumeister P. Mauritius errichtet. Sie diente als Ordenskirche des Kapuzinerklosters, das Kaiser Matthias anlässlich des Reichstages von 1613 gründete, was die Reichsstadt eher kritisch beäugte. Vormals befand sich hier ein Weingarten des Damenstiftes Niedermünster. Nachdem das Kloster bis 1810 unter den Kapuzinern, danach bis 1968 unter den vom Klarenanger umgesiedelten Klarissen geführt wurde, wären Kirche und Klostergebäude fast den Stadtautobahnplanungen der Nachkriegszeit zum Opfer gefallen. Heute wird sie von der rumänisch-orthodoxen Gemeinde genützt und ist nach einer jüngsten Grundinstandsetzung ein wichtiges Zeugnis der religiösen Geschichte Regensburg. Architekt Michael Feil erläutert wichtige Daten und Fakten zum Bau und seiner Renovierung.
Kirche von 15-17 Uhr allgemein zugänglich.
Führungen um 15 und 16 Uhr.
Treffpunkt: Kirchenportal.
41 Wahr-Zeichen für den Stadtosten
Johanna-Dachs-Straße 46 – der einstige Schlachthof
Als die Stadt Ende des 19. Jahrhunderts zunehmend über den alten Mauerring wuchs, wurde als Stadtentwicklungsmaßnahme der Gründerzeit der städtische Schlachthof an den damals östlichen Stadtrand verlegt. Kurz darauf folgte die Anlage des Luitpoldhafens. Ende des 20. Jahrhunderts wurde der Schlachthof aufgegeben und das Areal seit Beginn des 21. Jahrhunderts zum Veranstaltungszentrum entwickelt. Entdecken Sie mit Hansjörg Hauser von kulttouren e. V. die sanierten Räume im Marinaforum (ehemalige Schlachthofstallungen).
Foyer von 10.30-15 Uhr allgemein zugänglich.
Führungen um 11 / 12 Uhr. Die Führungen um 13 und 14 Uhr müssen leider entfallen.
Treffpunkt: im Foyer.
Die Führungen sind rollstuhlgeeignet.
42 Wahrzeichen der Stadtteile: Kumpfmühl
Kumpfmühler Str. 39 – Außenrundgang in Kumpfmühl
Dass Kumpfmühl ein Stadtteil mit reicher Geschichte ist, lassen seine großen und kleinen Wahrzeichen bis heute spüren. Bekannt sind natürlich die Kirche St. Theresia, deren Umnutzung bevorsteht. Oder das Kumpfmühler Salettl im Karl-Bauer-Park als barockes Kleinod. Doch auch eine Vielzahl von Kleindenkmälern künden von früheren Zeiten, so die Steinkreuze am Hofgartenweg und der Gutenbergstraße oder die Burgfriedenssäule an der Simmernstraße. Entdecken Sie mit Dr. Rainer Girg und Hubert Wartner vom GKVR einige Geschichtsorte in Kumpfmühl.
Führungen (inkl. Kumpfmühler Salettl) um 10 / 14.30 / 16 Uhr.
Treffpunkt: Vor St. Theresia.
43 Zeitzeugen des religiösen Wandels
Bischof-Wittmann-Straße/Friedrich-Ebert-Straße - St. Wolfgang und St. Paul
Rund 40 Jahre trennen die beiden katholischen Kirchen St. Wolfgang und St. Paul. Während St. Wolfgang noch aus der Tradition der Liturgischen Reformbewegung der 1920er Jahre heraus entstand, wurde St. Paul als moderner Andachtsraum einer neu errichteten Trabantenstadt gebaut. Beide Gotteshäuser verbindet mehr als sie trennt: Weit vor dem II. Vatikanischen Konzil wurde St. Wolfgang in den 1930ern als Zentralbau konzipiert, um eine Messfeier mit der gesamten Kirchengemeinde zu ermöglichen. St. Paul ist in seiner Gesamtheit auf den Volksaltar ausgerichtet und lässt heute noch die Aufbruchstimmung der nachkoziliaren Zeit erahnen. Erkunden Sie mit Renate Möllmann zwei Regensburger Kirchenbauten als echte Zeitzeugen moderner Kirchengeschichte.
