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Kinderbeirat

Um die Meinung der Kinder zu aktuellen Themen kennen zu lernen, trifft sich Oberbürgermeisterin Maltz-Schwarzfischer regelmäßig mit einer Gruppe von Kindern.

Weil die Meinung von Kindern wichtig ist

Die Stadtverwaltung und Politik kann die Meinung von Kindern nur berücksichtigen, wenn sie diese kennt. Deshalb gibt es in Regensburg seit 2015 den Kinderbeirat. Die Mitglieder des Kinderbeirates treffen sich regelmäßig mit Oberbürgermeisterin Gertrud Maltz-Schwarzfischer und Bürgermeisterin Dr. Astrid Freudenstein, um aktuelle Themen zu besprechen. 

Kinder aus unterschiedlichen Schulen und aus fast allen Stadtteilen haben sich um dieses Amt beworben. Zudem sind unter den Kinderbeiräten auch ehemalige Mitglieder des Mini-Stadtrates von Mini-Regensburg. Die Amtszeit der Kinderbeiräte beginnt jeweils im Herbst und endet zwei Jahre später nach dem nächsten Mini Regensburg.

Der vierte Kinderbeirat startet in seine Amtszeit

Im Oktober 2023 startete der vierte Kinderbeirat in seine Amtszeit. Anders als im Jugendbeirat sind die Kinderbeirätinnen und –beiräte nicht gewählt. In Zusammenarbeit mit dem dritten Kinderbeirat, der (pandemiebedingt verlängert) von 2019 bis 2023 aktiv war, wurde ein ausführlicher Bewerbungsbogen erstellt. Die an einer Mitarbeit im Kinderbeirat interessierten Kinder antworteten beispielsweise auf die Fragen: „Was sollte deiner Meinung nach in deinem Stadtteil bzw. in der Stadt Regensburg verbessert werden?“ „Für welches Thema würdest du dich im Kinderbeirat besonders einsetzen?“

Und es waren dann auch die ehemaligen Kinderbeiräte, die mit ihrer langjährigen Erfahrung  geeignete Kinder auswählten. Die sehr zahlreichen Bewerbungen wurden zunächst anonymisiert. Anhand von Bewertungskriterien, welche die Ex-Kinderbeiräte zuvor erarbeitet hatten, wählten sie maximal zwei Kinder pro Schule aus.

Aus folgenden Grundschulen haben sich Kinder beworben: Burgweinting, Vielfalt und Toleranz, St. Wolfgang, Napoleonstein, Gerhardinger, Prüfening, Pestalozzi. Aus folgenden weiterführenden Schulen haben sich Kinder beworben: Realschule am Judenstein, Pater Ruppert Mayer Zentrum, Von-Müller-Gymnasium, Albrecht-Altdorfer Gymnasium.

Beim ersten Treffen des neuen Kinderbeirates ging es zunächst um das gegenseitige Kennenlernen und das Klären von Erwartungen. Die Kinder mixten gemeinsam Cocktails und machten für einen Steckbrief Fotos mit der Sofortbildkamera. Außerdem lernten sie die Ziele und Aufgaben des Kinderbeirates kennen und beschäftigten sich mit gelungenen und weniger gelungenen Formen der Beteiligung von Kindern.

Gruppenbild mit Kinderbeirat, Oberbürgermeisterin Maltz-Schwarzfischer, Bürgermeisterin Dr. Freudenstein, Annerose Raith (Amtsleiterin Amt für kommunale Jugendarbeit) und Steffi Baumann (Mitarbeiterin im Amt für kommunale Jugendarbeit)
Fotografie - Gemeinsame Sitzung des Jugend- und des Kinderbeirates im Sitzungssaal des Regensburger Stadtrates

Gemeinsame Sitzung des Jugend- und des Kinderbeirates

Im November 2023 nahmen die Kinder an einer Sitzung des Jugendbeirates teil. Der Jugendbeirat hatte zum Thema „Stadtbahn“ Herrn Steinwede (das Stadtwerk Regensburg.Mobilität GmbH, Projektleiter Stadtbahn SMO) als Referenten eingeladen. Die Kinder beteiligten sich mit kritischen Nachfragen und an der angeregten Diskussion.

