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Bürgerbefragung zum Kulturentwicklungsplan

Die Vielfalt und Breite des Angebots wird geschätzt. Drei Kategorien von Anliegen der Bürgerinnen und Bürger konnten identifiziert werden.

Was wünschen sich die Regensburgerinnen und Regensburger?

Wie zufrieden ist die Regensburger Bevölkerung mit dem kulturellen Leben der Stadt? Welche Wünsche in Hinblick auf Kultur haben die Bürgerinnen und Bürger? Diese Fragen sollte eine repräsentative Befragung von 5000 Regensburgerinnen und Regensburgern beantworten. Im Januar 2012 startete das Kulturreferat in Zusammenarbeit mit der Technischen Hochschule Regensburg die Befragungsaktion als Teil der Bürgerbeteiligung im Rahmen des Kulturentwicklungsplans.

Repräsentatives Ergebnis

859 der angeschriebenen Bürgerinnen und Bürger haben ihre Fragebögen ausgefüllt zurückgesandt.

Der Rücklauf der Fragebögen ist mit einer Quote von 17,2 Prozent hoch genug, um aussagekräftige Ergebnisse zu erhalten. Der vierseitige Fragebogen deckte verschiedene Aspekte ab: Der Hauptteil der Fragen sollte die Zufriedenheit mit dem kulturellen Angebot ermitteln. Ein anderer Abschnitt des Fragebogens beschäftigte sich mit der Bekanntheit des kulturellen Angebots und der Veranstaltungsstätten. Ein dritter Teil ließ Raum für die Nennung von Wünschen.

Kernaussage der Untersuchung

Prof. Dr. Sonja Haug, Professorin an der Fakultät für angewandte Sozialwissenschaften der Hochschule Regensburg, wertete die Fragebögen mit ihrem Team aus. 112 Seiten umfasst der Bericht zur Befragung. Haug fasst die Kernaussage der wissenschaftlichen Untersuchung in einem Satz zusammen:

Besonders die Stadtbücherei, die Volkshochschule, das Theater und Angebote im Bereich Klassische Musik, Volksmusik sowie Film- und Medienkultur erfüllen die Erwartungen der Regensburgerinnen und Regensburger. Auch die Angebote für spezielle Zielgruppen entsprechen den Bedürfnissen der Kundinnen und Kunden. Der Geschmack der Studierenden wird am besten getroffen. Sie sind noch zufriedener mit den zielgruppenspezifischen Veranstaltungen als Seniorinnen und Senioren sowie Familien.

Nicht unerwartet sind es die Großveranstaltungen in der Altstadt, die auf die Frage nach den kulturellen Höhepunkten am häufigsten genannt wurden. Sowohl das Bürgerfest als auch das Jazzweekend und die Schlossfestspiele besucht ein Großteil der Befragten.

Drei Wünsche der Teilnehmerinnen und Teilnehmer

Die Bürgerinnen und Bürger schätzen insgesamt vor allem die Vielfalt und Breite des Kulturangebots in Regensburg. „Das heißt aber nicht, dass es keinerlei Verbesserungspotenzial gibt“, meint Haug. „Es gibt dennoch einen Bedarf, der bislang nicht gedeckt wird“. So hat sie in der Untersuchung drei Kategorien von Anliegen festgestellt: Die Bürgerinnen und Bürger wünschen sich eine noch größere Diversität der Kulturangebote, mehr große Veranstaltungen wie beispielsweise Konzerte und preisgünstigere Angebote für spezielle Zielgruppen.

Unter bestimmten Voraussetzungen würden viele Bürgerinnen und Bürger das Kulturangebot laut eigenen Angaben auch durchaus häufiger nutzen. So erklärt Haug: „Vor allem mangelnde Zeit und mangelndes Geld hindern an häufigeren Besuchen von Veranstaltungen“. Berücksichtigt man zeitliche Einschränkungen und das begrenzte Budget der Bürgerinnen und Bürger, könnten durch eine optimierte Planung beim Kulturangebot die Besucherzahlen somit erhöht werden, meint Haug.

Doch auch die Information über das Kulturangebot kann noch ausgebaut werden. Die Online-Verfügbarkeit und ihr Wissen über das Kulturangebot in Regensburg schätzen die meisten Bürgerinnen und Bürger als mittelmäßig ein. Auch das ist für Kulturreferent Klemens Unger ein wichtiger Ansatzpunkt für Verbesserungen. „Der Öffentlichkeitsarbeit im Kulturbereich kommt eine immer wichtigere Rolle zu. Denn der Kulturgenuss muss sich gegen stärker werdende Konkurrenz, vor allem von Seiten der Medien, behaupten“.

Passend dazu spielt nicht zuletzt der Unterhaltungsaspekt von Kultur eine große Rolle beim Besucherpotenzial. So wünscht sich ein Teil der Befragten mehr unterhaltsame Kulturangebote.

Input für den Verwaltungsentwurf des Kulturentwicklungsplans

Die Untersuchung macht deutlich, dass den Regensburgerinnen und Regensburgern ein breites kulturelles Angebot sehr wichtig ist. Gleichzeitig sind die Bürgerinnen und Bürger nicht nur sehr zufrieden mit dem Angebot in ihrer Stadt, sondern nutzen dieses auch. Vor allem Museen, Stadtbücherei, Volkshochschule und das Theater werden häufig besucht. Die Rolle der freien Kulturszene sieht ein Großteil der Befragten darin, neue Ideen in die Stadt zu bringen.

Die Befragung hat den Ist-Zustand analysiert und Entwicklungspotenzial aufgespürt. Diese Ergebnisse wurden in den Verwaltungsentwurf des Kulturentwicklungsplanes eingearbeitet.