Die letzten Wochen haben uns wieder vor Augen geführt, dass der Klimawandel auch vor Regensburg keinen Halt macht. Wir erleben immer wieder Hitzeperioden, welche Starkregenereignisse, Trockenheit und vor allem auch eine hohe Belastung für den Körper mit sich bringen. Daher freue ich mich, dass wir in Regensburg das Thema schon seit vielen Jahren auf der Agenda haben und kontinuierlich unsere Strategie in Richtung eines klimaresilienten Regensburgs entwickeln.
Schon im Jahr 2009 haben wir uns in Regensburg mit dem Thema Hitze in der Altstadt beschäftigt und in diesem Zuge eine Stadtklimaanalyse mit entsprechenden Kartenwerken erstellt. Damit gehört Regensburg zu den früheren Akteurinnen in Bayern, die dieses Thema aktiv angegangen sind. Seit der Einrichtung des Klimaresilienzmanagements im Jahr 2018 konnten wir diese ersten Ansätze in Prozessen zum Thema Hitze und Starkregen noch weiter vertiefen und unsere entwickelten Maßnahmen zur Umsetzung beschließen lassen.
Seitdem ist in Regensburg viel passiert: Die geplanten zusätzlichen Baumpflanzungen im Bereich der Altstadt sind umgesetzt, klimaangepasste Baumarten werden eingesetzt, neue Trinkwasserbrunnen werden eingeweiht, der Hochwasserschutz an der Donau fertiggestellt und das Thema Klimaresilienz wird bewusst in Neubauprojekte, wie beispielsweise die Prinz-Leopold-Kaserne, integriert – um ein paar Beispiele zu nennen. Welche Bedeutung das Thema für Regensburg hat, zeigt auch der neue Stadtentwicklungsplan Regensburg-Plan 2040, in dem Klimaresilienz als Top-Thema für Regensburgs Zukunft gesetzt wurde. Im Rahmen des neuen Flächennutzungsplans und auch Landschaftsplans wollen wir unsere Ziele zur weiteren Entwicklung Regensburgs nun langfristig sichern.
Erst im Juli konnten wir außerdem unsere neue Stadtklimastation für Regensburg zusammen mit dem Deutschen Wetterdienst als Teil des Sondermessnetzes einweihen. Diese ist damit eine von insgesamt zwei Stadtklimastationen in Süddeutschland und von insgesamt acht Stationen in Deutschland. Die neuen täglichen Messwerte dienen uns als wichtige Wissensbasis für die Umsetzung und zur Beobachtung der klimatischen Entwicklung unserer Wärmeinsel. Regensburg gehört zu den wenigen Städten, die seit dem Jahr 1771 und damit über jahrhundertelange stadtklimatische Aufzeichnungen verfügen.
Und damit ist es nicht getan. Die nächsten Jahre dürfen die neuen Maßnahmen sukzessive umgesetzt und die aktuelle Strategie weiterentwickelt werden. Das Thema wird inzwischen von sämtlichen Fachbereichen aktiv angegangen und wir alle tun unser Bestes, um uns an die klimatische Entwicklung anzupassen und so ihre Auswirkungen zu reduzieren. Unser Ziel ist es eine starke Basis zu schaffen, auf der wir die richtigen Entscheidungen für unsere Zukunft treffen können. Dazu zählen unter anderem wesentliche Grundlagenanalysen wie beispielsweise eine neue Klimaanalyse, eine Starkregengefahrenkarte und auch eine Thermalbefliegung des Stadtgebietes.
Ich möchte Sie dazu auffordern, sich mit dem Thema aktiv auseinanderzusetzen und die Angebote der Stadt Regensburg zu nutzen. So haben wir beispielsweise den Leitfaden „Wassersensibel planen und bauen in Regensburg“ herausgegeben, welche Sie beim Schutz Ihres Grundstücks und Hauses unterstützen soll. Außerdem werden wir im Rahmen unseres neuen Förderprojektes „Klimaanpassung in Regensburg“ (KlaR), welches im August 2023 startet, zusammen mit dem Stadtplanungsamt und der bifa Umweltinstitut GmbH BürgerInnenwerkstätten durchführen, zu denen Sie herzlich eingeladen sind, Ihre Ideen und Wünsche zur klimaresilienten Gestaltung von Altstadtplätzen einzubringen.
Ich wünsche mir für unsere Zukunft, dass wir unsere Aktivitäten zum Thema Klimaresilienz weiterhin so tatkräftig fortführen und unsere Kräfte auf unsere gemeinsame Vision bündeln, Regensburg auch in Zukunft so lebenswert zu erhalten.