Führungen in St. Wolfgang um 12.30 / 15 Uhr.
Treffpunkt: Kirchplatz.
Führungen in St. Paul um 13.45 / 16.15 Uhr.
Treffpunkt: Am Zugang beim Kirchturm.
44 Historisches Wahr-Zeichen für ein neues Stadtviertel
Fort-Skelly-Straße 19 – die einstige Nibelungenkaserne
Erst in jüngster Vergangenheit wurde das Areal der früheren Nibelungenkaserne zu Zwecken des Wohnens, Arbeitens und der Erholung umgestaltet. Als identitätsstiftende Bauten wurde wichtige Gebäude der einstigen Kaserne erhalten. Zentral sind das Wach- und das Stabsgebäude mit seinem Dachreiter, das seit 2023 als Gästehaus der Universität fungiert. Architektonisch repräsentieren sie den Heimatstilgedanken. Das Bauwerk entstand 1939-41. Das Team des Architekturbüros Neumann & Heinsdorff Architekten stellt Baugeschichte und Sanierungskonzept vor, Florian Toperngpong und Peter Engel präsentieren ergänzend ihr künstlerisches Projekt „Kunst am Bau“ im Gästehaus, das mit einzelnen Aspekten der Nutzungsgeschichte spielt.
Zugang mit Führungen um 12 und 14 Uhr (Neumann-Architekten) und um 12.45 und 14.45 Uhr (Florian Toperngpong und Peter Engel). Treffpunkt: Vor dem Hauptportal des Stabsgebäudes (Hofseite), Fort-Skelly-Straße 19.
45 Ein Wahr-Zeichen der Bildung
Pestalozzistraße 3 - die Pestalozzischule einst und jetzt
Die Pestalozzischule wurde 1912-1914 nach Plänen von Stadtbaurat Adolf Schmetzer angesichts der baulichen Erweiterung der Stadt in Richtung Osten und als Ergänzung der überlasteten Lehranstalten an der Drei-Kronen-Gasse (sogenannte Domschule) und am Klarenanger errichtet. Im Lauf des 20. Jahrhunderts erfolgten mehrfache Ausbauten. Heute dient sie als Mittelschule. Das viergeschossige Schulhaus mit Uhrturm wird durch Jugendstilformen geprägt, insbesondere durch die bunte Fassadenfassung, die nach ihrer Beseitigung im Laufe des 20. Jahrhunderts im Rahmen der Gesamtinstandsetzung 1990 wiederhergestellt wurde. Die Gebäudestellung über Eck ergibt sich aus der ursprünglichen Teilung der Schule in einen Trakt für Buben und für Mädchen. Stadtheimatpfleger Prof. Dr. Gerhard Waldherr stellt das Denkmal vor.
Zugang mit Führungen um 12.30 / 13.30 / 14.30 Uhr.
Treffpunkt: Südliche Pausenhofeinfahrt an der Gumppenbergstraße.
46 Wahr-Zeichen des Aufbruchs
Mühlweg 13 – das Antoniushaus
Das bewusst asymmetrisch angelegte Antoniushaus wurde 1953/54 als Stahlbeton-Skelettbau errichtet. Es diente als Gemeindezentrum für die nördlich anschließende katholische Pfarrkirche St. Anton. Seit 2022 wird es vorerst für Zwecke des Stadttheaters genutzt. Bedeutend sind unter anderem die Sakramentskacheln an der Ostfassade von Walter Zacharias, der große Saal mit seiner wellenförmigen Decke sowie die originalen Wandfassungen mit dem lang übermalten und nun wieder sichtbaren großen Wandgemälde von Josef Rüth, das mit einer Darstellung von Fischen und Vögeln auf den Heiligen Antonius von Padua Bezug nimmt. Karl Kotz und Willm Schmüling stellen das Antoniushaus vor.
Führungen um 10 und 12.30 Uhr, nur nach Anmeldung (ab 1. Juli 2024 unter 09 41 / 507 – 24 24 oder ZWQuZ3J1YnNuZWdlcnJldGFlaHQkbmV0cmFr).
Treffpunkt am Antoniushaus, Eingang.
Die Führungen sind rollstuhlgeeignet.
