Die Baugenossenschaft Margaretenau eG im Regensburger Stadtwesten umfasst 362 Wohnungen, überwiegend im Geschossbau, aber auch einige Reihenhäuser. Die Gebäude wurden mehrheitlich in den Jahren 1919 bis 1935 errichtet. Weitere Wohnungen kamen zwischen 1950 und 1969 hinzu. Die Margaretenau zeichnet sich durch eine stabile Mieterstruktur, ein sehr günstiges Mietniveau und einen insgesamt hohen Wohnwert aus. Aus energetischer Sicht besteht jedoch ein hohes Potenzial an Einsparmöglichkeiten.
Quartierskonzept Margartenau
Im Rahmen des KfW-Förderprogramms „Energetische Stadtsanierung“ hat die Stadt Regensburg das Büro Luxgreen Climadesign damit beauftragt, ein Quartierskonzept für die Margaretenau zu erarbeiten. Für den Sanierungsprozess wurden drei maßgebliche Ziele formuliert:
Die Nutzung von Effizienz- und Einsparpotenzialen in den Gebäuden, die Energieerzeugung und -verteilung sowie die Speicherung von sommerlichen Energieüberschüssen erfolgt analog dem geplanten Vorgehen in der ehemaligen Prinz-Leopold-Kaserne. Die Ertüchtigung der Gebäudehülle ist dagegen aus gestalterischen Gründen eingeschränkt. Neben innovativer Energietechnik und nachhaltigen Baustoffen wird ein besonderes Augenmerk auf die denkmalgerechte Modernisierung des historischen Stadtteils gelegt. Diese „sanfte“ Modernisierung ist auch entscheidend für die Akzeptanz durch die Mitglieder der Baugenossenschaft.
Soweit baulich möglich, sollen barrierearme Lösungen innerhalb der Wohnungen und für die Eingangsbereiche gefunden werden. Zudem ist geplant, den Gebäudebestand durch Neubauten zu ergänzen. Dort kann ein vollständiges barrierefreies Wohnen realisiert werden. Auf diese Weise wird ein generationenübergreifendes Wohnen möglich. Auch langjährige Genossen mit Mobilitätseinschränkungen können dann im Quartier bleiben.
Die Umsetzung der energetischen Quartierssanierung wird ebenfalls durch die KfW und die Stadt Regensburg gefördert. Als Sanierungsmanager ist das Büro Luxgreen Climadesign in Zusammenarbeit mit der OTH engagiert.
Forschungsprojekt "Solares Bauen"
Die Margaretenau ist gleichzeitig die Gebietskulisse für das ambitionierte Forschungsprojekt „Solares Bauen“, gefördert durch das Bundeswirtschaftsministerium. Auf Initiative der OTH entwickelt ein Team aus Firmen und Hochschulen ein effizientes Hybrid-Heizsystem aus Blockheizkraftwerk und Wärmepumpe, neuartige mineralische Putzsysteme auf Basis hohler Glaskügelchen und ein intelligentes, selbstlernendes Energie-Managementsystem. Die Ergebnisse des Forschungsprojekts fließen in die Sanierung mit ein.