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Tiere im Altenheim? Ganz genau, aber doch ganz anders

Drei Katzen und zwei Hunde gehören zu den neuesten Bewohnern des Bürgerheim Kumpfmühl. Sie machen Geräusche, bewegen sich und haben ein flauschiges Fell. Dabei handelt es sich allerdings nicht um echte Tiere, sondern um Tierroboter, die den echten Artgenossen zum Verwechseln ähnlich sehen.

Fotografie: Menschen am Tisch mit Stofftieren

6. Juni 2024

Alina Elsen vom städtischen Bürgerheim Kumpfmühl bewertet den Einsatz dieser Tierroboter als sehr erfolgreich: „Tiergestützte Therapie wird schon immer gerne in der Altenpflege eingesetzt, nur leider sind Therapeuten schwer zu finden. Daher sind diese Tierroboter eine schöne Alternative.“ Die tierischen Roboter werden in der Regel auch als solche erkannt und nur in ganz seltenen Fällen für echt gehalten. Dennoch haben die Bewohnerinnen und Bewohner viel Freude mit den kleinen Mitbewohnern und spielen teilweise stundenlang mit ihnen. 

Fotografie: Stoffkatze und Stoffhund

Anschaffung durch die städtische Bruderhausstiftung

Insbesondere für unruhige dementielle Bewohnerinnen und Bewohner ist dies eine willkommene Beschäftigung. Die Leiden würden deutlich gemildert und die Roboter seien im täglichen Einsatz leicht zu handhaben, so Sozialbetreuerin Alina Elsen.
Über die Anfänge von Tierrobotern in der Altenpflege berichtet Melanie Brunner vom städtischen Amt für allgemeine Stiftungsverwaltung. Begonnen habe diese Form in den USA mit robotisierten Robben, die dann weitere tierische Freunde bekamen und später auch ihren Weg nach Regensburg fanden. Die Kosten dafür wurden komplett von der Katholischen Bruderhausstiftung übernommen, die insbesondere innovative Pflege- und Betreuungsformen fördert. „Wir freuen uns sehr, mit dem Geld der Bruderhausstiftung den Bewohnerinnen und Bewohnern viel Abwechslung und ein Stück mehr Lebensqualität geben zu können“, so Melanie Brunner.

Bewohnerinnen und Bewohner reagieren positiv

Bei einem Termin vor Ort hört man leises Bellen und Schnurren. Die Tierroboter geben Laute von sich, reagieren auf Berührungen, geben Pfötchen und bewegen einzelne Körperteile sowie ihre Augen. Daher ist viel Interaktion zwischen Tier(roboter) und Mensch möglich – und das merkt man auch. Für Oberbürgermeisterin Gertrud Maltz-Schwarzfischer steht fest: „Wir sind sehr glücklich, dass wir in Regensburg Stiftungen haben, die solch besondere Projekte umsetzen und damit viel Freude bereiten können. Das sieht man hier im Bürgerheim Kumpfmühl sehr gut. Die Tierroboter vermitteln den Bewohnerinnen und Bewohnern ein wichtiges Gefühl: Jemand ist da, ich bin nicht alleine.“

Text: Nikolai Djawadi