47 Ein Wahr-Zeichen im Kasernenviertel
Furtmaystraße 22 – Zwischen Empore und Uhrwerk in St. Anton
Die katholische Pfarrkirche St. Anton ist mit ihrem Turm am Kreuzungspunkt wichtiger Straßen im Kasernenviertel ein markantes Wahrzeichen des Stadtteils. Aber wissen Sie Näheres? Am Tag des offenen Denkmals können Sie von der Empore der Kirche die großflächigen Wandmalereien von Georg Winkler, der in bunten Farben das Leben von Jesus dargestellt hat, aus einer anderen Perspektive betrachten. Zudem können Sie einen Blick in den Turm und auf das dort befindliche Uhrwerk werfen, das im Wesentlichen von 1929 stammt. Dr. Maximilian Fritsch zeigt St. Anton aus anderen Blickwinkeln.
Kirche außerhalb der Gottesdienstzeiten am Nachmittag zugänglich. Führungen für die ganze Familie um 14.30 / 15.15 Uhr (je maximal 20 Personen). Die Treppenaufstiege, insbesondere zum Uhrwerk (2. Stock Turm), erfordern Trittsicherheit. Treffpunkt: In der Kirche unter der Empore.
48 Wahr-Zeichen der 1950er-Jahre
Graf-Spee-Straße 1 – Evangelische Kirche St. Matthäus
Der Saalbau mit Glockenturm, Außenkanzel und dem nordöstlich angrenzenden Gemeindesaal wurde 1953/1954 nach Plänen von Prof. Adolf Abel (München) in Ziegelbauweise errichtet. Kirche und Gemeindezentrum bilden ein einheitliches Bauensemble. Der Sakralraum ist als steinernes Zelt Gottes konzipiert, das sich zum Altarraum hin verjüngt und durch große Fenster von Osten belichtet wird. Bemerkenswert sind die Mosaiken von Blasius Spreng (München) um das Eingangsportal, die dem Kirchenpatron gewidmet sind. Die Ausstattung, vor allem die Altarrückwand und das Kreuz, stammt ebenfalls von Spreng. Gemeindemitglieder stellen St. Matthäus vor.
Um 10 Uhr Gottesdienst mit Pfarrer Hannes Wagner mit Kirchenkaffee im Anschluss.
Führung von Prof. Dr. Hartmut Rumpf „Der Kirchenbau St. Matthäus und seine Botschaft“ (Dauer: 45 min) um 11.30 / 13.30 Uhr. Die Orgelführung von Günther Kronseder mit Musikbeispielen (Dauer 30 min) um 12.30 / 14.30 Uhr entfällt.
Treffpunkt jeweils: Am Eingang.
49 Wahr-Zeichen der Stadtteile: St. Michael und St. Franziskus Burgweinting (Führungen müssen leider entfallen)
Kirchfeldallee – ein altes und ein neues Wahrzeichen?
Zentrales Wahrzeichen des Dorfes Burgweinting war über Jahrhunderte die mittelalterliche Pfarrkirche St. Michael. Nebenan wurde vor genau 20 Jahren die neue katholische Pfarrkirche St. Franziskus mit freistehendem Glockenturm (Campanile) geweiht. Sie entstand ab 2001 nach einem Entwurf des Architekturbüros König (Köln) in direkter Nachbarschaft zu St. Michael. Ziel war es damals auch, einen baulichen Akzent am Südosteingang der Stadt zu schaffen. Der nach außen als Kubus erscheinende Bau birgt innen Überraschungen.
Kirchen außerhalb der Gottesdienstzeiten tagsüber zugänglich.
