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Mehr Grün in der Stadt

Wogende Grashalme und blühende Wiesen: Das Straßenbegleitgrün darf heuer so lang wachsen, wie noch nie zuvor. Was es damit auf sich hat, erklärt Michael Daschner, der Leiter des städtischen Gartenamtes.

Fotografie: Straßenbegleitgrün

14. Mai 2024

Es grünt so grün... entlang der Straßen der Stadt. Während sich die einen über frühsommerlich bunte Streublumenwiesen, wogende Grashalme und summende Bienen freuen, wundern sich manch andere Regensburger, ob im Gartenamt sämtliche Rasenmäher kaputtgegangen sind. Denn heuer darf das sogenannte Straßenbegleitgrün, also die Wiesenflächen an und zwischen den Straßen, so lange wachsen, wie noch nie. Erst am 15. Mai beginnen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Gartenamtes damit, die Grünflächen zu kürzen – wobei auch dies heuer zurückhaltender geschieht, als sonst.

Porträt: Michael Daschner
Michael Daschner © Bilddokumentation Stadt Regensburg

Was es damit auf sich hat, erklärt Michael Daschner, der Leiter des städtischen Gartenamtes:

Um die Artenvielfalt zu fördern und den Insekten möglichst viel Nahrung und Lebensraum zu bieten, haben wir heuer nicht nur die Anzahl der Mähdurchgänge auf zweimal pro Jahr gesenkt, sondern auch die Mahdhöhe deutlich nach oben gesetzt. Langgras- und Blühwiesen dürfen ab sofort sogar bis mindestens zum 1. Juli weiterwachsen. Zudem mähen wir in den Grünanlagen abschnittsweise und transportieren das Schnittgut ab, anstatt es liegen zu lassen. Dadurch wird der Boden „abgemagert“ und bildet so eine wunderbare Grundlage für eine naturnahe, vielfältige Blumenwiese.

 

Das ist sicher eine ziemliche Umstellung für das Gartenamt?

Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind natürlich flexibel. Aber tatsächlich mussten wir erst einmal neue Arbeitsgeräte kaufen, um diese neuen, selbst auferlegten Vorgaben erfüllen zu können. Mit unseren neuen Doppelmessermähwerken, Schwadern und Ladewagen steht der insektenfreundlichen Mahd in den Grünanlagen künftig aber nichts mehr im Wege.

In der steinernen Altstadt haben es Insekten ja besonders schwer. Kann man dort etwas tun, um das fehlende Straßenbegleitgrün zu ersetzen?

Natürlich ist es in unserer mittelalterlichen Stadt schwieriger, Grünflächen zu schaffen. Anfang Mai haben wir aber in Abstimmung mit dem Verein Pro Stadtamhof e. V. große Pflanzgefäße in der völlig versiegelten Verkehrsfläche in Stadtamhof aufgestellt. In den Töpfen mit einer Grundfläche von 1,20 x 1,20 Meter Grundfläche dominieren als Solitärgehölze Zaubernuss, Portugiesischer Lorbeer, winterharter Hibiskus, Stechpalme und Weigelie. Hinzu kommen einjährige Blumen, die bis zum Herbst blühen und danach gegen eine Herbstpflanzung ausgetauscht werden. Über die Sommermonate erfreuen Geranien, Buntnesseln, Zauberschnee, Salvien, Eisbegonien, Fuchsien, Millon Bells, Vanilleblume, Studentenblumen, Elfensporn, Ziertabak und einige andere Blumen mit ihrer Farbenvielfalt hoffentlich nicht nur die Menschen, sondern auch viele kleine summende Stadtbewohner.  

Text und Interview: Kristina Kraus