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Gewässerausbau Burgweinting - Der letzte Baustein

Erster Bauabschnitt

Zwischen dem Eisenbahndurchlass und der Kirchwegbrücke wurde 2015 der Abflussquerschnitt des Aubachs durch einen ökologischen Gewässerausbau vergrößert. Die hydraulische Leistungsfähigkeit wurde damit in diesem Bereich an den Drosselabfluss aus dem HRB Burgweinting von 9,2 m³/s angepasst.

Aufgrund des zu geringen Abflussquerschnittes musste die Höllgassbrücke abgerissen und durch einen Neubau mit größerem Durchflussquerschnitt ersetzt werden. 

Parallel zum vorhandenen Aubachverlauf wurden Flutmulden mit Gerinneausbildungen hergestellt, die aufgrund des größeren Abflussquerschnittes im Hochwasserfall den Hochwasserabfluss gefahrlos ableiten können. Der zum Teil im Bereich der Flutmulden neu verlaufende Aubach wurde mäandrierend ausgebildet. Störsteine und Wurzelbärte wurden so eingebaut, dass der Aubachverlauf sich selbst innerhalb der Flutmulden entwickeln kann. 

Zweiter Bauabschnitt

Der zweite Bauabschnitt beginnt bei der Kirchwegbrücke und verläuft durch die vorhandene Bebauung bis zur Obertraublinger Straße. Ab der Obertraublinger Straße erfolgt die Baumaßnahme entlang des Islinger Weges und endet beim Hochwasserrückhaltebecken Burgweinting.
Im Zuge des zweiten Bauabschnittes werden die Reibergasslbrücke und die Kirchwegbrücke sowie die Durchlässe Islinger Weg Ost und Islinger Weg West abgebrochen und mit einem größeren Durchflussquerschnitt neu errichtet. 

Aufgrund der beengten Platzverhältnisse war zwischen den bebauten Grundstücken unterhalb der Obertraublinger Straße keine ökologische Gewässeraufweitung möglich. Um den Abflussquerschnitt zu vergrößern, wurde hier das bestehende Trapezgerinne in ein Rechteckgerinne umgewandelt. Das Rechteckgerinne wurde mit beidseitigen Stützmauern hergestellt, um ein möglichst breites Bachbett zu erhalten, in dem sich der Aubach mäandrierend entwickeln kann. Besondere Schwierigkeit dabei war die Einbringung einer Stahlspundwand mit schwerem Baugerät bei gleichzeitiger Sicherstellung des Hochwasserabflusses. Hierzu wurde der Aubach auf eine Länge von ca. 200 Meter verrorhrt und das Bachbett mit tragfähigem Material aufgefüllt. Damit der schlammige Untergrund nicht in den aufgefüllten Boden drückt, wurden zur Trennung der Schichten ein Kunststoffvlies und zur Vergleichmäßigung des Bodendruckes ein Geogitter eingebaut. 

Zwischen der Kirchwegbrücke und dem Beginn des Rechteckgerinnes sowie zwischen Obertraublinger Straße und HRB Burgweinting erlaubten die großzügigeren Platzverhältnisse einen ökologischen Gewässerausbau. Durch Flutmulden und Gewässeraufweitungen wurde der Abflussquerschnitt des Aubachs so vergrößert, dass der Hochwasserabfluss aus dem HRB Burgweinting in Höhe von 9,2 m³/s gefahrlos abgeleitet werden kann. Mit Hilfe von ökologischen Maßnahmen, wie z.B. Mäandrierung, Kiesbett und Störsteine, wurde der Aubach in diesem Bereich naturnah gestaltet. Durch die flacheren Uferbereiche wurde an vielen Stellen der Zugang zum Gewässer möglich gemacht. 

Landschaftsbauarbeiten

Um die für den Hochwasserabfluss erforderlichen Flutmulden und Gewässeraufweitungen errichten zu können, mussten entlang des Aubachs 200 Bäume sowie ca. 5000 Quadratmeter Gehölzsaum und Hecken gerodet und ca. 7000 Quadratmeter Wiesen sowie Gras- und Krautfluren ausgebaut werden. 

Nach dem Bundesnaturschutzgesetz (gem. § 15 Abs. 2 BNatSchG) ist der Vorhabensträger verpflichtet, unvermeidbare Eingriffe in die Natur und Landschaft auszugleichen bzw. zu ersetzen. Zum Ausgleich wurden daher 170 Einzelbäume und ca. 2700 Quadratmeter Gehölzsäume neu gepflanzt. Darüber hinaus wurden ca. 7200 Quadratmeter Röhricht und feuchte Hochstaudenflure sowie ca. 4700 Quadratmeter wechselfeuchte Böschungen mit Hochstaudenfluren und Gras-/ Krautfluren neu angelegt. Durch diese Maßnahmen sowie die naturnahe Gestaltung des Aubachs im Ausbaubereich konnten die Eingriffe ausgeglichen werden.

Bauzeiten und Baukosten

Die Bauarbeiten für den ersten Bauabschnitt begannen im September 2015 und endeten im Frühjahr mit den Pflanzenarbeiten. Im Juli 2016 schloss sich der zweite Bauabschnitt an, der im Herbst 2017 abgeschlossen werden konnte.

Für beide Bauabschnitte ergaben sich Kosten für die Hauptbauleistungen in Höhe von ca. 4,2 Millionen Euro. Mit den Bauneben- und den Grunderwerbskosten belaufen sich die Gesamtkosten auf rund ca. 5,2 Millionen Euro. 

Zusammenwirken der Maßnahmen

Die beschriebenen Hochwasserschutzmaßnahmen bilden zusammen einen wirksamen Hochwasserschutz für die Wohnbereiche in Burgweinting und Irl. Durch die Hochwasserrückhaltebecken in Leoprechting und Burgweinting kann der Hochwasserabfluss bei einem 100-jährlichen Hochwasser auf 9,2 m³/s begrenzt werden. Durch den Gewässerausbau in Burgweinting, die Gewässeraufweitung im Aubachmündungsbereich und die Absenkung der Wehrschwelle wird sichergestellt, dass die Abflussmenge von 9,2 m³/s gefahrlos durch Burgweinting und Irl bis zur Mündung in die Donau abgeleitet werden kann.