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Kinderbeirat

Um die Meinung der Kinder zu aktuellen Themen kennen zu lernen, trifft sich Oberbürgermeisterin Maltz-Schwarzfischer regelmäßig mit einer Gruppe von Kindern.

Komm. Jugendarbeit - Kinderberater - Im Alten Rathaus 1 (C) Lena Schwaiger

Weil die Meinung von Kindern wichtig ist.

Die Stadtverwaltung und Politik kann die Meinung von Kindern nur berücksichtigen, wenn sie diese kennt. Deshalb gibt es in Regensburg seit 2015 den Kinderbeirat. Die Mitglieder des Kinderbeirates treffen sich regelmäßig mit Oberbürgermeisterin Maltz-Schwarzfischer, um aktuelle Themen zu besprechen. 

Kinder aus unterschiedlichen Schulen und aus fast allen Stadtteilen haben sich um dieses Amt beworben. Zudem sind unter den Kinderbeiräten auch ehemalige Mitglieder des Mini-Stadtrates von Mini-Regensburg. Die Amtszeit der Kinderbeiräte beginnt jeweils im Herbst und endet zwei Jahre später nach dem nächsten Mini Regensburg.

Klima- und Umweltschutz sowie Verkehr stehen im Vordergrund

Nach einem ersten gegenseitigen Kennenlernen trafen sich die neuen Kinderbeiräte zu einem arbeitsintensiven Workshop im W1 - Zentrum für junge Kultur. Sie sammelten hier die Anliegen und Themen, für die sie sich künftig engagieren möchten. Es kristallisierten sich die Bereiche Verkehr und RVV, Sport und Freizeit, Umwelt- und Klimaschutz und "besser Leben in der Stadt" als besonders wichtig für die Kinder heraus.

Anliegen der Kinder im Bereich Verkehr und RVV:

  • kostenloses Schülerticket                            
  • mehr Fuß- und Radwege                                                                                        
  • bessere Busverbindungen in Regensburg 
  • weniger Autos                    
  • mehr Fahrradfahrer                                                                                                
  • nicht mit dem Auto in die Innenstadt                                                                      
  • schnellerer Bau der Straßenbahn                                                                           
  • mehr Ampeln                                                                                               

 Anliegen der Kinder im Bereich Sport und Freizeit:

  • Spielplätze für Kinder über zehn Jahren                                                                    
  • weniger Anwohnerspielplätze                                                                                 
  • mehr Sport-Spielplätze und Skateplätze                                                     

 

Komm. Jugendarbeit - Kinderberater Erwartungen  (C) Stefanie Baumann

Anliegen der Kinder im Bereich Umwelt- und Klimaschutz:

  • mehr Grün und Bunt in der Stadt, mehr Bäume                                                    
  • weniger Plastik und mehr Naturprodukte                                                               
  • mit den Schulen Bäume pflanzen                                                                           
  • mehr Blumenwiesen auf Grünflächen                                                                    
  • weniger Autos                                                                                                         
  • höhere Benzin- und Dieselpreise                                                                           
  • nicht mit dem Auto in die Innenstadt                                                                       
  • mehr Elektroautos                                                                                                   
  • mehr Elektrobusse                                                                                                  
  • mehr Fahrradfahrer                                                                                                 

Anliegen der Kinder im Bereich "besser Leben in der Stadt":

  • keine Zigaretten rauchen                                                                                        
  • mehr Liebe in den Kinderheimen und mehr Versorgung                                        
  • mehr Notinseln                                                                                                         
  • bessere Beleuchtung (z.B. an der Donau)                                                              
  • freie Trinkwasserspender in der Innenstadt 
Komm. Jugendarbeit - Kinderberater - Besser leben in der Stadt (C) Stefanie Baumann

Treffen mit Bürgermeisterin Gertrud Maltz-Schwarzfischer

Über die Machbarkeit und Sinnhaftigkeit der einzelnen Vorschläge diskutierten die Kinder bei ihrem Workshop professionell und engagiert. Im Alten Rathaus stellten sie Bürgermeisterin Gertrud Maltz-Schwarzfischer schließlich ihre Anliegen vor.

Bei vielen Punkten gerade im Bereich Klimaschutz verfolge die Stadtpolitik die gleichen Ziele wie die Kinder, sagte Frau Maltz-Schwarzfischer. Auch kann sich die Bürgermeisterin die Umsetzung bestimmter Vorschläge sehr gut vorstellen, z.B. freie Trinkwasserspender in der Innenstadt. Die Kinder könnten auch gerne ganz konkrete Orte melden, an denen sie einen Baum pflanzen möchten. Dann würde geprüft, ob dies möglich ist.

