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Green Deal Regensburg: Die Stadt übernimmt Verantwortung für die Zukunft

Im Rahmen eines Pressetermins am 20. April 2021 hat Oberbürgermeisterin Gertrud Maltz-Schwarzfischer den Startschuss für den „Green Deal Regensburg“ gegeben.

Fotografie: Pressetermin Green Deal Regensburg

21. April 2021

Mit der aktiven Beteiligung am Projekt „European Green Deal“ übernimmt die Stadt Verantwortung für die Zukunft, was die Themen Energie und Klimaschutz, bzw. Klimaneutralität angeht.

Der European Green Deal ist ein von der Europäischen Kommission im Dezember 2019 vorgestelltes Konzept, das das Ziel formuliert, bis zum Jahr 2050 die Netto-Emissionen von Treibhausgasen auf Null zu reduzieren. Nach dem Wunsch von EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen soll Europa mit diesem zentralen Bestandteil der EU-Klimapolitik der erste klimaneutrale Kontinent werden. 

Klimaneutralität

Die Stadt Regensburg schließt sich diesem Weg der EU an. „Mit dem Green Deal wollen wir ein ehrgeizigeres Ziel als bisher erreichen, bis hin zu einer Reduzierung der Treibhausgasemissionen um 60 Prozent gegenüber 1990 bis zum Jahr 2030“, erklärte Oberbürgermeisterin Gertrud Maltz-Schwarzfischer. Darüber hinaus stehe die Koalition für die Ziele, die Stadtverwaltung bis 2030 und alle städtischen Töchter sowie die Gesamtstadt bis 2035 klimaneutral zu machen. 

Bei der Umsetzung dieser Ziele setzt der Green Deal Regensburg auf eine starke Einbindung unterschiedlicher Akteure. „Wir hoffen sehr, dass sich Wirtschaft, Wissenschaft, Vertreterinnen und Vertreter von Umweltverbänden und natürlich auch alle interessierten Bürgerinnen und Bürger aktiv mit einbringen“, so die Oberbürgermeisterin. Universität, OTH, Industrie- und Handelskammer sowie die Handwerkskammer hätten bereits ihre Bereitschaft zur Kooperation signalisiert. Auch die städtischen Tochtergesellschaften, die REWAG als Energieversorgerin, die Stadtwerke und die Stadtbau GmbH sowie die Energieagentur seien bereits mit im Boot. 

Die Einweihung von RUBINA, dem Haus für Energie- und Umweltbildung Regensburg, sowie die Eröffnung des Energiebildungszentrums „um:welt“ seien dabei wichtige Einzel-Bausteine. Einen weiteren wichtigen Pfeiler, auf den sich das Projekt stütze, stelle die Gründung eines Green Tech Clusters dar. Hinzu kämen regelmäßige Informationsveranstaltungen, Themenwochen und Kooperationsveranstaltungen mit Wirtschaft und Wissenschaft. 

Aktionsplan Energie und Klima

Instrument für die Umsetzung aller Maßnahmen und Aktivitäten ist der „Aktionsplan Energie und Klima (APEK)“. Er liegt in der Verantwortung von Bürgermeister Ludwig Artinger, der unterstrich, welche Bedeutung dem Green Deal Regensburg zukomme. „Als Umweltbürgermeister stehe ich mit in der Verantwortung für die Themen ‚Energie und Klimaschutz‘“, betonte er. Die Gründung der Stabsstelle für Klimaschutz und Klimaresilienz, die seinem Direktorium zugeordnet ist, unterstreiche die Wichtigkeit, die er diesen Inhalten zuordne. 

Energieagentur Regensburg

Die Steuerung des Gesamtprojektes liegt in den Händen der Energieagentur Regensburg. „Wir freuen uns sehr, mögliche Klimaschutzprojekte gemeinsam mit der Stadt und den Akteuren zu identifizieren und diese zur Umsetzung zu bringen“, erklärte Ludwig Friedl, der Geschäftsführer der Energieagentur. Beispielsweise befinden sich aktuell folgende Maßnahmen in Vorbereitung:

  • Aufstellung eines Energienutzungsplans für Regensburg Süd-Ost
  • Erarbeitung eines Konzepts für eine CO2-freie Energieversorgung der Industrie
  • Ausbauoffensive von Photovoltaikanlagen auf kommunalen Gebäuden
  • Zukunftsfähige Bebauung und nahezu CO2-freie Energieversorgung der Prinz-Leopold-Kaserne
  • Konzeption für den Ausbau Heizzentralen und Wärmenetze auf der Basis erneuerbarer Energien und damit schrittweise Substituierung von Erdgas 

„Ob Energiewende, Klimaschutz oder nun der Green Deal – dieser Transformationsprozess, der weltweit stattfindet, kann nur in enger Abstimmung mit der Wirtschaft und der Wissenschaft gelingen“, erklärte Prof. Dr. Georg Stephan Barfuß, der Referent für Wirtschaft, Wissenschaft und Finanzen. Regensburg sei ein starker Wirtschaftsstandort. Damit dies auch künftig so bleibe, müssten jetzt die Weichen für die Zukunft gestellt werden. „Dazu gehört eine Infrastruktur für eine CO2-freie Energieversorgung der Wirtschaft. Hier benötigen wir erneuerbare Energien, beispielsweise aus Sonne, Wind oder Biomasse bis hin zu regional erzeugtem grünen Wasserstoff.“ 

Green Tech Cluster

Barfuß wies darauf hin, dass die Stadt – aufbauend auf der bisherigen Clusterpolitik – zusammen mit der Energieagentur den „Green Tech Cluster“ gegründet habe, in dem Experten aus Wirtschaft und Wissenschaft gemeinsam an zukunftsfähigen Lösungen arbeiten sollen. Das Management des Green Tech Clusters erfolgt als Projekt der Energieagentur durch deren Netzwerkexperten. Gestartet wird bereits mit den mittlerweile über 100 Unternehmensmitgliedern der Energieagentur, für die die Mitgliedschaft im Cluster inbegriffen ist.

„Regensburg muss im Bereich Energie und Klimaschutz Technologie-Know-How entwickeln, produzieren, anwenden und anschließend weltweit exportieren. Damit werden wir die Erfolgsgeschichte des High-Tech-Bereichs im Klimaschutz weiter fortschreiben“, so der Referent. Er sei sich sicher, dass dies in Summe eine hervorragende Win-Win-Situation für die Stadt, die dort ansässigen Wirtschaftsunternehmen und für die Bürgerschaft ergäbe – und selbstverständlich auch für das Klima.