Erneuerung Grieser Steg
Aufgrund seines Alters muss der Grieser Steg in den kommenden Jahren erneuert werden. Die Anforderungen an den Steg haben sich im Laufe der Zeit verändert. Daher muss er sowohl höher als auch breiter werden.
Der heutige Grieser Steg wurde bereits 1949 – damals ursprünglich als Provisorium – hergestellt. Wegen des hohen Alters und der damit einhergehenden vielen Korrosionsschäden ist eine Erneuerung in den nächsten Jahren dringend erforderlich. Eine Sanierung ist aufgrund der Konstruktion und der massiven Schäden nicht mehr möglich.
Die Höhenlage des bestehenden Grieser Stegs behindert bei einem hundertjährlichen Hochwasser den Wasserabfluss und stellt langfristig ein erhebliches Risiko hinsichtlich Strömungsverhalten und Hochwasserbeschädigung dar. Die Unterkante des heutigen Stegs liegt an den Widerlagern auf ca. 332,80 müNN. Das hundertjährliche Hochwasser liegt bei circa 333,40 müNN. Im Hochwasserfall muss darüber hinaus der geforderte Freibord von 0,50 m eingehalten werden. Daher muss die Unterkante des zukünftigen Stegs deutlich höher liegen. Zum fachübergreifenden Hochwasserschutzkonzept am Unteren Wöhrd sind das Wasserwirtschaftsamt und die Stadt laufend in Abstimmung.
Der gegenwärtige Steg hat eine lichte Breite von circa 3,80 m. Für eine stark genutzte Geh- und Radwegverbindung ist dies deutlich zu gering. Der vorhandene Querschnitt ist bereits heute an der Grenze der Leistungsfähigkeit angelangt, bei Veranstaltungen kommt es zu erheblichen Stauungen. Zudem soll die Brücke künftig auch Aufenthaltsqualität bieten. Für die Rettungsdienste und die Feuerwehr ist eine dauerhafte Anfahrtsmöglichkeit über die Proskestraße nach Stadtamhof anzustreben. Zudem ist bei Hochwasser zu den bereits bestehenden Brücken (Protzenweiherbrücke, Oberpfalzbrücke und Steinerne Brücke) eine weitere Zufahrt erforderlich, um den Schutz der Bevölkerung mit einer reibungslosen Logistik der mobilen Hochwasserschutz-Elemente besser gewährleisten zu können. Aus diesen Gründen ist der Grieser Steg entsprechend den heutigen Anforderungen und in Abstimmung mit den Planungen des Hochwasserschutzes zu erneuern.
Der vorhandene Baumbestand soll berücksichtigt und wenn möglich erhalten werden. Naturdenkmäler liegen nicht vor. Der Grieser Steg steht im unmittelbaren Kontext des Weltkulturerbes: Ziel ist eine verträgliche Einbindung, ohne die Ensemblewirkung zu beeinträchtigen.
Erneuerung des Grieser Stegs
Die Brücke verbindet als Geh- und Radweg den Unteren Wöhrd mit Stadtamhof. Die nutzbare Breite auf der Brücke soll zukünftig 6,50 m betragen (Aufweitungen zum Beispiel im Bereich der Jahninsel sind denkbar).
Anpassung der anschließenden Wegeverbindungen
Auf der Südseite liegt der Brückenantritt – je nach Konstruktionsweise – zukünftig circa 1,00 bis 1,70 m höher. Die Proskestraße muss demnach auf einer Länge von circa 30 bis 40 m höhenmäßig angepasst werden.
Auf der Nordseite beträgt der Höhenunterschied zum Bestand circa 1,00 bis 1,60 m. Derzeit besteht am nördlichen Brückenende bezüglich der Übersichtlichkeit eine ungünstige Situation mit dem kreuzenden Fußweg. Hier ist eine sicherere Anbindung zu planen.
Zur Information und Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger fand am 26. November 2020 eine virtuelle Informationsveranstaltung statt. Einige Bürgerinnen und Bürger brachten im Nachgang zu dieser Veranstaltung Ihre Hinweise und Anregungen hinsichtlich der Planungen ein. Eine Reihe dieser Anregungen forderte in erster Linie, dass die neue Brücke sich möglichst gut in das Stadtbild und die Grünanlagen einfügen soll und dass die erforderlichen Anpassungsmaßnahmen möglichst gering gehalten werden sollen. Diese Forderungen konnten in die Aufgabenstellung an die Ingenieurbüros aufgenommen werden.
2023 | Vor- und Entwurfsplanung |
2024 | wasserrechtliches Genehmigungsverfahren, Maßnahmebeschluss im Stadtrat, Ausführungsplanung, Bauvorbereitung |
2025 | Baubeginn |
Nach Abschluss des Vergabeverfahrens im Herbst 2022 konnte der Planungsauftrag für den Grieser Steg an die Planungsgemeinschaft Mayr Ludescher Partner Beratende Ingenieure, München, mit DKFS Architects, London erteilt werden. 2023 beginnen die konkreten Planungen.