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Gute Noten für den Interims-ZOB nach drei Monaten Betrieb
Das Kepler+ Areal rund um den Bahnhof wird in den nächsten Jahren großen Veränderungen unterzogen. Neben der Verkehrsberuhigung markiert der Betrieb des Interims-ZOB einen Meilenstein in der Verwandlung des Areals zu einem verkehrsberuhigten und einladenden Tor zur Altstadt. Nach drei Monaten Betriebszeit fällt die erste Bilanz positiv aus.
4,5 Tonnen Asphaltmischgut, 9.000 Quadratmeter Fläche asphaltiert, über 3.000 Quadratmeter Gehwege gebaut, und 10.000 Meter Kabel verlegt – das ist eine der Zahlenbilanzen beim Bau des Interims-ZOB. 2.500 Busse, 40.000 Autos, 25.000 Fußgänger und 12.000 Radfahrer – das sind die Zahlen, die ebenfalls beim Bau des Interims-ZOB berücksichtigt werden mussten. Fußgänger, Radfahrer sowie der öffentliche Nahverkehr waren bisher im Areal nicht so hoch priorisiert wie der Autoverkehr. Wenn Regensburg konsequent an der Mobilitätsschraube drehen will, dann war dieser Schritt hin zu mehr öffentlichem Nahverkehr in diesem Areal genau richtig.
Heute, nach etwas mehr als drei Monaten Betriebszeit, ist die Bilanz positiv. Christine Schimpfermann, Planungs- und Baureferentin, berichtet, dass die geplante Bauzeit von neun Monaten eingehalten werden konnte. Die Fahrgäste finden sich gut zurecht nach den ersten Orientierungstagen, und das Projektteam hat ein Auge auf den laufenden Betrieb, um Änderungen vorzunehmen, falls nötig.
„Es war eine sehr gute Zusammenarbeit zwischen den Betreibern des öffentlichen Nahverkehrs und der Stadt Regensburg“, so Sandra Schönherr von das Stadtwerk.Mobilität, das für den Stadtbusbetrieb zuständig ist. Der neue Busbahnhof hat eine zentrale Mittelinsel, an der die Fahrgäste barrierefrei einsteigen können, überdachte Wartehäuser, sowie eine elektronische Anzeige. Auch ein öffentliches WC ist vorhanden. Eine klare Strukturierung in Haltestellenbereiche A, B, und C erleichtert die Orientierung.
Für die Autofahrer war die Veränderung am größten und es kommt ab und zu noch zu Irritationen, denn der gewohnte Weg vom Ernst-Reuter-Platz über die südliche Maximilianstraße ist keine Option mehr. Aber auch das spielt sich mehr und mehr ein. Die Fahrradwege wurden bereits markiert, im Bereich der Hemauerstraße sind noch Nachbesserungen nötig, die im Frühjahr durchgeführt werden.
Alles in allem zieht das Projektteam eine positive Bilanz: „Für ein solch großes Projekt an einer zentralen Stelle im Stadtbereich haben sich die Bürgerinnen und Bürger sehr schnell eingestellt auf die neue Situation, auch weil intensiv kommuniziert wurde“, so Projektkoordinator Tobias Ruf.
Im Frühjahr 2022 starten archäologische Sondierungsarbeiten am Bahnhofsvorplatz. Diese sind wichtig, damit die Stadt die weiteren Projekte einplanen kann.
In den nächsten Monaten soll das Gelände des ehemaligen Gebäudes Bahnhofstraße 20 asphaltiert und übergangsweise 300 Fahrradstellplätze geschaffen werden. Davon werden 100 Plätze in Form von abschließbaren Boxen sein, auch werden abschließbare Spinde aufgestellt, um Fahrradequipment zu verstauen. Die Stärkung des Radverkehrs in Regensburg zeigt sich hier dann deutlich.
Für die freie Fläche vor dem Bahnhof ist nach den Sondierungsarbeiten am nördlichen Bahnhofsvorplatz eine künstlerische Zwischennutzung geplant, für die in 2022 ein Wettbewerb startet.
Ein weiterer Wettbewerb ist ebenfalls in Arbeit, dieser umfasst dann die Planung einer Tiefgarage für Autos und Fahrräder, die Umgestaltung des Bahnhofsvorplatzes sowie die Ausbildung des langfristigen ZOBs östlich vor dem Bahnhofsgebäude. Bis Busse von dort losfahren können, bleibt der Interims-ZOB in Betrieb. Er wird anschließend zurückgebaut und das Kepler-Areal soll ein neues Gesicht erhalten. Diese Neugestaltung findet wieder unter Beteiligung der Regensburger Bürgerinnen und Bürger statt.