"Seedbombs" für mehr Bunt und Grün in der Stadt

Blumenerde, Katzenstreu, Wasser und Blumensamen  - das sind die Zutaten für "Seedbombs". Die Kinder formten daraus zahlreiche Kügelchen. Man wirft sie dahin, wo Erde ist. Bei Regen saugt sich die Kugel mit Wasser voll und quillt, die Samen beginnen zu keimen. Als Samen verwendeten die Kinder heimische und bienenfreundliche Blumenmischungen. Verpackt werden die Seedbombs in aufwändig per Hand von den Kindern bemalte und beschriftete Papiertütchen. Die Seedboms können an Eltern, Freunde und Verwandte verschenkt werden. So kann auf ganz einfache und praktische Weise ein Wunsch der Kinderbeiräte zumindest ein wenig in Erfüllung gehen: "Mehr Bunt und Grün in der Stadt".

Komm. Jugendarbeit - Kinderberater Seedbombs 2 (C) Annerose Raith

Kennenlerntreffen mit Bürgermeisterin Dr. Astrid Freudenstein

Im Jugendzentrum Arena fand am 18. Juli 2020 ein erstes Kennenlerntreffen mit Bürgermeisterin Dr. Astrid Freudenstein statt. Unter Einhaltung des Corona-Abstands berichteten die Kinderbeiräte der Bürgermeisterin von ihren bisherigen Aktionen und ihren Anliegen. Als Geschenk erhielt Frau Dr. Freudenstein von den Kindern selbst gebastelte Seedbombs (kleine Bällchen aus Erde und Blumensamen) – mit dem Hinweis, dass der Klima- und Umweltschutz für die Kinderbeiräte eines der wichtigsten Themen ist.

Im Gespräch mit Frau Dr. Freudenstein stellten die Kinder viele Fragen und erfuhren auch von lustigen und überraschenden Ereignissen aus dem Leben der Bürgermeisterin. Frau Dr. Freudenstein wiederum gewann einen Eindruck davon, was Kinder in diesem besonderen Corona-Jahr bewegt. So etwa die Frage, wie und unter welchen Hygiene-Auflagen sich im neuen Schuljahr das Leben an den Schulen gestalten wird – verbunden mit der Befürchtung, dass nach den Ferien die Busse überfüllt sein werden und dort kaum Abstand gehalten werden kann.

Als Abschluss der Veranstaltung führte Michael Straube vom Verein Regensburger Eltern e.V. die Kinderbeiräte und Bürgermeisterin Dr. Astrid Freudenstein über den nahe gelegenen Bauspielplatz.

Komm. Jugendarbeit - Kinderberater - Nichtraucheraktion 2 (C) Bilddokumentation Stadt Regensburg

Nichtraucher-Kampagne der Kinderberaterinnen und Kinderberater

Am 25. August startet die Nichtraucher-Kampagne des Kinderbeirates der Stadt Regensburg in Kooperation mit dem das Stadtwerk.Mobilität. Die Kinderbeiräte der Stadt Regensburg hängten zusammen mit Sandra Schönherr, Betriebsleiterin das Stadtwerk.Mobilität und Bürgermeisterin Dr. Astrid Freudenstein selbst gestaltete Plakate zur Kampagne in den Vitrinen der Bushaltestellen aus. Die Kinder finden den Zigarettenqualm und die Zigaretten entsetzlich, ungesund und zudem auch umweltunfreundlich. Am liebsten würden sie im ganzen Innenstadtbereich das Rauchen verbieten.

Besonders beim Warten auf den Bus sehen sich die Kinder dem Rauch ausgesetzt und können sich der Situation nur schwer entziehen. Bei Regenwetter beispielsweise qualmen rauchende Erwachsene oftmals die Wartehäuschen voll und die Kinder müssen in den Regen flüchten. An dieser Stelle entstand die Kooperation mit der das Stadtwerk.Regensburg. Im Rahmen dieser Kooperation wurde die Nichtraucher-Kampagne ins Leben gerufen, für die Plakate mit den Motiven und Zeichnungen der Kinder gestaltet wurden.

