Schüleraustausch Regensburg - Israel 2021
Schüleraustausch Regensburg - Israel 2021
Die Stadt Regensburg hat seit 2015 eine eigene Stelle, die sich um die Konzeptionierung und Koordinierung der NS Erinnerungs- und Gedenkarbeit kümmert. Die Stadt verfolgt, neben der Ausführung traditioneller Gedenkarbeit (Gedenkfeiern, Ausstellungen, Zeitzeugenarbeit etc.) auch eine permanente Weiterentwicklung und langfristige Installierung einer gelebten Erinnerungsarbeit.
Der seit 2018/2019 bestehende Schüleraustausch mit der israelischen Partnerschule, der Mae Boyar High School in Jerusalem, fand 2020 in der virtuellen Realität statt. Aufgrund der Infektionslage und der geltenden Reisebeschränkungen wurde von den Lehrkräften in Zusammenarbeit mit dem Municipality of Jerusalem International (MOIJ) ein Konzept für einen virtuellen Schüleraustausch entwickelt. Die Schülerinnen und Schüler beider Schulen besuchten in insgesamt sieben Online-Meetings ihre Partnerstädte und erhielten eine 360-Grad-Führung durch Gedenkstätten. Sie lernten in einem virtuellen Escape-Room die Religionen und Kulturen beider Länder kennen. Außerdem konnten sie mit Vertretern des Generalskonsulates des Staates Israel in München über die deutsch-israelische Beziehungen diskutieren. Ein besonderes Highlight war dabei die eingesetzte VR-Technik, die realistisch das Gefühl vermittelte, vor Ort zu sein. Insgesamt 15 deutsche Schülerinnen und Schüler der 11. Klassen wurden ausgewählt an diesem virtuellen Schüleraustausch teilzunehmen. Dadurch bot sich den Schülerinnen und Schülern eine einmalige Gelegenheit, das Land, seine Bewohner, Kultur und Geschichte kennenzulernen.
„Deutschland und Israel haben aufgrund der Geschichte eine einzigartige Beziehung zueinander. Gerade weil der Holocaust und der Zweite Weltkrieg für die Nachkriegsgenerationen immer abstrakter werden, ist es wichtig, junge Menschen für die Geschichte zu sensibilisieren. Wir wollen dazu beitragen die Grundsteine für eine gemeinsame und friedliche Zukunft zu legen,“ betonen Angelika Resch und Barbara Mittermaier, die Projektverantwortlichen der FOSBOS Regensburg.
Die Schulleiterin Angela Hendschke-Lug nahm im Jahr 2019 von einem Israel-Austausch viele Eindrücke mit. Sie betont: „Auch abseits der Shoa ist Israel aufgrund seiner Genese, seiner Komplexität und seiner Vielfalt für jeden eine Bereicherung, der die Möglichkeit hat dieses Land zu besuchen. Ich freue mich, dass der Austausch nun per Internet erfolgt. Dadurch werden Sprachförderung, interkulturelle Kompetenz und gelebte Völkerverständigung gefördert. Die Schülerinnen und Schüler können neue Freundschaften knüpfen und ihre Englischkenntnisse sowie ihre kulturellen und sozialen Kompetenzen anwenden und zu ausbauen.“
Die FOSBOS bietet ihren Schülerinnen und Schülern schon seit Jahren einen Auslandsaufenthalt in verschiedenen Ländern an, um ihrer Ausbildung ein internationales Profil zu geben. Mit Israel wird den Schülerinnen und Schülern ein Land präsentiert, in dem komplexe religiöse und politische Themen zum Alltag ihrer israelischen Altersgenossinnen und -genossen gehören.