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Wesentliche Ergebnisse

Kfz-Verkehrwachstum vor allem im Stadt-Umland- und im Fernverkehr

Im Ergebnis des im Jahr 1997 beschlossenen und noch in Umsetzung befindlichen städtischen Verkehrsentwicklungsplans haben die bereits durchgeführten Maßnahmen offensichtlich zu einer nachhaltigen Verlagerung von Fahrten auf den öffentlichen Personennahverkehr beigetragen und somit
v. a. im Stadtgebiet Regensburg ein weiteres Anwachsen des motorisierten Individualverkehrs verhindern können.

In Bezug auf den gesamten Untersuchungsraum rechnet die Verkehrsuntersuchung bis zum Prognosehorizont 2020 mit einem Ansteigen von 732.000 auf 810.000 Kfz-Fahrten pro Tag: "Das ist im Mittel eine Zunahme um 11% in den kommenden 17 Jahren und liegt im unteren Bereich. Da jedoch im Stadtgebiet der Kfz-Binnenverkehr tendenziell stagniert, ergeben sich im Stadt-Umland-Verkehr und vor allem im Fernverkehr stärkere Zuwächse." (siehe Endbericht-Langfassung S. 95 bzw. Kurzfassung S. 7).

Laut Defizitanalyse liegt der verkehrliche Problembereich vor allem im Bereich der Autobahnen A 93 und A 3. Kritischste Stelle im Netz ist dabei die Pfaffensteiner Donaubrücke. (vgl. Anlage 2 - Plan "Verkehrsentwicklung seit 1990/91")

Maßnahmenvorschläge - bekannte Projekte

Bestätigt wurde die Dringlichkeit diverser, seitens der Stadt Regensburg bereits seit langem verfolgter Projekte: Sallerner Regenbrücke, Direktverbindung im Busverkehr über die Steinerne Brücke bzw. eine Ersatzbrücke sowie Neubau des Haltepunktes Burgweinting. Im Weiteren werden der Bau der Osttangente (in den städtischen Plänen auch als Ostumgehung bezeichnet), die Errichtung des Bahn-Haltepunktes Walhallastraße, die Taktverdichtung auf den auf Regensburg zulaufenden Bahnstrecken sowie die Verbesserung des ÖV-Angebotes im Korridor Burgweinting - Landshuter Straße - Hauptbahnhof - D.-Martin-Luther-Straße - DEZ - Konradsiedlung - Wutzlhofen als zielführend und in weitgehender Übereinstimmung mit dem städtischen Verkehrsentwicklungsplan genannt.

Großräumige Umfahrung: Im Westen nie - im Osten nur Option

Die in der Vergangenheit häufig geforderte weiträumige Umfahrung wird innerhalb des Prognosezeitraums (2020) nicht umsetzbar sein. Die an der Verkehruntersuchung beteiligten Straßenbaulastträger - Bauverwaltung des Freistaats, Landkreis und Stadt Regensburg - waren sich aber einig, dass die Option einer weiträumigen, autobahnähnlichen Umfahrung weit östlich von Regensburg wegen ihrer Effizienz offen zu halten ist. (vgl. Abb. 6-12 im Endbericht-Langfassung S. 137 bzw. Kurzfassung S. 14)

Parallelbrücken zur Pfaffensteiner Brücke

Zur Entlastung der Pfaffensteiner Brücke und um die Situation für den donauquerenden Kfz-Verkehr zu verbessern, sollen Parallelbrücken - je ein Fahrstreifen rechts und links der heutigen Autobahnbrücke zukünftig Verkehre aufnehmen (Systemskizze Parallelbrücken), die an dieser Stelle lediglich die Donau queren, d.h. die Autobahn von der Anschlussstelle Regensburg West zur Anschlussstelle Pfaffenstein oder umgekehrt nutzen. Diese Ergänzung hat den Vorteil, dass die vorhandene Autobahnbrücke um mehr als 15.000 Kfz/24 Std. entlastet werden kann (zum Vergleich: Verkehrsbelastung 2003/2004 auf der Brücke: 92.000 Kfz/Tag). vgl. Plan P8: A93-Donaubrücke Pfaffenstein mit Parallelbrücken - Knotenstrombelastung