Sandra Schönherr, Betriebsleiterin von das Stadtwerk.Mobilität, merkt an: „Wir freuen uns, dass sich die Kinderberaterinnen und Kinderberater der Stadt Regensburg für dieses Thema stark machen und sich für ein besseres Leben in der Stadt einsetzen. Wir nehmen dieses Thema sehr ernst und hoffen, den ein oder anderen Raucher hinsichtlich dieses Punktes sensibilisieren zu können, sodass zukünftig auf die feinen Kindernasen etwas Rücksicht genommen wird.“

Stadtwerk - Plakat - Nichtraucheraktion 1 (C) Stadtwerk

Bürgermeisterin Dr. Astrid Freudensteinfügt hinzu: „Ich freue mich, dass die Idee der Kinderberaterinnen und Kinderberater durch das Stadtwerk.Mobilität aufgegriffen wurde. Die Kinder fühlen sich durch den Zigarettenrauch bei den Bushaltestellen belästigt, mir selbst ergeht es ähnlich. Der Rauch ist unangenehm, auch wenn es an der frischen Luft ist, vor allem hängt sich der Rauch tatsächlich in den Überdachungen fest. Es wäre schön, wenn die Raucher auch hier Rücksicht nehmen würden. Vor allem, wenn sie ihre Kippen in die Abfallbehälter werfen würden und nicht einfach auf dem Bahnsteig oder Gehweg liegen lassen.“

Komm. Jugendarbeit - Kinderberater - Nichtraucheraktion (C) Bilddokumentation Stadt Regensburg

Verlängerung der "Amtszeit" des Kinderberatergremiums

Die Coronapandemie prägte und behinderte ganz massiv die Arbeit des Kinderberatergremiums. Dem pandemiebedingten Verbot der Jugendarbeit im Dezember 2020 fiel u.a. die geplante Nikolausfeier zum Opfer. Wie im Jahr 2020 konnten sich die Kinder auch heuer monatelang nicht treffen. Erst ab dem 14. Mai 2021 trafen sich die Kinder in kleinen Gruppen zu fünf Personen zu mehreren Radtouren im Stadtgebiet. Ein erster gemeinsamer Termin im Freien mit allen Kinderbeiräten fand dann am 03. Juli statt.

Da auch die Spielaktion Mini-Regensburg heuer abgesagt werden musste und die Amtszeit der Kinderbeiräte jeweils  im Herbst nach Mini-Regensburg beginnt und kurz vor der nächsten Mini-Regensburg-Spielaktion zwei Jahre später wieder endet, wurde nun auch die Amtzeit der Kinder entsprechend verlängert.

Spielplätze für Kinder ab zehn Jahren

Ein wichtiges Anliegen ist für die Kinderbeiräte, dass beim Neubau von Spielplätzen auch auf die  Altersgruppe der über 10-jährigen Kinder geachtet wird. Unter diesem Gesichtspunkt testeten und bewerteten die Kinder verschiedene Spielplätze. Eine gute Gelegenheit, ihre Wünsche und Vorstellungen umzusetzen, bietet der Inselpark, der baufällig ist und erneuert werden muss. Gemeinsam mit Nicole Blank vom Stadtgartenamt überlegten die Kinder, welche Spielgeräte der neue Inselpark unbedingt erhalten sollte. Die Kinder testeten hierzu vorab die vorhandenen Spielgeräte und markierten durch farbige Klebezettel gelungene und weniger gelungene Stellen des Spielplatzes. 

Fotografie – ein Junge fährt im Rollstuhl auf einem Spielgerät des Inklusionsspielplatzes bergab, im Hintergrund ein Mädchen mit blauer Kappe (C) Bilddokumentation Stadt Regensburg

Test des neuen Inklusionsspielplatzes

Einen Basketballplatz, einen Boulder- und Kletterparkour, ein Beachvolleyballfeld, einen Wasserspielplatz und einiges mehr gibt es bereits im Brixen-Park auf dem Areal der früheren Nibelungenkaserne in Regensburg. Seit Sommer 2021 wurde dort der erste Inklusionsspielplatz in Regensburg fertiggestellt und ergänzt das Erholungs-, Spiel- und Sportangebot im circa 13 Hektar großen Park.

Auf diesem inklusiven Spielplatz sollen alle Kinder auf ihre Kosten kommen und die Möglichkeit haben, gemeinsam zu spielen. Deshalb gibt es barrierefreie Bereiche, in denen Kinder mit Einschränkungen zum Beispiel durch farbliche Markierungen oder zusätzliche Handläufe beim Spielen unterstützt werden. Außerdem gibt es rollstuhlgerechte Bereiche, wie zum Beispiel eine Rollstuhlwippe, spezielle Trampoline, ein rollstuhlgerechtes Karussell oder einen unterfahrbaren Sandspieltisch.

