In einer historischen Stadt wie Regensburg sind innovative Lösungen gefragt, um das Stadtbild zu verschönern und gleichzeitig die historischen Strukturen zu schützen. Eine dieser Lösungen ist das „mobile Grün“ – eine flexible und zugleich nachhaltige Möglichkeit, die Altstadt von Regensburg grüner und lebenswerter zu gestalten.
Mobiles Grün bezeichnet Pflanzen, die in tragbaren Gefäßen, Pflanztrögen oder mobilen Beeten untergebracht sind. Im Gegensatz zu herkömmlichen Bäumen und Pflanzen, die fest im Boden verankert sind, können diese Pflanzen leicht bewegt und je nach Bedarf an verschiedenen Orten in der Regensburger Altstadt platziert werden. Diese Flexibilität macht mobiles Grün zu einem wertvollen Instrument für die Stadtplanung, insbesondere in historischen Städten wie Regensburg.
Warum setzt Regensburg auf mobiles Grün in der Altstadt?
Die Altstadt von Regensburg ist ein UNESCO-Welterbe – dieser Status bringt besondere Herausforderungen mit sich: Viele Bereiche der Altstadt sind von archäologischen Funden durchzogen, und der Denkmalschutz setzt Grenzen für bauliche Maßnahmen. Das Einpflanzen von Bäumen könnte archäologische Schätze unter der Erde gefährden oder die Sicht auf denkmalgeschützte Gebäude beeinträchtigen.
In solchen Fällen bietet mobiles Grün eine ideale Lösung. Es erlaubt eine Begrünung, die sowohl den Anforderungen des Denkmalschutzes als auch der städtischen Entwicklung gerecht wird. Mobile Pflanzen lassen sich flexibel an verschiedenen Orten in der historischen Altstadt platzieren, ohne dass tief in den Boden eingegriffen werden muss. Dies bedeutet, dass historische und archäologische Strukturen geschützt bleiben, während die Altstadt von den Vorteilen der urbanen Begrünung profitiert.
Flexibel, gut fürs Klima und für die Aufenthaltsqualität
Mobiles Grün bietet dabei einige Vorteile, die weit über die bloße Verschönerung des Stadtbildes hinausgehen:
Verbesserung des Stadtklimas in Regensburg: Pflanzen in der Stadt – egal ob mobil oder fest verpflanzt – tragen dazu bei, die Luftqualität zu verbessern und die Temperatur zu regulieren, insbesondere an heißen Sommertagen.
Erhöhung der Aufenthaltsqualität: Grünflächen und Pflanzen schaffen eine einladende Atmosphäre, die das Wohlbefinden steigert. In den belebten und oft dicht bebauten Gassen der Altstadt tragen mobile Pflanzen dazu bei, Erholungsräume zu schaffen und das Stadtleben angenehmer zu gestalten.
Flexibilität und Anpassungsfähigkeit: Die Mobilität der Pflanzen erlaubt es der Stadt, schnell auf Veränderungen zu reagieren. Ob für temporäre Veranstaltungen, Baustellen oder saisonale Anpassungen – mobiles Grün kann leicht an neue Anforderungen angepasst werden.
Förderung der Biodiversität in der Stadt: Auch wenn es „nur“ in Töpfen steht, fördert mobiles Grün die biologische Vielfalt in der Stadt. Es bietet Lebensraum für Insekten und trägt dazu bei, das ökologische Gleichgewicht in der urbanen Umgebung von Regensburg zu unterstützen.
Nachhaltige Stadtentwicklung mit Weitblick
Für langfristige Planungen setzt die Stadt nach wie vor auf bodengebundene Bepflanzungen und treibt eine nachhaltige Stadtentwicklung voran. Wo immer es möglich ist, soll das Potenzial von fest verankertem Grün voll ausgeschöpft werden. In der bevorstehenden Neugestaltung von Straßen und Gassen westlich der Maximilianstraße (Drei-Kronen-Gasse, Am Brixener Hof und Schäffnerstraße) werden beispielsweise Bäume, Pflanzbeete, Sitzgelegenheiten und ein Trinkwasserbrunnen integriert. Und auch bei der anstehenden Umgestaltung von Obermünsterstraße und Obermünsterplatz steht die Klimaresilienz des Gebiets im Fokus.