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Jahresbilanz

Presseinformation
Erste Zwischenbilanz der Beteiligten nach einem Jahr

Vor einem Jahr wurde das Endergebnis der Verkehrsuntersuchung Großraum Regensburg der Öffentlichkeit vorgestellt. Im Rahmen eines Spitzengesprächs mit der Bundestagsabgeordneten Maria Eichhorn, Landrat Herbert Mirbeth, Oberbürgermeister Hans Schaidinger, dem Abteilungsleiter Straßen- und Brückenbau in der Obersten Baubehörde in München, Ministerialdirigent Reinhard Entorf, Ministerialrat Rolf-Werner Bartsch vom Bundesverkehrsministerium und weiteren Vertretern des RVV und der Verwaltung wurde am 1. August 2006 eine erste Zwischenbilanz gezogen, was bisher von der vorgeschlagenen Maßnahmen zur Verbesserung der Verkehrssituation im Großraum Regensburg verwirklicht wurde und wie der Stand der Planungen ist. Die Beteiligten stellten dazu fest, dass die Zeit gut genutzt wurde und die im Verkehrsgutachten einvernehmlich festgelegten Maßnahmen von den zuständigen Baulastträgern zwischenzeitlich mit Hochdruck vorangetrieben werden.

Im Einzelnen stellt sich der Sachstand wie folgt dar:

Autobahndirektion Südbayern

  • Verkehrsbeeinflussungsanlagen auf der A 93:
    Die Verkehrsbeeinflussungsanlage auf der A 93 nördlich von Regensburg ist seit Frühjahr 2006 in Betrieb. Für die südlich von Regensburg vorgesehene Anlage läuft bereits die Planung. Der Baubeginn wird noch im Jahr 2007 angestrebt
  • Zuflussdosierungsanlagen an Autobahnauffahrten im Zuge der A 93:
    Die Wirksamkeit der vorgeschlagenen Zuflussdosierungsanlagen in Fahrtrichtung Weiden ist mit Hilfe eines Verkehrssimulationsmodells untersucht worden. Nach den vorliegenden Ergebnissen können die in Spitzenzeiten auf der A 93 auftretenden Verkehrsstörungen durch die Errichtung einer Zuflussdosierungsanlage an der Auffahrtsrampe der Anschlussstelle Regensburg-West deutlich verringert werden, ohne dass dadurch Verkehr auf andere Straßen im Stadtgebiet verdrängt wird. Die weitere Umsetzung wird zwischen der Stadt Regensburg und der Autobahndirektion noch besprochen.
  • Durchgehender Verflechtungsstreifen auf der A 93 zwischen AS R.-Süd und AK R:
    Vor der geplanten Ummarkierung des vorhandenen Standstreifens in einen durchgehenden Verflechtungsstreifen ist eine Deckenerneuerung erforderlich. In der 1. Jahreshälfte 2006 sind die dafür erforderlichen Vorarbeiten durchgeführt worden. Die eigentliche Deckenerneuerung musste wegen des Papstbesuches auf das kommende Jahr verschoben werden.
  • Parallelbrücken zur Pfaffensteiner Brücke:
    In einem 1. Schritt der weiteren Untersuchungen ist das Institut für Straßenwesen in Aachen mit der Prüfung der verkehrstechnischen Machbarkeit der Parallelbrücken beauftragt worden. Dabei hat sich gezeigt, dass die auf der A 93 mit der Sanierung der Pfaffensteiner Brücke hergestellten Verflechtungsstreifen zwischen den Anschlussstellen R.-Pfaffenstein und R.-West Leistungsreserven aufweisen, die ausreichen dürften, um einige Jahre auch ohne Parallelbrücken eine zufrieden stellende Verkehrsqualität zu gewährleisten. Erforderlich sind jedoch Verbesserungen an den Auf- und Abfahrtsrampen der Anschlussstelle R.-Pfaffenstein sowie der Einmündungen in die B 8/Frankenstraße. Die Parallelbrücken zur Verringerung der Störanfälligkeit der A 93 bzw. zur Erhöhung der Leistungsfähigkeit des Donauübergangs werden entsprechend dem Verkehrsgutachten mittelfristig weiterverfolgt.

Stadt Regensburg

Für die Stadt Regensburg berichtete Oberbürgermeister Hans Schaidinger über den Stand der Umsetzung der städtischen Projekte, das heißt den Planungen für den Ausbau der Nordgaustraße mit Bau der Sallerner Regenbrücke und der Ostumgehung zwischen Walhalla Allee und Bundesstraße B 16. "Mit den bereits in Umsetzung befindlichen Projekten ist die Region auf dem richtigen Weg zu einem leistungsfähigen Verkehrssystem", so der OB. "Wir haben unsere Hausaufgaben gemacht."

Mit der zeitgleichen Realisierung der beiden oben genannten Projekte werden die größten Entlastungen im Verkehrsnetz im Raum Regensburg erreicht. Deshalb werden beide mit gleicher Priorität bearbeitet: Die Vorplanungen - einschließlich schallschutztechnischer Voruntersuchungen - wurden abgeschlossen und am 16. Mai 2006 dem Stadtplanungsausschuss vorgestellt. Unmittelbar im Anschluss fanden Informationsveranstaltungen statt, um Bürgerinnen und Bürgern Gelegenheit zu geben, ihre Anregungen frühzeitig einzubringen. Über das Ergebnis dieser Veranstaltungen wurde dem Ausschuss am 18. Juli 2006 erneut berichtet.