Bei einem weiteren Treffen im November ging es um das Thema Kinderrechte. Außerdem sammelten die Kinder eigene Themen, Anliegen, Ideen und Aktionen. Diese Vorschläge wurden beim nächsten Treffen in Kleingruppen diskutiert und mit der Methode der „Entscheidungskreise“ einer kritischen Prüfung unterzogen „Ist diese Idee gut für Kinder?“ „Geht das? Kann diese Idee funktionieren?“ „Lässt sich das bezahlen? Gibt es dafür genug Geld?“ Die Ideen, die es in das Innerste der Kreise geschafft hatten, will der Kinderbeirat künftig umsetzen. Die Kinderbeirätinnen und –beiräte befassten sich außerdem mit unterschiedlichen Methoden der demokratischen Entscheidungsfindung (z.B. Konsens und Mehrheitsentscheidung) und trafen mit der neuen Methode „systemisches Konsensieren“ die Entscheidung für ein Ausflugsziel im Sommer.

Das sind unsere Ideen und Vorschläge:

Bereich Inklusion und Barrierefreiheit

  • Barrierefreiheit in Läden und auf Spielplätzen (Zugangsmöglichkeit etc.) testen. Konkrete Aktion: mit Rolli und zu Fuß testen und Rückmeldungen geben
  • Mehr Rollstuhlrampen für Menschen mit Behinderung
  • Kuchenverkauf und Spenden sammeln, um die Bedingungen für Kinder mit Behinderung zu verbessern

Bereich Schule

  • Mehr Lernspiele in den Schulen
  • Mehr Spielgelegenheiten in der Schule
  • lustigerer Unterricht
  • längere Pausen in den Schulen
  • Schulen modernisieren: WLAN, I-Pads, Renovierung der Schulgebäude
  • Die Bauarbeiten in der Turnhalle der Konradschule auf Sommer verlegen

Bereich Obdachlosigkeit

  • Spenden-Aktionen (Kuchenverkauf, Flohmarkt) für Obdachlose

Bereich Verkehr und Umwelt

  • ohne Auto in die Innenstadt: Belohnung wie Eis oder Gutscheine, wenn man den Bus oder das Rad nimmt
  • 30-er Zonen bei Straßenüberwegen von Schulen
  • Die Autofahrer sollten mehr acht auf die Kinder geben. Vor allem an der Realschule am Judenstein
  • sichere Radwege
  • An Fahrradwegen, die an der Straße liegen, Schilder für Autos anbringen, dass sie vorsichtig fahren sollen
  • Kostenloses Schülerticket für den RVV unabhängig von der „Kilometergrenze“

Sonstige Ideen und Anliegen

  • Mehr Spielplätze für ältere Kinder
  • Flohmarkt
  • Anti-Raucher-Schilder aufhängen
  • Blumensamen in der Stadt verteilen
  • Baumpflanzaktion

Vorstellung im Alten Rathaus

Anfang Januar präsentierten die Kinderbeirätinnen und -beiräte ihre Ideen und Vorschläge im Alten Rathaus. Sowohl Oberbürgermeisterin Gertrud Maltz-Schwarzfischer als auch Bürgermeisterin Dr. Astrid Freudenstein hörten die Anliegen der Kinder an und kamen mit den Kindern ins Gespräch.

Fotografie - Kinderbeirätin Fabienne und Alexander, ehemaliger Bewohner von NOAH, Barbora Pokorny, Leiterin der Obdachlosenunterkunft NOAH und Alexander, ehemaliger Bewohner. Frau Pokorny hält den Ausdruck aus einer PowerPoint-Präsentation hoch, auf dem die Abkürzung NOAH erläutert wird: niedrigschwellig, ortsnah, Anspruch auf Heimat

Besuch von NOAH im Kinderbeirat

Das Thema Obdachlosigkeit steht auf der Agenda des Kinderbeirates. Die Kinder möchten sich auch für Menschen einsetzen, die nicht auf der Sonnenseite des Lebens stehen und planen für den Sommer eine Spendenaktion.

Um noch mehr darüber zu erfahren, wie Obdachlosigkeit entsteht, wie die Bewohner in einer Unterkunft für Obdachlose leben und wofür Geld benötigt wird, hatten die Kinderbeirätinnen und –beiräte Barbora Pokorny zu Gast. Frau Pokorny ist die Leiterin der Obdachlosenunterkunft NOAH. Die Abkürzung, so erfuhren die Kinder, steht für niedrigschwellig, ortsnah, Anspruch auf Heimat. Begleitet wurde Frau Pokorny von Alexander, einem ehemaligen Bewohner, der die Unterkunft inzwischen verlassen hat. Die beiden Erwachsenen boten dem Kinderbeirat einen spannenden Einblick in die Thematik und beantworteten die zahlreichen Fragen der Kinder.

Fotografie - 16 Mitglieder des Kinderbeirates sowie Barbora Pokorny, Leitung der Obdachlosenunterkunft NOAH und ehemaliger Bewohner Alexander in einem großen Stuhlkreis