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Slackline-Parks

Um das Slacklining zu ermöglichen, wurde ein Konzept für Slackline-Parks auf den Weg gebracht, in dem die Bäume durch einen Stammschutz in Kombination mit Pfosten geschützt und entlastet werden

Zwei Personen bringen eine Slackline an einem Baum an © Michael Daschner, Stadt Regensburg

Mit Änderung der Grünanlagensatzung im Sommer 2022 wurde Slacklining an Bäumen in den Grünanlagen explizit verboten, da die Schädigung der ohnehin unter Trockenstress leidenden Bäume durch das Slacklining verstärkt wird. Um das Slacklining dennoch zu ermöglich, wurde seitens des Gartenamtes im Erfahrungsaustausch mit anderen Kommunen, vor allem der Stadt Köln, ein Konzept zum Schutz der Bäume auf den Weg gebracht.

Dieses sieht in den geplanten Slackline-Parks der Stadt Regensburg einen ortsfesten, saisonalen Stammschutz als „Stäbchenkorsett“ in Kombination mit Pfosten vor. Mittels Holzkorsetts werden die Bäume ausreichend geschützt und das Slacklining ist somit an den mit Holzkorsetten ausgestatteten Bäumen erlaubt.

Durch das Engagement der Slackline-Community wurden die Distanzen und Schwierigkeitsgrade der städtischen Slacklineparks, in regem Austausch, festgelegt. Somit wurde ein sehr guter Kompromiss aus Naturschutz und Freizeitnutzung erzielt.

Slackline-Parks im Stadtgebiet

Im Stadtgebiet wurden bisher an folgenden Orten Slackline-Parks eingerichtet:

  • Inselpark
  • Oberer Wöhrd (nähe Steinerne Brücke)
  • Ostpark
  • Stadtpark (Slacklinepfosten bei der Grillwiese)
  • Dultplatz (Slacklinepfosten im Sommergarten)

In Planung sind derzeit noch Slackline-Parks im Donaupark, am Grieser Steg und im Brixen-Park.

Bäume mit Holzschutz in Slackline-ParksMann sitzt auf gespannter SlacklineBaum mit Holzschutz in Slackline-Parks

Wie schadet Slacklining den Bäumen?

Slacklining belastet leider unsere Bäume. Durch straff gespannte Seile entstehen starke Lasten. Vor allem Laubbäume halten solche Belastung oft nicht aus, die Slacklines schnüren ihnen regelrecht das Wasser zum Atmen ab. Wird die Rinde beschädigt, können Parasiten, Pilze und andere Schädlinge in den Baum eindringen. Zudem sind die Bäume durch den Trockenstress ohnehin bereits stark belastet.

Schäden durch Reibung

Slacklines, die an Bäumen angebracht sind, können den Baum durch Druck und Reibung schädigen. Je nachdem wie die Slackline am Baum angebracht ist, kann die Schlinge oder das Seil am Baum reiben. Die Folge sind Schäden an der Rinde, die bis zum Holz gehen. Durch Schwerbelastung kann sich die Rinde des Baumes lösen und Schäden am Kambium entstehen. Diese Belastungen treten auf, wenn sich die Schlinge der Slackline am Baumstamm auf- und ab bewegt und an ihr scheuert.

Die geschädigten Stellen sind Eintrittspforten für Parasiten, Pilze und andere Schädlinge. Ist das Kambium geschädigt, fehlt dem Baum an dieser Stelle seine wichtige Zellbildungsschicht. Diese ist durch den Baum schwer zu ersetzen. Die aufgerissene Wunde verheilt nur schwer. In starken Fällen schafft es der Baum nicht, die Stelle abzuschotten.

Druckschäden

Durch das Spannen der Slackline und der späteren Belastung durch den Sportler, üben die angebrachten Seile und Schlingen Druck auf den Baum aus. Die Slackline quetscht den Bast und das Kambium oder staucht das Gewebe. Im Bast sitzen wichtige Leitungsbahnen, die Wasser und Nährstoffe durch den Baum transportieren. Sind diese dauerhaft geschädigt, kann das den Baum schwächen. Durch zu starken Druck sind ebenfalls Kambiumschäden zu befürchten, die zu den beschrieben schweren und dauerhaften Schäden am Baum führen.

Oft vergessen: Die Wurzel

Ein Baum ist mehr als der sichtbare Teil oberhalb des Bodens. Unter der Erde liegt ein genauso wichtiges und großes Organ des Baumes: Die Wurzel. Schäden durch Slacklines sind auch hier nicht ausgeschlossen. Im Umfeld regelmäßig genutzter Bäume sind Trittverdichtungen möglich. Die Wurzeln sind bei der Aufnahme von Nährstoffen gestört und der Baum ist unterversorgt. Möglich sind zudem Verletzungen des Stammes und der Wurzel durch die Schuhe der Sportler beim Spannen der Slackline.

Kleine und dünne Bäume sind besonders gefährdet. Sie biegen sich unter den Kräften von Slackline und Sportler und erleiden Gewebeschäden. Wird die Spannung zu groß, entstehen Risse in der Rinde und die Wurzeln im Boden reißen ab. Das ist schädlich für den Baum und für den Slackliner bedrohlich. Der Baum verliert seine Stabilität und droht umzustürzen.


Geeignete Baumarten für die Ausstattung mit Holzkorsetten

Folgende Baumarten wurden als geeignet bewertet:

  • Stiel- und Trauben- Eiche (Quercus robur, Q. petreae) mit Hybriden
  • Sommer- und Winter-Linde (Tilia platyhyllos, T. cordata) mit Hybriden
  • Berg-Ahorn (Acer pseudoplatanus)

Diese Baumarten besitzen eine relativ dicke und stabile Borke und/oder eine hohe Belastungs- und Regenerationsfähigkeit des „Holzes“ (Splintholz, Kambium, Bast, Borke).