Der Reichtum und seine Folgen
Mit dem wachsenden Wohlstand wuchs auch die Stadt, erneut wurden die Mauern zu eng. Im Westen und Osten entstanden neue Bezirke, um 1300 folgte die zweite Stadterweiterung. Nördlich, jenseits der Donau, entwickelte sich die Vorstadt Stadtamhof. Im Inneren änderte sich das Erscheinungsbild: Große, wuchtige steinerne Häuser der „steinreichen“ Kaufleute wurden gebaut, mit einem besonderen Akzent, den man aus Italien übernommen hatte: dem „Geschlechterturm“ als weithin sichtbarem Statussymbol. Und zwei Großprojekte wurden in Angriff genommen, für die Regensburg noch heute berühmt ist: im 12. Jahrhundert die Steinerne Brücke, die älteste Steinbrücke Deutschlands, und ab dem 13. Jahrhundert der neue gotische Dom. Er wurde im damals topaktuellen französischen Stil konzipiert und ist das wohl beste Beispiel dafür, dass Regensburg nun nicht mehr nur Hauptstadt war, sondern eine Weltstadt, eine „Metropole des Mittelalters“.