Angelegt wurde der Spielplatz in der Form eines Drachen – diese Idee entstand im Rahmen der mehrstufigen inklusiven Kinder- und Jugendbeteiligung, bei der sich Kinder unterschiedlicher Altersklassen kreativ einbringen konnten. Die unterschiedlichen Spielbereiche, wie der „Drachenkopf“, der „Drachenbuckel“ oder der „Drachenschwanz“ beinhalten verschiedene Kletter- und Balanciermöglichkeiten und werden durch eine Rutsche, Schaukeln, Verstecke und vieles mehr ergänzt. Eine Aussichtsplattform, die auch Rollstuhlfahrer mit Hilfe erreichen können, bietet einen tollen Ausblick. Geplant wurde der Inklusionsspielplatz in interdisziplinärer Zusammenarbeit zwischen dem Gartenamt, dem Amt für kommunale Jugendarbeit und dem Inklusionsbeauftragten/-beirat.

Die Kinderbeiräte der Stadt Regensburg hatten den Wunsch geäußert, zum Abschluss ihrer Beschäftigung mit dem Themenbereich „Spielplätze“, auch den Inklusionsspielplatz einem kritischen Test zu unterziehen. Der städtische Inklusionsbeauftragte Frank Reinel hatte für diesen Zweck fünf Leihrollstühle organisiert. Das Test-Equipment wurde durch einen Blindenstock und mehrere Brillen, die eine Sehbehinderung simulieren, ergänzt. Außerdem kam der Altersanzug „GERT“ zum Einsatz. Mit Hilfe Gerts Hilfe ließ sich für die Kinder erfahren, wie sich Spielen mit eingeschränkter Kopfbeweglichkeit, Gelenkversteifung, Kraftverlust und eingeschränktem Koordinationsvermögen anfühlt.

„Der Spielplatz ist supertoll“, fanden die Kinderbeiräte. Allerdings seien viele der Attraktionen für körperlich stark eingeschränkte Kinder oder eben Rollifahrer nicht zu erreichen. Und etliche der rollstuhlgerechten Spielgeräte wie die Rollstuhlwippe oder das Karussell können rollstuhlfahrende Kinder nicht alleine bedienen. Sie brauchen hierzu Unterstützung bzw. mitspielende Kinder ohne Handicap. Das Fazit des Spielplatztests: alles ist nicht für alle machbar, der Perspektivwechsel war sehr interessant und weiterempfehlen werden die Kinderbeiräte den Spielplatz auf jeden Fall.

Fotografie – Kinderbeirat Maximilian zeigt Oberbürgermeisterin Gertrud Maltz-Schwarzfischer ein selbst gestaltetes Plakat (C) Bilddokumentation Stadt RegensburgFotografie – drei Mädchen präsentieren Oberbürgermeisterin Gertrud Maltz-Schwarzfischer ein Plakat mit Fotos der letzten Aktionen (C) Bilddokumentation Stadt Regensburg

Treffen mit Oberbürgermeisterin Maltz-Schwarzfischer

In über 140 Staaten gilt der 20. September als Weltkindertag, an dem auf die Bedürfnisse von Kindern und die Kinderrechte aufmerksam gemacht werden. Die Kinderberaterinnen und Kinderberater der Stadt Regensburg trafen sich an diesem Tag mit Oberbürgermeisterin Maltz-Schwarzfischer im W1 - Zentrum für junge Kultur. Oberbürgermeisterin Maltz-Schwarzfischer begrüßte die Kinderberaterinnen und Kinderberater und sagte, aufgrund der Coronapandemie habe sie die Kinder nicht so häufig sehen können, wie sie das gerne gewollt hätte. Die Oberbürgermeisterin fragte die Kinderberaterinnen und Kinderberater, wie sie die Zeit des Lockdowns und Homeschoolings erlebt haben. Die Kinder berichteten von ihren Erfahrungen und kritisierten, dass die Schulen das Homeschooling unterschiedlich gut bzw. schlecht organisiert hätten. Sie hatten den Eindruck, dass ihre Bedürfnisse und Äußerungen in der Phase des Lockdowns nicht gesehen und gehört wurden.

