Test des neuen Inklusionsspielplatzes
Einen Basketballplatz, einen Boulder- und Kletterparkour, ein Beachvolleyballfeld, einen Wasserspielplatz und einiges mehr gibt es bereits im Brixen-Park auf dem Areal der früheren Nibelungenkaserne in Regensburg. Seit Sommer 2021 wurde dort der erste Inklusionsspielplatz in Regensburg fertiggestellt und ergänzt das Erholungs-, Spiel- und Sportangebot im circa 13 Hektar großen Park.
Auf diesem inklusiven Spielplatz sollen alle Kinder auf ihre Kosten kommen und die Möglichkeit haben, gemeinsam zu spielen. Deshalb gibt es barrierefreie Bereiche, in denen Kinder mit Einschränkungen zum Beispiel durch farbliche Markierungen oder zusätzliche Handläufe beim Spielen unterstützt werden. Außerdem gibt es rollstuhlgerechte Bereiche, wie zum Beispiel eine Rollstuhlwippe, spezielle Trampoline, ein rollstuhlgerechtes Karussell oder einen unterfahrbaren Sandspieltisch.
Angelegt wurde der Spielplatz in der Form eines Drachen – diese Idee entstand im Rahmen der mehrstufigen inklusiven Kinder- und Jugendbeteiligung, bei der sich Kinder unterschiedlicher Altersklassen kreativ einbringen konnten. Die unterschiedlichen Spielbereiche, wie der „Drachenkopf“, der „Drachenbuckel“ oder der „Drachenschwanz“ beinhalten verschiedene Kletter- und Balanciermöglichkeiten und werden durch eine Rutsche, Schaukeln, Verstecke und vieles mehr ergänzt. Eine Aussichtsplattform, die auch Rollstuhlfahrer mit Hilfe erreichen können, bietet einen tollen Ausblick. Geplant wurde der Inklusionsspielplatz in interdisziplinärer Zusammenarbeit zwischen dem Gartenamt, dem Amt für kommunale Jugendarbeit und dem Inklusionsbeauftragten/-beirat.
Die Kinderbeiräte der Stadt Regensburg hatten den Wunsch geäußert, zum Abschluss ihrer Beschäftigung mit dem Themenbereich „Spielplätze“, auch den Inklusionsspielplatz einem kritischen Test zu unterziehen. Der städtische Inklusionsbeauftragte Frank Reinel hatte für diesen Zweck fünf Leihrollstühle organisiert. Das Test-Equipment wurde durch einen Blindenstock und mehrere Brillen, die eine Sehbehinderung simulieren, ergänzt. Außerdem kam der Altersanzug „GERT“ zum Einsatz. Mit Hilfe Gerts Hilfe ließ sich für die Kinder erfahren, wie sich Spielen mit eingeschränkter Kopfbeweglichkeit, Gelenkversteifung, Kraftverlust und eingeschränktem Koordinationsvermögen anfühlt.
„Der Spielplatz ist supertoll“, fanden die Kinderbeiräte. Allerdings seien viele der Attraktionen für körperlich stark eingeschränkte Kinder oder eben Rollifahrer nicht zu erreichen. Und etliche der rollstuhlgerechten Spielgeräte wie die Rollstuhlwippe oder das Karussell können rollstuhlfahrende Kinder nicht alleine bedienen. Sie brauchen hierzu Unterstützung bzw. mitspielende Kinder ohne Handicap. Das Fazit des Spielplatztests: alles ist nicht für alle machbar, der Perspektivwechsel war sehr interessant und weiterempfehlen werden die Kinderbeiräte den Spielplatz auf jeden Fall.