Wirtschaftlichkeit
Das wohl meistdiskutierte Thema ist die Finanzierung. Hier muss zum einen noch einmal deutlich gemacht werden: Die Finanzierung einer Stadtbahn liegt nicht allein bei der Stadt. Der Bund unterstützt Kommunen deutlich beim Auf- bzw. Neubau einer schienengebundenen Verkehrsinfrastruktur für Straßen- bzw. Stadtbahnen oder U-Bahnen. Die Gesamtförderquote für Planung und Umsetzung (Kernnetz mit Straßenbahnfahrzeugen und Betriebshof) liegt derzeit bei über 60 Prozent.
Des Weiteren werden sich die Kosten „Stadt mit Bahn“ und „Stadt ohne Bahn“ in über 30 Jahre gesehen nahezu angleichen. Zwar wird die Stadtbahneinführung zunächst deutlich höhere Investitionskosten als eine reine E-Busflotte auslösen, die Stadtbahn lässt sich dafür aber kostengünstiger betreiben. Über einen langen Betrachtungszeitraum sind die Gesamtkosten sowohl der Stadtbahn als auch einer reinen E-Busflotte hoch. Der Unterschied wird nach aktuellen Zahlen des Stadtwerks sowie einer Hochrechnung der Stadtkämmerei bei 31 Millionen Euro über 30 Jahre liegen – also ist der Unterschied gerundet rund 1 Million Euro pro Jahr, die die Stadtbahn mehr kostet – für einen deutlichen Gewinn an Leistungsfähigkeit, für ein modernes schienengebundenes und elektrisches Transportsystem.
Betrachtet man außerdem die aktuellen Entwicklungen hinsichtlich wachsender Personallücken in allen Wirtschaftsbereichen, so muss man sich auch die Frage stellen „Was wird für unsere Verkehrsbetriebe zukünftig noch leistbar sein?“. Wegen der geringeren Kapazität der Busse werden für einen ÖPNV ohne Stadtbahn mehr Fahrzeuge benötigt, und diese Fahrzeuge brauchen auch mehr Fahrpersonal. Die Stadtwerke nehmen einen Mehrbedarf von rund 120 Fahrern für ein reines Bussystem an im Vergleich zur „Stadt mit Bahn“.