Ampeln für Autobahnauffahrten kritisch
Kritisch zu hinterfragen ist der Gutachtervorschlag, an den Auffahrtsrampen der A 93 im Stadtgebiet Ampeln zu installieren, die ankommende Fahrzeuge nur einzeln zufahren lassen ("Zuflussdosierung"). Diese Anlagen führen laut Gutachten zu Mehrbelastungen, z.B. in der Lappersdorfer Straße und in anderen Teilen des städtischen Netzes: "Die geplante Zuflussregelung sieht eine Begrenzung des Rampenzuflusses auf maximal etwa 1.200 - 1.300 Kfz/h ("Zweierpulks") vor. (...) Infolge der Zuflussregelung müssen 500 Kfz/h in der morgendlichen Hauptverkehrszeit auf das nachgeordnete Straßennetz verlagert werden." (siehe Endbericht-Langfassung, Seite 131)
Hierbei sicherte der Freistaat Bayern zu, dass die Umsetzung einer solch einschneidenden Maßnahme - wenn überhaupt - nur in enger Abstimmung mit der Stadt Regensburg und nach detaillierten Untersuchungen über die Auswirkungen auf die angrenzenden Straßen erfolgen kann.
Baubeginn für Verkehrsbeeinflussungsanlagen noch in diesem Jahr
Erfreulich ist, dass Maßnahmen wie der sechsstreifige Ausbau der A 3, ein Ausbau am Kreuz Regensburg und z. T. in den angrenzenden Autobahnabschnitten durch die im Gutachten festgestellte Notwendigkeit wohl beschleunigt werden. Für die Verkehrsbeeinflussungsanlagen, mit denen auf den nach Regensburg führenden Autobahnabschnitten z.B. wechselnde Geschwindigkeitsvorgaben angeordnet werden können, ist noch 2005 mit dem Baubeginn auf dem nördlichen Abschnitt der A 93 zu rechnen.
Freistaat sagt finanzielle Unterstützung zu
Die Ankündigung einer großzügigen finanziellen Unterstützungen durch den Freistaat wird von der Stadt Regensburg als entscheidendes Signal gewertet: Der Freistaat Bayern ist bereit, den Großraum Regensburg bei der Lösung seiner Verkehrsprobleme und beim Aufbau eines auf Dauer leistungsfähigen Verkehrsnetzes zu unterstützen.
Die Stadtgrenze verschwindet in der Region
Lediglich ein Drittel der in Regensburg arbeitenden sozialversicherungs-pflichtig Beschäftigten wohnt auch im Stadtgebiet; der überwiegende Teil hat seinen Wohnsitz im Umland. Damit wird deutlich, wie sehr Stadt und Umland aufeinander angewiesen und wie eng beide verkehrlich miteinander verwoben sind. Eine leistungsfähige, stadtverträgliche Verkehrsabwicklung sichert dabei die Zukunftsfähigkeit der gesamten Region. Maßnahmen für den öffentlichen Personennahverkehr sind hierfür zwar hilfreich, zur gänzlichen Lösung der Verkehrsprobleme im Raum Regensburg allerdings ebenso wenig ausreichend wie ausschließlich verkehrslenkende Maßnahmen. Das Gutachten zeigt deutlich, dass zur Behebung der nun fast täglich auftretenden Probleme auch bauliche Maßnahmen im Straßennetz unverzichtbar sind.
Unabhängig davon engagiert sich die Stadt stets dort, wo es gilt, den Verbund aus öffentlichen Verkehrsmitteln, Fußgängern und Radfahrern zu stärken. So steht insbesondere Pendlern seit kurzem die zusätzliche Möglichkeit zur Verfügung, über die Mitfahrbörsen ihrer Firmen oder über die städtische Mitfahrbörse MIFAZ, eine Mitfahrgelegenheit im Fahrzeug eines/einer Kollegen/in zu finden (Umstieg z.B. auf einem der P+M Pendlerparkplätze an den Autobahnen). Über das in den vergangenen Jahren stark erweiterte Angebot an P+R-Parkplätzen an den Bahnstrecken besteht außerdem ein bequeme Umsteigemöglichkeit auf den Zug.