Neben dem großen Thema Corona sprachen die Kinder bei dem Treffen mit Oberbürgermeisterin Maltz-Schwarzfischer auch weitere Themen an, die sie beschäftigen, z.B. unverständliche Regelungen rund um das Schülerticket. Außerdem stellten die Kinderberaterinnen und Kinderberater der Oberbürgermeisterin mit Hilfe von selbst gestalteten Fotoplakaten die letzten Aktionen vor.

Aus den Kinderberaterinnen und Kinderberatern wird der Kinderbeirat der Stadt Regensburg

Am 22. September 2021 stimmte der Jugendhilfeausschuss in seiner öffentlichen Sitzung der vom Amt für kommunale Jugendarbeit erstellten Konzeption "Der Kinderbeirat der Stadt Regensburg" zu. Aus den Kinderberaterinnen und Kinderberatern wird nun der "Kinderbeirat".

Mit der Einrichtung eines Kinderbeirates wird einerseits die inhaltlich-pädagogische Arbeit mit der Kinderberatergruppe fortgeführt. Mit der offiziellen Einrichtung eines Kinderbeirates wird nun andererseits innerhalb der kontinuierlichen und langfristigen Beteiligungsstrukturen für Kinder und Jugendliche der Stadt Regensburg neben dem Jugendbeirat eine zweite Säule konzeptionell verankert. Die Mitglieder des Kinderbeirates haben die Aufgabe, die Sicht der Kinder aus ihrem Umfeld (Schule, Freundeskreis, Verein etc.) zu Angelegenheiten, die Kinder betreffen zu erfragen und in ihre Arbeit einzubringen. Gemeinsam mit der Geschäftsführung im Amt für kommunale Jugendarbeit bildet der Kinderbeirat eine niedrigschwellig zugängliche Unterstützungs- und Beschwerdestelle für Kinder für Probleme und Anliegen, die in die Zuständigkeit der Stadt Regensburg fallen.

 

Fotografie – Mitglieder des Kinderbeirates mit Oberbürgermeisterin Maltz-Schwarzfischer und Mitarbeiterinnen des Amts für kommunale Jugendarbeit mit Abstand während der Corona-Pandemie (C) Bilddokumentation Stadt Regensburg

Nikolausfeier im Freien

Ein gemeinsam für Kinderbeirat und Jugendbeirat konzipierter Workshop zum Thema "wem gehört die Altstadt?" musste vom Stadtplanungsamt Ende November aufgrund der hohen Coronainzidenz abgesagt werden. 

Fotografie – Gruppe von Kindern mit Mützen und Schals im Freien (C) Steffi Baumann

Coronakonform fand dafür ausschließlich im Freien im Innenhof des Mehrgenerationenhauses Anfang Dezember für alle Kinderbeiräte eine Nikolausfeier statt. Plätzchen und Lebkuchen waren zwar bald vom Nieselregen aufgeweicht, aber dank Feuerkorb, Schneeballschlacht und echtem Nikolaus war die Stimmung trotzdem sehr gut.

Habt ihr ein Anliegen an die Stadt Regensburg?

... dann wendet euch an den Kinderbeirat der Stadt Regensburg! 

die Mitglieder des Kinderbeirates waren sich einig, dass der Kinderbeirat noch besser bekannt werden muss, damit möglichst viele Kinder in Regensburg ihre Anliegen und Wünsche äußern. Der Kinderbeirat will die Sicht der Kinder in seine Arbeit und in den Autausch mit der Stadtspitze einbringen. Also wurden Plakate und Handzettel erstellt. Die Kinderbeiräte gingen durch die Klassen ihrer jeweiligen Schule und machten sich und ihre Arbeit unter den Mitschülerinnen und Mitschülern bekannt. 

Fotografie – Mitglieder des Kinderbeirates (C) Bilddokumentation Stadt Regensburg

ISEK Co-Planer*innen - Planen mit dem Kinder- und Jugendbeirat

Im November 2021 war er schon geplant, musste aber wegen der hohen Coronafallzahlen abgesagt werden. Am 10. Mai 2022 konnte der Workshop im Rahmen des Beteiligungsprozess des integrierten Stadtentwicklungskonzeptes (ISEK) endlich stattfinden. Als Expertengremium war der Kinder- und Jugendbeirat eingeladen, Verbesserungsvorschläge zu machen, um Bau- und Begrünungsprojekte oder z.B. neue Spiel- und Begegnungsmöglichkeiten in der Altstadt auf den Weg zu bringen.

Fotografie – Kinderbeiräte markieren ihre Wünsche für die Altstadt auf einem großen Luftbild, das auf dem Fußboden ausliegt (C) Vera Lenger, UmbauStadt

Die Kinder und Jugendlichen in Regensburg sind die wahren Expertinnen und Experten ihres Stadtraums. Als Co-Planerinnen und Co-Planer waren die Mitglieder des Kinder- und Jugendbeirats daher aufgerufen, die verantwortlichen Stadt- und Raumplaner sowie die Expertinnen und Experten der Stadtverwaltung im ISEK-Prozess zu unterstützen und mitzubestimmen. Ziel war es, möglichst viele Eindrücke, Anregungen und Vorstellungen der jungen Menschen in Regensburg sichtbar zu machen und konkret in das Entwicklungskonzept einzubinden. Dazu wurden, neben eigenen Ideen und Ansprüchen an die Altstadt von Morgen, auch die bereits entwickelten Maßnahmen reflektiert und priorisiert. Gemeinsam mit den Stadt- und Raumplanerinnen überlegten die Kinder, was verbessert werden kann.

Im Sitzungssaal des Alten Rathauses ...

... hatten sich gleich zwei Bürgermeisterinnen für die Anliegen des Kinderbeirates Zeit genommen.

Die Kinderbeirätinnen und Kinderbeiräte hatten vorab einen Brief mit ganz konkreten Anfragen an Oberbürgermeisterin Maltz-Schwarzfischer und Bürgermeisterin Dr. Freudenstein geschickt. Darin ging es um die Realisierung von Trinkwasserspendern für die Innenstadt, ein kostenloses Schülerticket, ein eigenes Budget für den Kinderbeirat, Schatten für die Pausenhöfe in Form von Bäumen oder Sonnensegeln und die Namensgebung für eine "grüne Insel" beim Wendehammer an der Haltestelle Roter-Brach-Weg.

Punkt für Punkt ging Oberbürgermeisterin Maltz-Schwarzfischer die Anfragen des Kinderbeirates durch. Die Kinder erfuhren, dass Trinkwasserbrunnen bereits im Rahmen des Hitzemanagements der Stadt geplant sind. Die von den Kindern vorgeschlagenen Standorte würden geprüft werden, versprach die OB. Bürgermeisterin Dr. Astrid Freudenstein erzählte den Kindern von einem Radiobeitrag, in dem die Stadt Regensburg als die Stadt mit den meisten Hitzetagen in Deutschland genannt wurde. In der gemeinsamen Diskussion ging es dann auch um Trinkwasserspender an Schulen. Oberbürgermeisterin Maltz-Schwarzfischer sagte den Kinderbeirätinnen und Kinderbeiräten zu, das Anliegen „Trinkwasserspender für Schulen“ an das zuständige Amt weiterzugeben und den Kinderbeirat künftig über alle Neuigkeiten zu informieren, die das Thema „Wasser“ in der Stadt Regensburg betreffen.

Ein eigenes Budget für den Kinderbeirat lässt sich prinzipiell realisieren. Wie der der Jugendbeirat könne auch der Kinderbeirat grundsätzlich auch über ein eigenes Budget verfügen, sagte Oberbürgermeisterin Maltz-Schwarzfischer. Schwieriger stellt sich die Lage beim kostenlosen Schülerticket dar. Ganz kostenlos könne die Stadt den ÖPNV nicht machen, erklärte die OB den Kindern.

Was das Anliegen vom Schatten auf den Pausenhöfen betrifft, so sagte die Oberbürgermeisterin, dass es das laufende Geschäft der Verwaltung sei, für Schatten auf den Pausenhöfen zu sorgen. Zuständig sei hier das Stadtgartenamt. Die Oberbürgermeisterin nannte den Kindern konkret geplante Maßnahmen zur Beschattung der Pausenhöfe an den unterschiedlichen Schulen und bat den Kinderbeirat, sich zu melden, wenn hier noch Handlungsbedarf bestehe.

Zum Abschluss des Treffens im Sitzungssaal ging es um den Wendehammer "roter Brachweg", dem die Kinder gerne einen eigenen Namen geben würden. Oberbürgermeisterin Maltz-Schwarzfischer stellte fest, dass die Namensänderung des Platzes nicht möglich sei, wenn die an den Platz anliegenden Wohnhäuser die gleiche Adresse haben. Möglicherweise könnte aber von den Kindern eine Insel innerhalb des Wendehammers benannt werden.