Ampeln für Autobahnauffahrten kritisch

Kritisch zu hinterfragen ist der Gutachtervorschlag, an den Auffahrtsrampen der A 93 im Stadtgebiet Ampeln zu installieren, die ankommende Fahrzeuge nur einzeln zufahren lassen ("Zuflussdosierung"). Diese Anlagen führen laut Gutachten zu Mehrbelastungen, z.B. in der Lappersdorfer Straße und in anderen Teilen des städtischen Netzes: "Die geplante Zuflussregelung sieht eine Begrenzung des Rampenzuflusses auf maximal etwa 1.200 - 1.300 Kfz/h ("Zweierpulks") vor. (...) Infolge der Zuflussregelung müssen 500 Kfz/h in der morgendlichen Hauptverkehrszeit auf das nachgeordnete Straßennetz verlagert werden." (siehe Endbericht-Langfassung, Seite 131)

Hierbei sicherte der Freistaat Bayern zu, dass die Umsetzung einer solch einschneidenden Maßnahme - wenn überhaupt - nur in enger Abstimmung mit der Stadt Regensburg und nach detaillierten Untersuchungen über die Auswirkungen auf die angrenzenden Straßen erfolgen kann.

Baubeginn für Verkehrsbeeinflussungsanlagen noch in diesem Jahr

Erfreulich ist, dass Maßnahmen wie der sechsstreifige Ausbau der A 3, ein Ausbau am Kreuz Regensburg und z. T. in den angrenzenden Autobahnabschnitten durch die im Gutachten festgestellte Notwendigkeit wohl beschleunigt werden. Für die Verkehrsbeeinflussungsanlagen, mit denen auf den nach Regensburg führenden Autobahnabschnitten z.B. wechselnde Geschwindigkeitsvorgaben angeordnet werden können, ist noch 2005 mit dem Baubeginn auf dem nördlichen Abschnitt der A 93 zu rechnen.

Freistaat sagt finanzielle Unterstützung zu

Die Ankündigung einer großzügigen finanziellen Unterstützungen durch den Freistaat wird von der Stadt Regensburg als entscheidendes Signal gewertet: Der Freistaat Bayern ist bereit, den Großraum Regensburg bei der Lösung seiner Verkehrsprobleme und beim Aufbau eines auf Dauer leistungsfähigen Verkehrsnetzes zu unterstützen.

Die Stadtgrenze verschwindet in der Region

Lediglich ein Drittel der in Regensburg arbeitenden sozialversicherungs-pflichtig Beschäftigten wohnt auch im Stadtgebiet; der überwiegende Teil hat seinen Wohnsitz im Umland. Damit wird deutlich, wie sehr Stadt und Umland aufeinander angewiesen und wie eng beide verkehrlich miteinander verwoben sind. Eine leistungsfähige, stadtverträgliche Verkehrsabwicklung sichert dabei die Zukunftsfähigkeit der gesamten Region. Maßnahmen für den öffentlichen Personennahverkehr sind hierfür zwar hilfreich, zur gänzlichen Lösung der Verkehrsprobleme im Raum Regensburg allerdings ebenso wenig ausreichend wie ausschließlich verkehrslenkende Maßnahmen. Das Gutachten zeigt deutlich, dass zur Behebung der nun fast täglich auftretenden Probleme auch bauliche Maßnahmen im Straßennetz unverzichtbar sind.

Unabhängig davon engagiert sich die Stadt stets dort, wo es gilt, den Verbund aus öffentlichen Verkehrsmitteln, Fußgängern und Radfahrern zu stärken. So steht insbesondere Pendlern seit kurzem die zusätzliche Möglichkeit zur Verfügung, über die Mitfahrbörsen ihrer Firmen oder über die städtische Mitfahrbörse MIFAZ, eine Mitfahrgelegenheit im Fahrzeug eines/einer Kollegen/in zu finden (Umstieg z.B. auf einem der P+M Pendlerparkplätze an den Autobahnen). Über das in den vergangenen Jahren stark erweiterte Angebot an P+R-Parkplätzen an den Bahnstrecken besteht außerdem ein bequeme Umsteigemöglichkeit auf den Zug.