50 Wahr-Zeichen bei der Steinernen Brücke
Am Brückenfuß 4 – das Areal des St. Katharinenspitals
Den nördlichen Brückenkopf der Steinernen Brücke flankiert seit dem Mittelalter das St. Katharinenspital, das heute noch als einheitliches Ensemble mit Altenheim, Brauerei und Kirche erlebbar ist. Direkt an der Brücke lag die ursprüngliche Spitalkirche und bis heute sind dort Teile der einstigen Infirmerie erhalten. Im Archiv der St. Katharinenspitalstiftung sind zudem tausende Urkunden, Bände, Akten und Pläne überliefert - Bestände, die bis in das 12. Jahrhundert zurückreichen. Die heutige katholische Pfarr- und Spitalkirche wurde im Kern im späten 13. Jahrhundert als Mausoleum der Familie Zant errichtet. Später wurde sie zur Spitalpfarrkirche mit dem Patrozinium St. Johannes, dann St. Katharina. Der Zentralbau mit Chor, Langhaus und Dachreiter erfuhr zahlreiche Umbauten. Er wurde zuletzt 2018-2019 renoviert. Das Team der St. Katharinenspitalstiftung stellt Ihnen das Spitalareal vor.
Spitalkirche am Nachmittag allgemein zugänglich. Führungen in ausgewählte Bereiche des Spitals (je maximal 20 Personen) um 14 / 15 / 16 Uhr. Treffpunkt: Eingang Spitalarchiv.
51 Wahr-Zeichen der 20er-Jahre
Schopperplatz 6 – die RT-Halle
Das Gebäude wurde 1928/30 nach Plänen von Albert Reiß als Turn- und Festhalle der Regensburger Turnerschaft errichtet. Es ist in betont sachlichen Formen gehalten und verzichtet weitgehend auf dekorative Elemente. Es ist damit ein sehr konsequenter Vertreter der Moderne in Regensburg. Nach der großen Zeit der Halle ab den 1950er-Jahren war sie Ende der 1980er in desolatem Zustand und erstrahlt erst seit 1997 wieder in altem Glanz. Tauchen Sie mit Stephanie Ruhfaß M.A. ein in Geschichte und Geschichten rund um die RT-Halle.
Zugang bei Führungen um 10 / 11.30 / 14 / 15.30 Uhr.
Treffpunkt am Eingang.
52 Ein Stadel als Wahr-Zeichen
Wöhrdstraße 33 - der einstige Baustadel und seine Umgebung
Beim Baustadel handelt es sich um einen eingeschossigen Satteldachbau mit Einfahrtstor und Ladeluken, im Kern aus dem Jahr 1586. Vor einigen Jahren wurde er instandgesetzt und zum Hotel umfunktioniert. Er ist ein Zeugnis für die frühere Nutzung des Unteren Wöhrds durch Kleinhandwerker, Mühlen und reichsstädtische Einrichtungen, die sich mit der verstärkten Bautätigkeit in der Gründerzeit und dann durch die Nachverdichtungen des frühen 21. Jahrhunderts deutlich wandelte. Brigitte Terschak erläutert ihren Gästen Wissenswertes zum einstigen Baustadel und seiner früheren und heutigen Funktion.
Zugang mit Führungen um 13 / 13.45 Uhr. Die Führungen um 14.30 / 15.15 und 16 Uhr (je maximal 15 Personen) müssen leider entfallen.
Treffpunkt: Am Hotelzugang.
53 Ein Wahr-Zeichen über dem Tal
Kager 13 – St. Michael in Kager
Die einstige Wallfahrtskirche ist ein eher unbekanntes, aber markantes Juwel. Ihr Kern ist noch auf den 1182 geweihten Kirchenbau zurückzuführen, der wohl bewusst auf der Anhöhe über dem Tal errichtet wurde. Das Gebäude wirkt nach außen als schlichter romanischer Saalbau mit Rundbogenfenstern, Satteldach und einem hölzernen Dachreiter des 18. Jahrhunderts. Innen überraschen drei frühbarocke Altäre, gotische Tafelbilder und eine gotische Holzkanzel mit Schnitzwerk, über der zudem eine mittelalterliche Wandmalerei erhalten ist. Sabina Cipra M.A. stellt St. Michael vor.
Zugang bei Führungen um 10.30 / 11.30 / 12.30 Uhr.
Treffpunkt: vor der Kirche.
