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„Regensburger Schultheater – Summer Stage“: Zweite Halbzeit mit zwei spannenden Stücken im Juli

Bei der Veranstaltungsreihe „Regensburger Schultheater – Summer Stage“ präsentieren von 25. Juni bis 16. Juli 2025 an acht Aufführungsabenden drei Schulen insgesamt vier ganz unterschiedliche Theaterstücke und zwar jeweils „daheim“ in der Schule, mitten in ihrer jeweiligen Schulfamilie.

Fotografie: Szene aus dem Stück mit drei Schülern und 2 Degen

© Luca Kern

Am 24. und 25. Juni 2025 hat die bereits vierte Auflage der „Summer Stage“ ihren äußerst erfolgreichen Auftakt erlebt. Am 24. Juni fand am Von-Müller-Gymnasium die Premiere einer zeitgemäßen Adaption von Frank Wedekinds Kindertragödie „Frühlings Erwachen“ des Autors Nuran David Calis statt. Mit viel Herzblut, Energie und hoher Glaubwürdigkeit brachten die engagierten Mitglieder des Oberstufentheaters die nicht selten existentiellen Probleme, die Pubertät und das Erwachsenwerden mit sich bringen, auf die Bühne – und stießen dabei auf ein hochkonzentriertes und zugewandtes Publikum.

Fortgesetzt wurde die Reihe am 2. und 3. Juli 2025 mit der Eigenproduktion „Es war einmal war gestern“ des Goethe-Gymnasiums. Unter der bewährten Regie von Stephan Roggenbuck tauchten die Schülerinnen und Schüler des Oberstufentheaters in die Welt der Märchen ein und ließen dabei keinen Stein auf dem anderen.

Schultheater lebt von Spiellust, unkonventionellen Ideen, bisweilen Komik und von ganz viel gesellschaftspolitischer Relevanz und einer klaren Haltung. Das gilt auch für die zweite Halbzeit der diesjährigen „Summer Stage“:

Eigenproduktion „Das Versprechen“: Auseinandersetzung mit der Zeit des Nationalsozialismus

Am 8. und 9. Juli 2025 bereichert das Unter- und Mittelstufentheater des Goethe-Gymnasiums (Goethestraße 1) um 19 Uhr in der Aula (Zugang zur Aula über die Uhlandstraße) den Spielplan. Unter der Regie von Michaela von Necker präsentieren die Schülerinnen und Schüler mit „Das Versprechen“ eine Eigenproduktion, die auf dem Jugendroman „Die Bücherdiebin“ von Martin Zusak basiert.

Die Gruppe schreibt dazu: „Die Geschichte spielt zur Zeit des Nationalsozialismus. Weil das ein schwieriges Thema ist – auch weil es eine altersmäßig sehr gemischte Gruppe ist – versuchen wir noch mehr als sonst, sensibel damit umzugehen. Die Kinder haben viele Fragen und lassen sich neugierig, aber auch bewusst und sehr behutsam auf die Geschichte von Liesel ein, die in dem Roman ihren Weg durch diese schwere Zeit geht und neben Freundschaft und Geborgenheit auch ihre Erfahrungen mit dem Schrecken des Naziregimes und dem Tod machen wird.

Wir versuchen gemeinsam zu erfassen, was es bedeutete, in dieser Zeit Kind zu sein. Dabei lassen wir auch zu, dass es spielerische und fröhliche, genauso aber ernste und schwere Momente gegeben hat. Manche Themen bedürfen besonderer Aufmerksamkeit oder müssen zusätzlich erklärt werden – und damit das sichtbar wird, bauen wir diese Erläuterungen in unser Stück ein. Dafür dürfen wir uns auf Materialien stützen, die eine Wuppertaler Initiative unter dem Titel ‚Kindern den Nationalsozialismus erklären‘ entworfen hat.“

Zu dieser Eigenproduktion gibt es eine begleitende Ausstellung zum Thema „Nationalsozialismus“ mit dem Material der bereits genannten Wuppertaler Initiative sowie mit eigenen Texten und Fotos.

Finale mit „Jenny und Paul“: Shakespeare-Klassiker modern interpretiert

Last but really not least geht es schon in das Finale der diesjährigen „Summer Stage“, wenn sich am 15. und am 16. Juli 2025, jeweils um 19 Uhr, die Theatergruppe am Gymnasium der Regensburger Domspatzen (Reichsstraße 22) auf der Bühne im Wolfgang-Saal präsentiert. Die Aufführungen von „Jenny und Paul“ von Fred Schierenbeck und Sven Kristahn mit Auszügen aus „Romeo und Julia“ von William Shakespeare, für deren Inszenierung Sabine Singer und Jens Kiesel im bewährten Duo verantwortlich zeichnen, werden sicherlich unkonventionell und sehr unterhaltsam sein.

„Jenny und Paul“, ein humorvolles Spin-off von „Romeo und Julia“, modernisiert den Shakespeare-Klassiker und verlegt ihn in unsere heutige Zeit. Inspiriert von William Shakespeares berühmter Tragödie „Romeo und Julia“ bietet die Inszenierung eine humorvolle Variante der Liebesgeschichte – mit überraschenden Wendungen, originellen Charakteren und einer ordentlichen Prise Originaltext.

Im Mittelpunkt steht Jenny, eine junge Frau mit dem großen Traum, auf der Bühne zu stehen. Als sie endlich in eine Theatergruppe aufgenommen wird, trifft sie dort auf Paul, der seit langer Zeit hinter den Kulissen arbeitet. Gemeinsam stellen sie sich einer fast unmöglichen Aufgabe: Das geplante Stück droht zu scheitern, denn ein Regisseur, interne Konflikte und kreative Blockaden gefährden die gesamte Aufführung. Doch Jenny und Paul geben nicht auf: Mit Teamgeist, Mut und „ganz viel Shakespeare“ retten sie das Stück vor dem Untergang.

„Jenny und Paul“ zeigt, dass Theater lebendig, frech und trotzdem tiefgründig sein kann. Für die beteiligten Schülerinnen und Schüler war die Arbeit an dem Theaterstück eine wertvolle Erfahrung: „Wir durften bei der Entwicklung mitreden, Ideen einbringen und eigene Texte schreiben. Das Stück ist wirklich unser eigenes geworden.“, schildert Fanni Nemez stolz.

Weitere Informationen

Der Eintritt für alle Schultheater-Aufführungen ist frei. Spenden sind nach den Vorstellungen für die Ausgaben der jeweiligen Theatergruppe erbeten.

Alle Informationen und Aufführungstermine gibt es unter: