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Barbara Meier: „Es ist spannend bei so einem großen Projekt wie der Stadtbahn von Anfang dabei zu sein!“

Die 29-jährige Bauingenieurin Barbara Meier fing im Oktober 2019 als erste Ingenieurin im damals gerade erst neu gegründeten Amt für Stadtbahnneubau bei der Stadt Regensburg an. Seither befasst sie sich vor allem mit dem künftigen Streckenast von Wutzlhofen bis zur Eisernen Brücke.

Porträt: Barbara Meier
Barbara Meier fing im Oktober 2019 als erste Ingenieurin im damals gerade erst neu gegründeten Amt für Stadtbahnneubau an. © Bilddokumentation Stadt Regensburg

1. Oktober 2021

„Es ist sehr spannend bei so einem großen Projekt wie der Stadtbahn Regensburg von Anfang an dabei zu sein und von Beginn an mitzuarbeiten“, erzählt Barbara Meier. Die 29-Jährige, die ihren Bachelor im Fach Bauingenieurwesen an der OTH Regensburg absolviert hat, hat bereits während ihres Studiums die ersten Entwicklungen zur Stadtbahn Regensburg in den Medien verfolgt. Und auch schon während des Studiums kam sie über die Vorlesung „Bahnbau“ mit der Thematik auf fachlicher Ebene in Berührung. „Das ist absolut kein klassisches Themenfeld, aber vielleicht gerade deshalb umso interessanter für mich“, verrät die junge Ingenieurin.

Fotografie: Barbara Meier steht vor einem Whiteboard.
Die junge Bauingenieurin kümmert sich um den Streckenast von Wutzlhofen bis zur Eisernen Brücke. © Bilddokumentation Stadt Regensburg

Die erste Ingenieurin im Amt für Stadtbahnneubau

Nach ihrem Studium sammelte Barbara Meier ihre erste Berufserfahrung in einem kleinen Ingenieurbüro in Regensburg. In der Abteilung Siedlungswasserwirtschaft war sie bei neu zu erschließenden Baugebieten für die Planung der Kanalisation zuständig. Eines Tages stieß die Bauingenieurin in der Zeitung auf eine Stellenanzeige der Stadt Regensburg. „Das Thema Stadtbahn hat mich nie ganz losgelassen und als ich die Stellenanzeige entdeckt habe, war mir sofort klar, dass ich mein Glück versuchen muss“, erinnert sich die gebürtige Regensburgerin zurück. Ihre Bewerbung war erfolgreich: Barbara Meier bekam die Stelle und wurde die erste Ingenieurin im Team des Amtes für Stadtbahnneubau. „Das Amt wurde am 1. Oktober 2019 gegründet. Mein erster Arbeitstag war der 16. Oktober 2019. Als das Amt damals noch ganz neu war, gab es vor allem viele organisatorische Aspekte. Die richtige Ingenieursarbeit ist erst nach und nach angelaufen“, erzählt Barbara Meier von ihrer Anfangszeit in der Abteilung Stadtbahnplanung. „Wir haben hier ein junges, motiviertes Team und die Arbeit ist sehr spannend und abwechslungsreich“, so die 29-Jährige weiter.

Von Wutzlhofen bis zur Eisernen Brücke

Im Rahmen ihrer Tätigkeit ist Barbara Meier für den Streckenast von Wutzlhofen bis zur Eisernen Brücke zuständig. Verschiedene Punkte auf der Strecke, wie zum Beispiel die Eiserne Brücke selbst haben sich als knifflig herausgestellt. „Derzeit wird die Eiserne Brücke durch externe Büros – unter anderen durch einen Prüfingenieur sowie einen Statiker – genauestens unter die Lupe genommen. Der Prüfingenieur beispielsweise erstellt hierzu im Vorfeld ein Rechenmodell, um die Messstellen am Brückenbauwerk optimal festlegen zu können. Über diese Messstellen werden die unter Verkehr auftretenden Belastungen erfasst. Die Ergebnisse dieser Messung lässt dann der Statiker wiederum in seine weiteren Berechnungen mit einfließen“, beschreibt Barbara Meier den Ablauf. Sie kümmert sich dabei nicht nur um die Vergaben an Dritte, sondern fungiert auch als Ansprechpartner für die externen Büros, koordiniert die einzelnen Maßnahmen und liefert alle nötigen Bestandsunterlagen. 

„Manchmal findet man zusammen schneller eine Lösung!“

Derzeit befasst sich eine Planungsgemeinschaft von zwei Ingenieurbüros mit der Planung der Verkehrsanlagen und der Brücken der rund 15 Kilometer langen Trasse. Dafür war im Vorfeld eine Grundlagenerhebung für das gesamte Kernnetz nötig. „Damit sind alle Daten gemeint, die man auf der Strecke findet. Interessant sind vor allem Fragen wie: ‚Wo verläuft der Kanal?‘, ‚Wie lang ist die Leitung?‘, ‚Welche Sparten, wie zum Beispiel Strom, Gas oder Wasser sind vorhanden?‘“, erläutert Barbara Meier. All diese Daten sammelte sie unter anderem in Abstimmung mit den betreffenden Fachstellen und stellte sie dem Masterplaner zur Verfügung. „Mein Arbeitsalltag besteht zum Teil aus zeitaufwändigen aber auch sehr wichtigen Abstimmungsprozessen – sowohl mit internen als auch mit externen Fachstellen. Außerdem arbeite ich natürlich auch sehr eng mit den beiden anderen Ingenieuren im Amt zusammen. Wir unterstützen uns gegenseitig und besprechen aktuelle Themen. Manchmal findet man zusammen einfach schneller eine Lösung“, ist sich Barbara Meier sicher.

Kernnetz: Mit der Stadtbahn bis nach Japan?

Dass Japan ein bisschen zu weit weg ist, um im Kernnetz der künftigen Stadtbahn zu sein, liegt auf der Hand. Während sie sich beruflich tagtäglich mit der Stadtbahn befasst, beschäftigt sie sich privat am liebsten mit dem ostasiatischen Staat im Pazifik. „Seit drei Jahren belege ich einen Japanisch-Kurs an der Volkshochschule Regensburg“, erzählt die 29-Jährige stolz. Ihre Japan-Leidenschaft begann bereits im Kindesalter. Die Kultur, die Leute, das Essen und das Land an sich – all das fasziniert die Ingenieurin bereits seit vielen Jahren. Derzeit bereitet sie sich auf ihre erste Reise nach Japan vor. „Nächstes Jahr ist es hoffentlich endlich so weit. Ich kann es kaum erwarten“, freut sich Barbara Meier.

Bis die Stadtbahn schließlich durch Regensburg rollt, muss sie sich wohl noch einige Zeit länger gedulden. Eines steht für Barbara Meier aber jetzt schon fest: „Wenn es so weit ist, werde ich die Stadtbahn regelmäßig nutzen. Ich freue mich schon auf meine erste Fahrt!“.

Text: Verena Bengler