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Fünfjähriges Jubiläum am neuen Standort

Im September 2018 bezog das ehemalige Stadtteilprojekt Humboldtstraße die Räumlichkeiten in der Lore-Kullmer-Straße 161 und bekam nicht nur den neuen Namen, Stadtteilprojekt Süd, sondern durch die Erweiterung des Angebots und Einzugsgebiets auch eine Vielzahl neuer Klientinnen und Klienten.

Fotografie: Das Team des Stadtteilprojekt Süd, von links nach rechts: Kerstin Behammer-Hartl, Inga Ehrenberg, Silvia Küffner und Eva Döllinger
Das Team des Stadtteilprojekt Süd, von links nach rechts: Kerstin Behammer-Hartl, Inga Ehrenberg, Silvia Küffner und Eva Döllinger © Judith Meyer

9. August 2023

„Wir sind, grob gesagt, zuständig für alle Familien zwischen Galgenbergstraße, Johann-Hösl-Straße, Unterislinger Weg und Furtmayrstraße. Oft kommen Klientinnen und Klienten zum Ersttermin mit einem konkreten Anliegen, beispielsweise dem Wohngeld-Antrag, zu uns. Sobald wir eine Vertrauensbasis geschaffen haben, kommen viele auch gerne öfter mit verschiedensten Themen in die Beratung“, erklärt Inga Ehrenberg, die bereits seit dem ersten Tag den Hilfesuchenden des Viertels mit Rat und Tat zur Seite steht.
Zusätzlich erweiterte sich das Team der Außenstelle des Amtes für Jugend und Familie in den vergangenen Jahren. Mittlerweile sind am Standort drei Sozialpädagoginnen und eine Erzieherin für Beratung, Betreuung und Beziehungspflege zu den Familien zuständig. Rat in verschiedenen Lebenslagen, Unterstützung bei Behördengängen, aber auch Hilfe bei Antragstellungen gehören zu den täglichen Aufgaben des Fachpersonals. Außerdem gibt es eine Eltern-Kind-Gruppe, einen Deutschkurs für Frauen mit angeschlossener Kinderbetreuung, Sprachförderung für Vorschulkinder und eine bedarfsorientierte Sprechstunde mit der Familienhebamme.

Niederschwellige Unterstützung für Familien

Des Weiteren gehören zum Angebot des Stadtteilprojekts die „Frühen Hilfen“. Dabei handelt es sich um eine niederschwellige Form der Hilfe für Schwangere und Familien mit Kindern unter drei Jahren. Die Erziehungskompetenz der Eltern wird durch die Unterstützung der Fachkräfte gestärkt, was entwicklungsförderlich wirken und zum gewaltfreien Aufwachsen der Kinder beitragen soll. Im Rahmen von Gesprächen in der Einrichtung und, falls gewünscht, durch Besuche bei den Familien zuhause wird versucht, die Bedingungen für die gesunde Entwicklung der Kinder zu verbessern. „Von der Erstausstattungsliste für Neugeborene über Beratung in Erziehungsfragen bis hin zur Anmeldung für den Kindergarten habe ich eine breite Palette an Hilfsangeboten für die Eltern parat. Dies unterstützt die Bindungsarbeit, die essentiell zur Schaffung einer vertrauensvollen Umgebung für die Familien ist. Nur so können sich manche auch bei sensibleren Themen öffnen und Hilfe annehmen“, beschreibt Eva Döllinger ihr Arbeitsfeld.

Fotografie: Eltern-Kind Gruppe mit Eva Döllinger unter dem Schwungtuch
Eltern-Kind Gruppe mit Eva Döllinger unter dem Schwungtuch © Zilya Bilalutdinow

Wohnortnähe ist wichtig

Mehrere hundert Beratungen wurden bereits in der ersten Jahreshälfte 2023 vom Team des Stadtteilprojekts durchgeführt, diese betrafen 65 Familien mit insgesamt 157 Kindern. Alle Angebote sind freiwillig und kostenlos. Die niederschwellige Erreichbarkeit des dezentralen Angebots des Amtes für Jugend und Familie veranschaulicht die Sozialpädagogin Silvia Küffner: „Durch die Wohnortnähe sind wir so präsent, dass viele unserer Klientinnen und Klienten den direkten Weg nutzen und vorbeikommen, wenn sie etwas brauchen. Dadurch erreichen uns viele Familien früh und rechtzeitig, bevor die Probleme für sie übermächtig und belastend werden. So vielfältig die Anliegen sind, so sind es auch die dazugehörigen Familien. Beispielsweise bittet die geflüchtete Mama aus dem Deutschkurs eher um Unterstützung bei behördlichen Angelegenheiten, wohingegen sich einheimische Familien oft schon im Erstkontakt wegen Erziehungsfragen an uns wenden.“
Auch für zahlreiche öffentliche Einrichtungen und Institutionen ist das Stadtteilprojekt Süd eine Anlaufstelle. Die Sozialpädagogin Kerstin Behammer-Hartl erlebt diese gelungene Form der Netzwerkarbeit so: „Nicht nur die Familien wenden sich direkt an uns, sondern auch Mitarbeitende aus Kindergärten, Schulen oder den Familienzentren. Da wir eng mit ihnen zusammenarbeiten, kennen sie unser Angebot und scheinen gerne darauf zurückzugreifen, um Familien verlässlich und umfassend betreut zu wissen.“