 

 

 

    Ausflug in den Kletterwald

    Eine willkommene Abwechslung in der inhaltlichen Arbeit des Kinderbeirates bot ein Ausflug in den Kletterwald in Sinzing. Unerschrocken bewältigten die Kinderbeirätinnen und Kinderbeiräte die je vier Parcours des "Abenteuerdschungel" bzw. des "Hochwald". Dass man sich hier bis zu 23 Meter über dem Waldboden befand, störte die Kinder in keinster Weise...

    Fotografie- Mitglieder des Kinderbeirates mit Helmen und Kletterausrüstung erhalten eine Einweisung in die Kletteranlage (C) Steffi Baumann

    Besuch in Mini-München

    Eine Delegation des Kinderbeirates besuchte Mitte August die Spielstadt Mini-München. Dort wurde im Rahmen einer Ferienaktion auch eine Mini-Regensburg-Botschaft von den Kindern betrieben. Die Kinderbeirätinnen und Kinderbeiräte nutzen ihren Aufenthalt, um sich ins Spielgeschehen von Mini-München zu stürzen und etwa in der Gärtnerei oder beim Radio zu arbeiten, ins Kino zu gehen oder ihre Allgemeinbildung beim Studium an der Mini-Uni zu vertiefen. Einige Kinderbeiräte absolvierten sogar erfolgreich eine Ausbildung zum Richter.

    Der Verein Kultur & Spielraum e.V., Veranstalter von Mini-München, hatte sich wunderbar um die Regensburger Kinder gekümmert und die Kosten für die Übernachtung im luxuriösen CVJM-Jugendhotel übernommen. Auch ein Treffen mit der frisch gewählten Oberbürgermeisterin Mini-Münchens und einem Teil des Mini-Stadtrates hatte der Veranstalter für den Kinderbeirat organisiert. Kinderbeirat Maximilian, der 2019 dem Stadtrat von Mini-Regensburg angehört hatte, erinnerte bei diesem Treffen an den damals ausgehandelten Umtauschkurs von MiMüs und Ratiserln (die Währung Mini-Münchens und Mini-Regensburg), der inzwischen in Vergessenheit geraten war. Die Oberbürgermeisterin Mini-Münchens versprach, sich der Sache anzunehmen.

    Die Regensburger Kinderbeirätinnen und Kinderbeiräte nutzten das Treffen auch dafür, um Argumente für die Erhöhung des Spielalters zu sammeln. In Mini-München können Kinder und Jugendliche bis 15 Jahren an der Spielstadt teilnehmen, in Mini-Regensburg ist dies nur bis 14 Jahren möglich. Im Anschluss an das Treffen gab Oberbürgermeisterin Julia dem Kinderbeirat einen kurzen Einblick in das Rathaus von Mini-München. Kinderbeirätin Pauline und ihre Freundin Liska, die beide bei der Mini-München-Zeitung arbeiteten, schrieben einen Artikel über die Begegnung des Regensburger Kinderbeirates mit der Stadtspitze Mini-Münchens.

     

    Fotografie- Gruppenbild vor der Mini-Regensburg-Botschaft in Mini-München (C) Katrin Neff
    Fotografie - Gruppenbild mit Oberbürgermeisterin Maltz-Schwarzfischer, Bürgermeisterin Dr. Astrid Freudenstein und weiteren Beteiligten an der Jubiläumsfeier zur Siegelentfristung des Programms Kinderfreundliche Kommunen (C)  Stadt Regensburg, Bilddokumentation

    Feier zum 10-jährigen Jubiläum der Teilnahme am Programm "Kinderfreundliche Kommunen"

    Nachdem bis Juli 2022 auch der zweite Aktionsplan "kinderfreundliche Kommune" der Stadt erfolgreich umgesetzt wurde, hat der Stadtrat im Herbst 2022 "Standards zur Beibehaltung des Siegels Kinderfreundliche Kommune" beschlossen. Diese Standards umfassen Verpflichtungen zum Vorrang des Kindeswohls, zu kinderfreundlichen Rahmenbedingungen, zur Beteiligung von Kindern und Jugendlichen und zur Information über Kinderrechte. Durch die Einhaltung dieser Standards beabsichtigt die Stadt, die Kinderfreundlichkeit in Regensburg dauerhaft zu erhalten. 

    Zum 10-jährigen Jubiläum der Teilnahme der Stadt Regensburg an dem Programm "Kinderfreundliche Kommunen" hat der Verein "Kinderfreundliche Kommunen e.V." im Dezember 2022 das Siegel auf unbefristete Zeit verliehen. Eingeladen zu diesem Festakt und auf der Bühne präsent war auch der Kinderbeirat.

