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Papierrecycling - Kreislaufwirtschaft und Klimaschutz

Papiertonne - und dann?

In der Papiertonne werden Zeitungen, Illustrierten, Bücher, Druck- und Kopierpapier und andere graphische Papiere, aber auch Pappe, Kartons, Papiertüten und andere Verpackungen aus Papier gesammelt.

Dieses Gemisch muß in verschiedene Fraktionen sortiert werden, damit aus altem Papier neues hergestellt werden kann.

Die Sortierfraktionen, wie Wellpappe, Kartonagen, Zeitungspapier (De-Inking), werden dann an Papierfabriken abgegeben.

In der Stadt Regensburg werden jährlich ca. 80 kg Altpapier pro Bewohner getrennt gesammelt und der Verwertung zugeführt.  Dadurch wird die Restmüllmenge erheblich verringert!

Papierrecycling

Papierrecycling

Das Papier wird im „Pulper“ oder in der Lösetrommel aufgelöst. Aus dem Papierbrei werden Störstoffe wie Klammern und Fäden aus der Heftung, Kunststoffteile wie Spiralen oder Etiketten etc. entfernt. Zeitungen, Illustrierten und anderes bedrucktes Papier wird entfärbt (sog. Deinking).  

Der Papierbrei wird in der Papiermaschine zu neuem Papier verarbeitet. Dieser Vorgang funktioniert im Prinzip genauso wie das Papierschöpfen, wird aber großtechnisch auf riesigen Walzen und Sieben durchgeführt. Der Faserstoffbrei enthält zunächst 99% Wasser. Dieses wird auf ein umlaufendes Siebband gesprüht, es entsteht die Papierbahn. Durch Pressung zwischen beheizten Walzen wird das Wasser ausgetrieben.

Je nach gewünschter Anwendung werden verschiedene Zuschlagstoffe wie Leim, Kreide oder Kaolin zugesetzt. Dadurch werden technische Eigenschaften wie Farbaufnahme, Bedruckbarkeit, Farbbrillanz verbessert.

Papier als Rohstoff

Jährlich werden in Deutschland ca. 21 Mio. Tonnen Papier hergestellt. Hierbei wird zu mehr als 70 % Altpapier eingesetzt. Ohne Papierrecycling müßten erheblich größere Mengen Zellstoff importiert werden.

Verpackungskartons und Zeitungsdruckpapier bestehen vollständig aus Altpapier.

Umweltvorteil von Recyclingpapier

Gegenüber Primärfaserpapier spart Recyclingpapier ca. 68 % Energie und bis ca. 78 % Wasser ein.

  Pro 500 Blatt Büropapier aus Recyclingpapier Pro 500 Blatt Büropapier aus Primärfaserpapier
Wasserverbrauch 27,9 l 125,6 l
Energie 10,4 kwh 32,4  kwh
Altpapier 2,8 kg  - 
Holz  -   7,5 kg 

Recyclingpapier ist alltagstauglich

Weißegrad

Nach der DIN ISO 2469 und 2470 wird der Weißegrad in Prozent angegeben. Die Prozentzahl gibt an, wie viel Prozent des auftreffenden Lichts reflektiert wird. Recyclingpapiere sind in Weißegraden von 60 bis 110 % erhältlich. 
Weißegrade höher als 90 % können bei Recyclingpapieren nur durch den Einsatz von unbedruckten Altpapiersorten oder von optischen Aufhellern erzielt werden.

Einen Großteil, 85 %, des Altpapiers aus der grünen Tonne machen die unteren und mittleren Sorten aus. Wird nur Recyclingpapier hoher Weißegrade verwendet, verschlechtert sich die Vermarktbarkeit der unteren Altpapiersorten, höhere Sorten werden dagegen knapp und müssen importiert werden. Die Wahl eines Recyclingpapiers mit 70er oder 80er Weiße ist daher sinnvoll.

Der blaue Engel verlangt deshalb eine Mindestquote von 65 % aus unteren und mittleren Sorten. Außerdem schließt er den Einsatz von Chlorbleiche und optischen Aufhellern aus.

Eignung für Kopierer und Drucker

Büropapiere mit dem Blauen Engel entsprechen nachweislich der EN 12281 für gute Laufeigenschaften insbesondere auf Kopiergeräten und sind ink-jet- und Laderdruck-geeignet.

Alterungsbeständigkeit

Ein Papier ist alterungsbeständig, wenn seine wichtigsten Gebrauchseigenschaften bei der Lagerung über längere Zeiträume erhalten bleiben. Die Alterungsbeständigkeit von Papier ist von den verwendeten Rohstoffen und Hilfsstoffen abhängig. 

Die Norm DIN 6738  teilt Papiere in Lebensdauerklassen (LDK) ein. Diese geben an, über welchen Zeitraum in Jahren das Papier voraussichtlich ausreichend beständig sein wird. Die Recyclingbüropapiere mit dem Blauen Engel erfüllen die Vorgaben der höchsten Lebensdauerklasse LDK 24-85, sind somit alterungsbeständig.