54 Wahr-Zeichen der Stadtteile: Winzer
Winzersteig 3 - Außenrundgang
Wussten Sie, dass der nördlichste Punkt der Donau bei Winzer liegt, markiert mit dem Denkmal für den Heiligen Nikolaus? Dieser ist wiederum Patron der Pfarrkirche des Ortsteils, dessen einstige ökonomische Grundlage der Weinbau war. Heute wird der Ort durch die Gemüsebauern geprägt. Das Dorf war bis zum Beginn des 19. Jahrhundert Sitz einer Hofmark und im Ort befand sich lange eine Burg. Entdecken Sie mit Albert Ringshandl Wahrzeichen in Winzer, von der Alten Mauth bis zum Brauhaus.
Führungen (je max. 20 Personen) um 13 / 14.30 Uhr.
Treffpunkt: Am südlichen Friedhofszugang (Treppe).
55 Wahrzeichen der Stadtteile: Steinweg
Steinweg 14 – Außenrundgang
Die Siedlung wird schon im Mittelalter genannt. Als früheste Bewohner werden unter anderem Weinbauern erwähnt, die die Hänge des heutigen Dreifaltigkeitsbergs bewirtschafteten. Bei der Ortschaft handelte es sich ursprünglich um ein Straßendorf. Einige bauliche Wahrzeichen sind nur mehr Erinnerung, während andere bis heute bestehen. Im Süden des alten Ortes befand sich bis 2021 der Rest der einstigen Gastwirtschaft „Blaue Traube“, in deren Umfeld auch die im 18. Jahrhundert bestehende Tierhatzarena zu vermuten ist. Das Anwesen Steinweg 32 ist ein markantes Beispiel für einen Stadtbauernhof in der einst selbständigen Gemeinde. Der Auerbräu mit seiner klassizistischen Fassade bildet zusammen mit der Bäckergasse das Pendant zum Reinhausener Regenufer. Begeben Sie sich mit Dipl. Ing. Architekt Joachim Buck auf eine Spurensuche in Steinweg.
Führungen um 11 und um 14.30 Uhr.
Treffpunkt: Vor dem Haus Steinweg 14.
56 Wahr-Zeichen der Stadtteile: Reinhausen
Obere Regenstraße 27 – das Flößerdorf vor Regensburg
Gehen Sie mit auf einen Spaziergang durch das alte Reinhausen, das schon um 1000 erwähnt wurde und zeitweise größtes Dorf der Oberpfalz war. Es wird bis heute durch einige Wahrzeichen geprägt. Die alte Kirche St. Nikolaus, die Häuserzeile an der Oberen Regenstraße, die alten Gastwirtschaften wie der Schrödelsaal, der Brückenheilige oder die einstigen Holzgärten erzählen von der Vergangenheit des Ortsteils. Mit der Pfarrkirche St. Josef besitzt Reinhausen zudem einen wichtigen Kirchenbau des Neubarocks von Heinrich Hauberrisser. Lassen Sie sich von Albert Galli vom Bürgerverein Roahausen e. V. mitnehmen auf eine Entdeckungsreise durch das alte Flößerdorf am Regen.
Führungen um 13 und 15 Uhr.
Treffpunkt: Am Kirchhofzugang St. Nikolaus.
57 Wahr-Zeichen des Siedlungsbaus
Arberstraße 15 – Außenrundgang durch die Arbersiedlung
Aufgrund der Reichspolitik zum Siedlungsbau ab 1919 und der Wohnungsnot in Regensburg bestand nach dem Ersten Weltkrieg Bedarf an neuen Siedlungsflächen in der Stadt. Durch die Eingemeindung Reinhausens 1924 wurde es möglich, in verkehrsgünstiger Lage ein neues, großzügiges Gelände zu erschließen. So entstand ab Mitte der 1920er-Jahre die Arbersiedlung, geplant von Carl Winkler. Die vor- und zurückspringenden Bauzeilen mit ihren grünen Innenhöfen leben von einem Stilmix: Prägend sind die barockisierenden Walmdachbauten, die im Detail durch moderne Akzente, wie Eckfenster, ergänzt werden. Heinz Weigert stellt seinen Gästen die Siedlung vor.
Führungen um 11 / 14.30 Uhr.
Treffpunkt: Gastwirtschaft Arberhütte, Arberstraße 15.
Die Führungen sind rollstuhlgeeignet.
