Hinterglasmalerei trifft digitale Medien
Ausstellung des Künstlers Vitalii Shupliak aus der Ukraine in "neunkubikmeter"
Am Samstag, den 14. Dezember 2024 lädt der Künstler Vitalii Shupliak um 19 Uhr zu seiner Vernissage und einem Künstlergespräch vor dem Schaukasten „neunkubikmeter“ (Nr. 4) in der Pustetpassage ein. Er präsentiert seine Ausstellung mit dem Titel „Periscope“, welche den Einfluss von digitalen Technologien und sozialen Netzwerken auf unsere Wahrnehmung der Realität untersucht.
Kunst als Spiegel der digitalen Welt
Die Verbindung von klassischen Techniken der Hinterglasmalerei mit modernen Medien eröffnet ein vielschichtiges Spiel mit Metaphern, die auf die Manipulation von Informationen und deren Auswirkungen hinweisen. Die in der Ausstellung präsentierten Smartphone-Objekte und Spiegelinstallationen werden durch ein raffiniertes Zusammenspiel von Licht und Reflexion ergänzt, wodurch sie die Aufmerksamkeit des Betrachters auf Themen wie Isolation und die Fragmentierung des Bewusstseins in einer zunehmend digitalisierten Welt lenken. Der Titel der Ausstellung verweist auf das Periskop – ein Beobachtungsinstrument, das in der Regel aus einem sicheren Versteck heraus eingesetzt wird. Doch wie sicher sind diese „Verstecke“ in einer Zeit, in der digitale Transparenz und Überwachung allgegenwärtig sind? Diese Frage bleibt bewusst offen und lädt zu einer kritischen Reflexion ein.
Das Projekt von Vitalii Shupliak geht über eine bloße künstlerische Auseinandersetzung hinaus und stellt tiefgreifende Fragen nach unserer Rolle in der digitalen Arena. Es regt dazu an, über die Mechanismen der Medienlandschaft nachzudenken, die oft als Kontrollinstanz und Gestalter unserer Wahrnehmung fungieren. Gleichzeitig unterstreicht es die Notwendigkeit von kritischem Denken in einer Welt, in der Informationen ebenso leicht geformt wie manipuliert werden können. So wird die Ausstellung nicht nur zu einem visuellen Erlebnis, sondern auch zu einem intellektuellen Dialog über die Bedeutung von Medienkompetenz und Selbstreflexion.
Über den Künstler
Vitalii Shupliak (*1993) stammt aus der Nähe von Lviv (Ukraine) und ist durch ein vorheriges Artist-in-Residence-Projekt 2021 nach Berlin gekommen, wo er heute noch lebt und arbeitet. Shupliak studierte zunächst an der Lviv National Academy of Arts in der Ukraine. Seinen Abschluss machte er von 2014 bis 2018 an der University of the Arts in Poznań (Polen) an der Fakultät für Kunsterziehung sowie der Fakultät für Skulptur und Raumerziehung. Zudem war er von 2017 bis 2019 Meisterschüler der Filmklasse an der Hochschule für Bildende Künste in Braunschweig. Shupliak arbeitet hauptsächlich mit Videoinstallationen, Malerei und Performance. Er erforscht das Potenzial freier Ausdrucksformen zur Schaffung neuer Werte. Dabei setzt er Methoden ein, die Realität und Virtualität durchdringen, mit einem besonderen Fokus auf Migration, Identität und Grenzthemen.
Shupliaks Kunstwerke wurden bereits in mehreren Einzelausstellungen in Deutschland, Polen und der Ukraine, zuletzt 2019 im Rahmen seiner Ausstellung „Wearing out trousers“ in Kiew, gezeigt. Zudem war er Teil einiger Gruppenausstellungen und Filmfestivals wie dem „48h Neukölln“ in Berlin 2023. Besonders hervorzuheben sind die zahlreichen Auszeichnungen, die Vitalii Shupliak für seine künstlerische Arbeit bereits erhalten hat. Zu den herausragenden Ehrungen zählen der Förderpreis „Kunst+Stahl“ im Jahr 2024 sowie die Auszeichnung als Preisträger des „FilmFestSpezial“ im Jahr 2018.
Weitere Informationen über den Schaukasten „neunkubikmeter“ gibt es unter www.regensburg.de/neunkubikmeter.