Stadt der Könige und Kaiser
Als dritter kam bald der König und Kaiser hinzu. Im Jahr 788 setzte der fränkische König (und bald auch Kaiser) Karl der Große den bayerischen Herzog Tassilo III. ab. Sein Land, und mit ihm seine Hauptstadt, wurde Teil eines größeren Reichs. Karl der Große kam in eigener Person drei Mal nach Regensburg, wo er die Herzogspfalz jetzt als königliche und kaiserliche Pfalz nutzte. Als sein Reich sich unter seinen Nachfolgern in das west- und das ostfränkische Reich, das spätere Frankreich und Deutschland, teilte, wurde die Stadt sogar zum bevorzugten Aufenthaltsort.
In einer Phase schwacher Herrscher zu Beginn des 10. Jahrhunderts lebte dann die Position eines bayerischen Herzogs wieder auf. Seitdem konkurrierten drei Stadtherren um die Kontrolle über Regensburg: der Herzog, der Bischof, der König und Kaiser. Schwere Konflikte und lange Kriege waren die Folge. In ihrem Kontext erhielt Regensburg, das als Hauptstadt stark gewachsen war, eine neue Stadtmauer: die erste mittelalterliche Stadterweiterung nördlich der Alpen. Ein einziges Mal, bedingt durch erbrechtliche Zufälligkeiten, gab es einen Herzog, der in Personalunion auch König und Kaiser war: Heinrich II, der im frühen 11. Jahrhundert lebte und regierte. In seiner Zeit, konsequenterweise, erlebte Regensburg eine absolute Hochblüte.
Ausgrabungen am Donaumarkt brachten ein Karolingisches Holzhaus aus dem 8. Jahrhundert zutage. © Bilddokumentation Stadt Regensburg