E-Lastenräder: Umstieg auf eine nachhaltige Mobilität
In Regensburg wird das E-Lastenrad-Sharing „Donau-Donkeys“ bis 2029 verlängert. Nahmobilitätskoordinator Thomas Großmüller und Simone Hösl, Leiterin der Stabsstelle Klimaschutz und Klimaresilienz, sprechen über die Vorteile nachhaltiger Mobilität und erläutern, wie Bürgerinnen und Bürger von dem erweiterten Angebot und einer Förderung für Lastenpedelecs profitieren können.
23. Oktober 2024
Das Lastenrad-Sharing „Donau-Donkeys“ ging in Regensburg im August 2022 an den Start. Welche Bedeutung hat dieses Angebot für die Mobilität in Regensburg und wie wurde es bisher angenommen?
Thomas Großmüller: Mit den „Donau-Donkeys“ bieten wir eine nachhaltige Alternative zum Auto für den urbanen Transport, sei es von Waren oder von Kindern. Dieses Angebot wurde bisher sehr gut angenommen. Die zunächst auf zwei Jahre festgelegte Testphase hat uns gezeigt, dass es in Regensburg auf jeden Fall einen entsprechenden Bedarf gibt. Deshalb hat der Stadtrat die Stadtverwaltung im Frühsommer 2024 mit einer Ausschreibung zur Fortführung des Sharing-Angebots beauftragt. Den Zuschlag hat die Feine Räder GmbH bekommen. Dieses erweiterte Angebot hilft uns, die Mobilitätswende voranzutreiben, indem wir mehr Bürgerinnen und Bürgern einen kostengünstigen Umstieg auf eine nachhaltige Mobilität ermöglichen können.
Welche Erweiterungen sind im Rahmen der Fortführung des Lastenrad-Sharing-Systems geplant und wie profitieren die Bürgerinnen und Bürger davon?
Thomas Großmüller: Ab sofort stehen 112 E-Lastenräder an verschiedenen Standorten im Stadtgebiet zur Verfügung. Darunter sind vorrangig Räder, die dem Warentransport dienen und über geschlossene Transportboxen mit Regen- und Diebstahlschutz verfügen, und Räder, die den Transport von Kindern erlauben. Außerdem gibt es einige konventionelle Räder und E-Bikes. Zusätzlich wollen wir die Anzahl der Standorte erhöhen. Hier haben die Bürgerinnen und Bürger die Möglichkeit, bei der Feine Räder GmbH per E-Mail an ZWQucmVkZWFyLWVuaWVmJG9mbmk= oder direkt vor Ort in der Furtmayrstraße 10 – 12 in Regensburg Vorschläge für neue Stationen einzureichen. Damit machen wir das Leih-System noch zugänglicher und ermöglichen es mehr Regensburgerinnen und Regensburgern, E-Lastenräder in ihrem Alltag zu nutzen. Gleichzeitig suchen wir nach Menschen – sogenannten Hosts – die Lust dazu haben, sich um die Räder und die Stationen zu kümmern.
Wie und wo findet man ein E-Lastenrad und wie funktioniert die Anmietung?
Thomas Großmüller: Die Anmietung eines E-Lastenrads ist ganz einfach. Sie erfolgt über die Donkey Republic-App, die kostenlos heruntergeladen werden kann. Über die App kann man dann die verfügbaren Lastenräder im Stadtgebiet orten, kurzzeitig reservieren und anmieten. Die Registrierung geht schnell und ist einmalig erforderlich. Die „Donau-Donkeys“ stehen an verschiedenen Standorten in Regensburg zur Verfügung, die wir Zug um Zug weiter ausbauen werden.
Welche Kosten entstehen für die Anmietung eines E-Lastenrads?
Thomas Großmüller: Die Kosten variieren je nach Mietdauer: Die ersten 10 Minuten kosten beispielsweise 1,60 Euro, eine Stunde 4,50 Euro, vier Stunden 13 Euro. Neben verschiedenen Kurzzeitmieten gibt es auch Mehrtagespässe, hier sind unterschiedlichste Mietdauern – von 3- bis 30-Tagespässen – möglich. Dabei gilt: Je länger man fährt, desto günstiger wird es pro Stunde. Die Stadt Regensburg beteiligt sich finanziell am Sharing-System und steuert jährlich 130.000 Euro als Kostenausgleich bei, um die Tarife für die Bürgerinnen und Bürger möglichst niedrig halten zu können. Die genaue Preisstruktur kann in der „Donkey Republic“-App oder auf der Webseite der „Donau Donkeys“ eingesehen werden.
Wer selbst ein E-Lastenrad leasen oder kaufen möchte, den unterstützt die Stadt Regensburg mit einem finanziellen Bonus. Was genau steckt hinter dem Förderprogramm „Regensburg effizient“ für Elektromobilität?
Simone Hösl: Das Förderprogramm „Regensburg effizient“ ist ein zentraler Bestandteil des Green Deal Regensburg und ein wichtiges Instrument zur Umsetzung der Regensburger Klimaziele. Klimaschonende Mobilität leistet einen erheblichen Beitrag zur Reduktion von CO₂-Emissionen und zur Verbesserung der Luftqualität in der Stadt. Mit dem Förderbaustein „Elektromobilität“ wollen wir den Umstieg auf klimaschonende Verkehrsmittel erleichtern. Neben Lastenpedelecs, die mit bis zu 1.000 Euro gefördert werden, sind auch Lastenräder mit mechanischem Antrieb, elektrische Leichtfahrzeuge (Klassen L1e bis L7e) und Fahrradanhänger förderfähig. Nicht bezuschusst werden hingegen Investitionen in E-Autos, Hybridfahrzeuge, E-Bikes, Pedelecs oder E-Scooter. Weitere Bestimmungen zu den förderfähigen Maßnahmen sind der aktuellen Förderrichtlinie zu entnehmen.
Wie genau läuft die Förderung von E-Lastenrädern ab und was sollten Bürgerinnen und Bürger beachten, wenn sie eine Förderung in Anspruch nehmen möchten?
Simone Hösl: Das Förderverfahren setzt sich aus den drei Verfahrensschritten Antrag, Bewilligung und Auszahlung zusammen. Der Antrag auf Förderung muss bereits vor dem Kauf des Fahrzeugs gestellt und von der Förderstelle bewilligt werden. Das bedeutet, dass bereits gekaufte oder verbindlich bestellte Fahrzeuge von der Förderung ausgeschlossen sind. Antragsberechtigt sind alle Privatpersonen mit Hauptwohnsitz in Regensburg sowie Unternehmen, gewerbliche Betriebe und gemeinnützige Organisationen mit Sitz in Regensburg. Interessierte Bürgerinnen und Bürger finden auf der Webseite zum Green Deal Regensburg alle relevanten Informationen und können dort auch direkt den Förderantrag herunterladen. Bei Fragen zur Förderung oder zu den Förderrichtlinien stehen wir von der Stabsstelle Klimaschutz und Klimaresilienz natürlich gerne zur Verfügung.