Für die Nordgaustraße einschließlich Sallerner Regenbrücke und deren Anschluss an den "Lappersdorfer Kreisel" werden derzeit die Planfeststellungsunterlagen erstellt. Der Antrag auf Planfeststellung bei der Regierung der Oberpfalz ist noch für dieses Jahr anvisiert. Ebenso wird die Ostumgehung bis Ende 2006 planfeststellungsreif bearbeitet sein. In der ersten Jahreshälfte 2007 geht es dann um´s Geld: Dann werden die Zuwendungsanträge für die beide Maßnahmen vorgelegt.

"Die städtischen Planungen kommen zügig voran", freut sich Ministerialdirigent Reinhard Entorf von der Obersten Baubehörde in München. Er sei daher zuversichtlich, dass die in Aussicht gestellten umfangreichen Fördermittel rechtzeitig abgerufen werden.


Landkreis Regensburg

Mit der Übernahme der Straßenbaulast hat der Landkreis Regensburg den vorzeitigen Ausbau der bisherigen Staatsstraße 2329 zwischen Poign und Köfering auf den Weg gebracht und damit die Voraussetzungen für die Verwirklichung einer leistungsfähigen Südspange im Süden von Regensburg geschaffen.
Zwischenzeitlich wurde eine FFH-Verträglichkeitsprüfung im Hinblick auf eine mögliche Inanspruchnahme des FFH-Gebietes Oberhinkofen durchgeführt. In einer Trassengegenüberstellung sollen bis Jahresende die bestmöglichen Varianten aufgezeigt werden. Das Planfeststellungsverfahren soll im Laufe des Jahres 2007 eingeleitet werden.


Staatliches Bauamt Regensburg

Im Zuge der Planungen für die Sallerner Regenbrücke hat sich die Notwendigkeit der Ertüchtigung des Lappersdorfer Kreisels an der AS R-Nord gezeigt. Dazu wurden im Rahmen einer Voruntersuchung zahlreiche Varianten auf technische Machbarkeit und verkehrliche Wirksamkeit untersucht. Aus diesen Varianten hat sich eine Variante herauskristallisiert, die den notwendigen Anforderungen am Besten gerecht wird. Für diese Variante wird nun der Vorentwurf erstellt. Ziel ist, zusammen mit der Baumaßnahme der Stadt Regensburg zum Neubau der Sallerner Regenbrücke mit Ausbau der Nordgaustraße ein gemeinsames Verfahren zur Erlangung des Baurechts durchzuführen.


Öffentlicher Personennahverkehr (RVV)

Die Verlegung des Haltepunkts Sinzing in die Ortsmitte ist bis auf Restarbeiten bei der zugehörigen Fußgängerunterführung abgeschlossen, der Haltepunkt wird seit Dezember 2005 bedient. Die erwarteten Fahrgastzuwächse werden erreicht.

Die Bauarbeiten am neuen Haltepunkt Regensburg-Burgweinting haben im Juli 2006 begonnen.
Der Haltepunkt wird ab dem Fahrplanwechsel Dezember 2006 von der Regionalbahn "Neufahrn/Eggmühl - Regensburg" bedient werden. Die P + R - Anlage in Burgweinting soll im Frühjahr 2007 fertig gestellt werden.

Bei den P + R-Anlagen steht heuer eine Erweiterung der Anlage in Eggmühl an, auch die große Anlage in Parsberg soll durch den Bau eines Parkdecks um weitere 70 Stellplätze auf über 250 Plätze aufgestockt werden.

Auch bei den mittelfristig geplanten Maßnahmen sind erste Fortschritte zu verzeichnen. So scheint in den aufgrund der Überlegungen der DB AG längere Zeit stockenden Planungsprozess für den neuen Bahnhof Walhallastraße jetzt doch Bewegung zu kommen.

Bei den betrieblichen Maßnahmen ist insbesondere der für die Fernpendler aus den neuen Bundesländern in den Raum München wichtige Inter-Regio-Ersatzverkehr "München - Hof" mit teilweiser Durchbindung nach Leipzig erwähnenswert, der zum Fahrplanwechsel im Dezember 2006 in Betrieb gehen wird. Ebenfalls noch heuer soll die Ausschreibung der Regionalbahnen auf den elektrifizierten Strecken im Raum Regensburg erfolgen. Die Betriebsaufnahme ist für Ende 2010 bzw. Mitte 2011 vorgesehen. Das Projekt wird den ÖPNV im Raum Regensburg allerdings nur dann stärken, wenn neue Fahrzeuge zum Einsatz kommen und in der Hauptverkehrszeit der Stundentakt auf 30 Minuten verdichtet wird. Angesichts der Kürzung der Regionalisierungsmittel des Bundes bedarf die Durchsetzung dieser Forderung auch breiter Unterstützung aus der Politik.

1. August 2006