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Das Alte Rathaus auf dem Weg zur Barrierefreiheit

Bisher war das Alte Rathaus für Menschen mit Gehbeeinträchtigungen nicht beziehungsweise nur schwer zugänglich. Seit März 2020 sorgt nun ein Aufzug im Fechthof, an der Westseite des Reichssaalgebäudes, für einen barrierefreien Zugang zum Reichssaal des Alten Rathauses.

Aufzug im Fechthof, an der Westseite des Reichssaalgebäudes
Aufzug im Fechthof, an der Westseite des Reichssaalgebäudes © Bilddokumentation Stadt Regensburg

29. Juli 2020

Gleichberechtigte Teilhabe für Menschen mit Einschränkungen am gesellschaftlichen und öffentlichen Leben – das ist nicht nur ein Ziel der Stadt Regensburg, sondern in ganz Europa und darüber hinaus. Dieses Ziel gilt es Schritt für Schritt umzusetzen. Und wo ein Wille ist finden sich bekanntlich auch Wege. So betrachtet ist die Errichtung einer Aufzugsanlage am Alten Rathaus ein leicht zu bewältigendes Hindernis. Technisch gesehen ist es jedoch eine Herausforderung, eine solche Anlage an dem denkmalgeschützten, mittelalterlichen Reichssaalgebäude anzubinden.

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Worin lagen die Herausforderungen?

Aufgrund des bestehenden Denkmalschutzes und der Tatsache, dass es sich um einen etwa 700 Jahre alten Gebäudekomplex handelt, wurde ein Gestaltungs- und Realisierungswettbewerb mit drei geladenen Architekturbüros durchgeführt. Dadurch konnte eine der besonderen baulichen Situation angemessene Lösung gefunden werden. Um die an diesem Standort nicht vollständig umsetzbaren DIN-Forderungen für barrierefreies Bauen bestmöglich zu erfüllen, wurden zwischen dem Amt für Gebäudeservice, dem Inklusionsbeauftragten der Stadt Regensburg, Frank Reinel, dem Inklusionsbeirat sowie dem Amt für Denkmalschutz die Notwendigkeiten und die technischen Möglichkeiten abgestimmt. So einigte man sich beispielsweise bei der Rampe vor dem Aufzug im Fechthof auf eine Steigung von 7,5 Prozent – die DIN 18040 schreibt Steigungen bis 6 Prozent vor. Im Gebäude selbst gibt es weitere Niveauunterschiede, die überwunden werden müssen. Hierbei helfen eine festeingebaute Rampe sowie mobile Keile.

Technische Ausstattung des Aufzugs

Die Anlage ist 7,6 Meter hoch. Der Aufzug selbst bietet Platz für bis zu acht Personen und ist für eine Traglast von bis zu 630 Kilogramm ausgelegt. Er wird während der Sommermonate klimatisiert und im Winter beheizt. Selbstverständlich ist der Lift an die bestehende Brandmeldeanlage sowie an die Notrufzentrale für Aufzüge bei der Hauptfeuerwehrwache angeschlossen.

Diese Maßnahme wurde mit Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) gefördert.

Text: Tatjana Setz