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Wir sind umgezogen! Eindrücke aus der neuen Hauptfeuerwache

Die Berufsfeuerwehr Regensburg ist nun vollständig in die neugebaute und erweiterte Hauptfeuerwache eingezogen. Im nächsten Jahr wird das groß gefeiert, einen ersten Eindruck der neuen Feuerwache gibt es aber schon heute.

Fotografie: Ost- und Nordfassade der neuen Hauptfeuerwache
Ost- und Nordfassade der neuen Hauptfeuerwache © Bilddokumentation Stadt Regensburg

18. Oktober 2024

Nach sieben Jahren Bauzeit ist eine Mammut-Aufgabe für die Berufsfeuerwehr Regensburg geschafft. Der riesige neue Gebäudekomplex an der Greflingerstraße ist fertiggestellt und die Mannschaft samt Geräten und Fahrzeugen nun vollständig umgezogen. Das Arbeiten im Baustellenmodus, das Wandern zwischen den Gebäudeteilen und das Finden von Zwischenlösungen hat nun ein Ende gefunden. Nachdem im März die letzten Bautätigkeiten am zweiten Gebäudeteil abgeschlossen waren, konnten anschließend die Wachabteilungen, also die im Einsatzfall ausrückende Mannschaft, ihre neuen Räumlichkeiten beziehen. Im Mai zogen mit der Abteilung Verwaltung und Katastrophenschutz auch die letzten Teammitglieder aus dem Ausweichquartier im IT-Speicher in der Bruderwöhrdstraße wieder in die Hauptfeuerwache ein.

„Bis alle Abläufe im Alltag der neuen Wache angepasst und die ein oder anderen ‚Kinderkrankheiten‘ behoben wurden, hat es noch etwas gedauert. Die Berufsfeuerwehr Regensburg ist aber stolz auf ihr neues Domizil“, erklärt Brandamtmann Christoph Tresch begeistert.

16.570 Quadratmeter Fläche für die Berufsfeuerwehr Regensburg

Ihnen stehen jetzt großzügige Aufenthalts- und Ruheräume für die Nutzung in der Bereitschaftszeit zur Verfügung. Neben Funktionalität im Blick auf die dienstlichen Belange wurde besonders hier auf Qualität und Wohlfühlfaktoren geachtet.

Zu Beginn der Planungsphase wurde dazu ein Arbeitskreis mit Mitarbeitern aus verschiedenen Bereichen gebildet und deutschlandweit verschiedene neugebaute Feuerwachen besichtigt, um Ideen für die eigene neue Wache zu bekommen. Gerade im Werkstattbereich hat sich daraus der Anforderungskatalog für die weiteren Planungen entwickelt. Auch während des Baus wurden die Meinungen der Feuerwehrfrauen und -männer immer wieder mit einbezogen. „Beispielsweise bei der Auswahl der Stühle im Aufenthaltsraum, bei der Beschaffung der Ständer für die Einsatzkleidung, bei der Gestaltung der Terrasse und vielem mehr“, erzählt Iris Krimm, Leiterin des Amtes für Brand- und Katastrophenschutz.

Arbeiten und Aufenthalt in der Bereitschaftszeit können in der neuen Wache nun getrennt werden. Großzügige Räumlichkeiten ermöglichen ein gemütliches Miteinander, aber auch die Berücksichtigung individueller Interessen.

Eines der Highlights ist der neue Sportraum für den bei der Feuerwehr wichtigen Dienstsport: Ein Ausdauer- sowie ein Kraft-/Fitnessbereich bieten jetzt moderne Geräte und viel Platz zum Trainieren, um für den Ernstfall fit zu bleiben.

Das Haus verfügt über eine große Übungshalle, eine Fahrzeugwaschhalle, ein Großteile- und ein Katastrophenschutzlager sowie über großflächige Fahrzeughallen, die durch 63 große Feuerwehrtore befahren werden können.

Außerdem befinden sich in dem Gebäude alle Verwaltungs- und Unterrichtsräume, eine Atemschutzübungsstrecke, eine Küche sowie zahlreiche Werkstätten, wie zum Beispiel Schlauchwäsche und -reparatur, Atemschutzwerkstatt, Schreinerei, Schlosserei, Kfz-Werkstatt, Elektro- und Funkwerkstatt.

Neubau und Erweiterung der Hauptfeuerwache

Seit Oktober 2016 wurde an der neuen Regensburger Hauptfeuerwache gebaut, eineinhalb Jahre haben zuvor allein die Planungen gedauert. Rund 57,8 Millionen Euro wurden investiert, um in der Greflingerstraße ein leistungsfähiges und modernes Gebäude zu errichten.

Für die Hochbauplanung der neuen Hauptfeuerwache zeichnet das Büro Diezinger Architekten aus Regensburg verantwortlich. Die Projektsteuerung für diese, unter anderem durch seine abschnittweise Umsetzung, herausfordernde Baumaßnahme oblag dem Amt für Hochbau.

Anfang 2017 bis September 2019 wurden im ersten Bauabschnitt das neue Hauptgebäude sowie Werkstatt- und Lagergebäude realisiert. Nach dessen Fertigstellung erreichte das Projekt mit dem Umzug der Berufsfeuerwehr in den neuen Trakt und die neuen Hallen einen wichtigen Meilenstein.

2020 erfolgte der aufwendige Abbruch der restlichen Gebäudeteile aus den 1960er-Jahren. Ab 2021 bis Frühjahr 2024 wurde der zweite Bauabschnitt, sozusagen der Lückenschluss zur Integrierten Leitstelle, baulich umgesetzt. Neben den Fahrzeughallen sind insbesondere alle Sozial- und Aufenthaltsräume der neuen Wache entstanden. Anschließend konnten alle Abteilungen ihre geplanten Bereiche belegen, wobei dieser Umzug nur etappenweise durchgeführt werden konnte, da viele Übergangslösungen aus dem zweiten Bauabschnitt an die eigentliche Nutzung angepasst werden mussten.

Während der Bauphase änderten sich immer wieder einmal die Nutzung von Räumlichkeiten und die Befahrbarkeit der Außenanlagen sowie die Ausfahrt für die Einsatzfahrzeuge oder es wurden neue Bauabschnitte zur Nutzung freigegeben. Im Arbeitsalltag war deshalb oft Flexibilität gefragt. Im Mittelpunkt stand dabei immer die ständige Einsatzbereitschaft der ausrückenden Mannschaft und Fahrzeuge. Kontinuierliche und genaue Abstimmungen zwischen der Bauleitung und der Feuerwehr machten das möglich.

Alle Umzüge wurden von der Feuerwehr eigenständig geplant und mit Unterstützung des Gartenamtes selbst durchgeführt. Seit September sind die beliebten Führungen nun auch wieder für Besuchergruppen in der Hauptfeuerwache möglich. Im nächsten Jahr soll das Gebäude mit einem großen Tag der offenen Tür dann offiziell eingeweiht werden.

Text: Katrin Holzgartner