    Bei der Jubiläumsfeier mit Siegelentfristung unterzeichneten Oberbürgermeisterin Gertrud Maltz-Schwarzfischer und Haimo Liebich, Vorstandsmitglied des Vereins Kinderfreundliche Kommunen e. V., eine entsprechende Vereinbarung. Damit würdigt der Verein die Verabschiedung von Standards, mit denen die Stadt die Interessen von Kindern und Jugendlichen dauerhaft verankert. So ist beispielsweise die systematische Beteiligung von Kindern und Jugendlichen fest etabliert. Verbindliche Qualitätsstandards und Regelungen sorgen dafür, eine kinderfreundliche Stadtplanung und Stadtentwicklung voranzutreiben.

      Ist Regensburg kinderfreundlich?

      Dominik Bär, Geschäftsführer des Vereins "Kinderfreundliche Kommunen" führte durch den Festakt und hatte auch Fragen an den Kinderbeirat:

      • Ist Regensburg Deiner Meinung nach kinderfreundlich? Was ist kinderfreundlich, was nicht?
      • Was gefällt Dir besonders gut an Regensburg?
      • Welche Erlebnisse im Kinderbeirat hast Du, an die Du dich gerne erinnerst?
      • Konntest Du Deine Interessen gut umsetzen?
      • Welche Themen sind dir wichtig?
      • Zum Abschluss noch eine Frage: Möchtet ihr den Menschen hier, die vieles in Regensburg bestimmen können, etwas mitgeben, was sie machen sollen?

      Die Kinderbeiräte Bela, Dominik, Pauline, Jimi-Luke und Maximilian stellten heraus, dass sie den regelmäßigen Austausch mit Oberbürgermeisterin Maltz-Schwarzfischer und Bürgermeisterin Dr. Freudenstein sehr schätzen. Regensburg sei kinderfreundlich und biete für Kinder viele Möglichkeiten, bspw. die Spielstadt Mini-Regensburg. Souverän, pointiert und sehr freundlich übten die Kinderbeiräte aber auch nachdrücklich Kritik: in den Bereichen Klimaschutz und „grüner Stadt“, Radwege, ÖPNV, Sport- und Freizeitmöglichkeiten sowie dringend erforderlicher Schulhaussanierungen müsse die Stadt noch besser werden.

      Fotografie – Dominik Bär, Geschäftsführer des Vereins Kinderfreundliche Kommunen, befragt auf der Bühne die Kinderbeiräte Bela, Dominik, Pauline, Jimi-Luke und Maximilian (C) Stadt Regensburg, Bilddokumentation

      Beteiligung an der Solidaritätsaktion "Licht für Odessa"

      Durch die gezielten und massiven russischen Luftangriffe auf die öffentliche Energie-Infrastruktur in der Ukraine ist die Stromversorgung derzeit eines der größten Probleme in Regensburgs Partnerstadt Odessa. Vor diesem Hintergrund lud die Stadt Regensburg zusammen mit Space Eye e.V. und weiteren Kooperationspartnern am Samstag, 10. Dezember 2022 auf dem Bismarckplatz zu der Solidaritätsaktion „Licht für Odessa“ ein, bei der Spenden für Stromgeneratoren für die Partnerstadt gesammelt wurden.

      Fotografie – Oberbürgermeisterin Maltz-Schwarzfischer mit vom Kinderbeirat hergestelltem Popcorn in den Farben der Ukraine (C) Stadt Regensburg, Bilddokumentation

      Popcorn in den ukrainischen Landesfarben

      Elf Kinder aus dem Kinderbeirat beteiligten sich in zwei jeweils zweistündigen Schichten an der Solidaritätsaktion und sammelten 350 Euro an Spenden ein. Die Kinderbeirätinnen und Kinderbeiräte verkauften gegen Spende selbst hergestellte Buttons mit kleinen Friedens- und Solidaritätsbotschaften. Außerdem hatte der Verein Regensburger Eltern e.V. dem Kinderbeirat seine Popcornmaschine zur Verfügung gestellt. Die Kinder produzierten frisches Popcorn, das anschließend in den ukrainischen Landesfarben eingefärbt und gegen eine Spende ausgegeben wurde. Auch Oberbürgermeisterin Gertrud Maltz-Schwarzfischer ließ sich das Popcorn schmecken.