58 Wahr-Zeichen der Konradsiedlung
St.-Konrad-Platz 5 – St. Konrad
St. Konrad entstand mit dem Bau der Siedlung als NS-Bauprojekt. Dies war eher ungewöhnlich, da man nationalsozialistische Siedlungen in der Regel nicht mit kirchlichen Einrichtungen verband. Der Regensburger Architekt Max Wittmann entwarf einen rechteckigen Saalbau im Heimatschutzstil, während er einige Jahre zuvor mit St. Michael in Keilberg noch expressionistische Ansätze verfolgte. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde St. Konrad zur Pfarrkirche und Namensgeberin für die Siedlung. Heute wird die Kirche durch die Westerweiterung des Gebäudes in den 1960ern nach den Plänen des Architekten Franz Günther geprägt, mit der ein weiter offener Raum mit verglasten Giebeln geschaffen wurde. Die Fenster entstanden nach Entwürfen von Erich Schickling. Zur Ausstattung gehören auch Plastiken von Guido Martini. Architekt und Kirchenverwaltungsmitglied Gerhard Hackl zeigt seinen Gästen die Pfarrkirche St. Konrad.
Die Kirche ist nach den Gottesdienstzeiten allgemein zugänglich. Führungen um 13 und 15 Uhr.
Treffpunkt: Am Kirchenzugang.
59 Kleine Wahr-Zeichen am großen Dom: Von Drachen, Krabben und einem blauen Esel
Domplatz 1 – Dom St. Peter
Was macht ein blauer Esel im Dom? Wieso gibt es hier Krabben? Wer reitet auf einem Pferd zum Hauptportal? Ihr wandelt auf den Spuren der mittelalterlichen Baumeister und löst alle Rätsel. Denn in der größten Kirche der Stadt gibt es viel zu erkunden und ein Engel schaut euch lächelnd dabei zu. Deswegen können euch die beiden Gestalten in den kleinen Höhlen gar nicht erschrecken: Dort sitzen seit vielen hundert Jahren nämlich ein kleiner Teufel und seine Großmutter. Hanna Specht M.A. zeigt Euch die Kostbarkeiten des Domes.
Führungen für Familien mit Kindern von 6-12 Jahren um 13 und 15.30 Uhr nach Anmeldung unter 0941/597 1662 oder ZWQuZ3J1YnNuZWdlci1tdXRzaWIkbmVnbnVyaGV1Zm1vZA==
TREFFPUNKT: Infozentrum DOMPLATZ 5
DAUER: rund 60 Minuten
60 Kinderrallye: Kleindenkmäler als Wahr-Zeichen
Keplerstraße 1 – Rallye im Altstadtbereich
Wusstet Ihr, dass sich in der Wahlenstraße ein Steinmännlein versteckt? Oder kennt Ihr nicht weit davon Regensburgs ältestes Hausnummernschild? Und was hat es mit der schweren Kette hinter dem Alten Rathaus auf sich? Viele Figuren oder Gegenstände auf den Plätzen oder an den alten Häusern der Stadt erzählen davon, wie man in Regensburg einst lebte, vor was man sich fürchtete oder wem man vertraute. Das Team von Cultheca hat eine Entdeckungstour vorbereitet, bei der Ihr die kleinen Wahrzeichen Regensburgs erforschen könnt.
Forscherbögen können ab 10 Uhr am zentralen Infostand im Runtingerhaus, Keplerstraße 1, abgeholt werden (solange der Vorrat reicht). Geeignet für Kinder von 4-12 Jahren in Begleitung von Erwachsenen.
Programmprospekt mit Übersichtsplan (pdf)
Digitale Übersichtskarte 2024:
Seite der Deutschen Stiftung Denkmalschutz zum Programm:
Vorankündigung
Impressionen vom Tag des offenen Denkmals 2023:
Impressionen vom Tag des offenen Denkmals 2022:
Impressionen vom Tag des offenen Denkmals 2021:
Impressionen vom Tag des offenen Denkmals 2020:
Impressionen vom Tag des offenen Denkmals 2019:
Weitere Informationen
Ansprechpartner:
Keplerstr. 1
Zimmer: 2. OG
93047 Regensburg
(0941) 507-2453
(0941) 507-4459
ZWQuZ3J1YnNuZWdlUiRuYWlsaW1peGFNLmhjc3RpckY=