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Grünes Licht für das Kreativareal im Hafen

Regensburger Leuchtturmprojekt geht in die Umsetzung

Der Regensburger Stadtrat hat in seiner Sitzung am 30. Juli 2025 einstimmig dem Konzept und der Kostenberechnung für das Kreativareal am Auweg zugestimmt. Damit beginnt die schrittweise Realisierung eines zukunftsweisenden Stadtentwicklungs- und Wirtschaftsförderungsprojekts in Regensburg. Mit dem Areal soll ein Zukunftsort für Regensburgs kreative Szene entstehen, ein offener, experimenteller und nachhaltiger Ort für innovative Produktion und kreatives Unternehmertum. Und bereits Ende 2027 soll ein Teil der Räumlichkeiten in Nutzung sein.
„Mit dem einstimmigen Beschluss zum Kreativareal haben wir den Weg geebnet für ein Areal, das die wirtschaftliche Entwicklung Regensburgs zu einem resilienten, bundesweit attraktiven Standort weiter befördern wird“, so Oberbürgermeisterin Gertrud Maltz-Schwarzfischer. „Gleichzeitig erwarten wir uns Impulse in den Bereichen Innovation, Kultur und Stadtentwicklung, von denen ganz Regensburg profitiert.“

In einem ersten Schritt konzentriert sich die Entwicklung auf die Teilflächen und Hallen am Auweg: In einer Projektpartnerschaft zwischen das Stadtwerk.Regensburg und der Kreativbehörde der Stadt Regensburg entstehen auf über 5.000 Quadratmetern neue Räume für die Kultur- und Kreativwirtschaft – Nutzungen wie Werkstätten, Ateliers, Büroflächen, Veranstaltungs- und Besprechungsräume sowie Ausstellungsflächen und ein gastronomisches Angebot sind vorgesehen. Der Raumbedarf wurde mit Hilfe einer Umfrage in der Kreativbranche ermittelt.

„Regensburg darf stolz auf diesen Meilenstein sein und für Bayern ist es ein weiterer, wichtiger Schritt, um sich bundesweit als attraktives Bundesland für die Kreativwirtschaft zu positionieren“, kommentiert Carola Kupfer, Präsidentin des Bayerischen Landesverbands der Kultur- und Kreativwirtschaft BLVKK und Vizepräsidentin der vbw – Vereinigung der bayerischen Wirtschaft, die Entscheidung.

Ko-kreativ geplant, interdisziplinär entwickelt
Das Nutzungskonzept für die Flächen am Auweg ist das Ergebnis eines ko-kreativen Entwicklungsprozesses, in dem seit 2022 Kreativschaffende, Clusterpartnerinnen und -partner sowie potenzielle Nutzende aktiv beteiligt waren. Ziel war es, ein maßgeschneidertes Raumprogramm für die Kultur- und Kreativwirtschaft zu entwickeln – insbesondere an den Schnittstellen von Handwerk, Design und digitaler Produktion. „Wir freuen uns, mit diesem Konzept eine kluge und zugleich zukunftsfähige Lösung für die Entwicklung unserer Liegenschaften am Auweg gefunden zu haben. Durch den respektvollen Umgang mit dem Bestand, den gezielten Einsatz einfacher technischer Mittel und die Orientierung an den tatsächlichen Bedürfnissen der künftigen Nutzenden schaffen wir nicht nur funktionale Räume - sondern beleben das Areal mit Charakter und Perspektive“, betont Mathis Broelmann, Kaufmännischer Leiter und Gesamtprokurist von das Stadtwerk.Regensburg.

Auf Basis der Ergebnisse einer interdisziplinären Planungswerkstatt im Dezember 2024 – mit Expertinnen und Experten aus Deutschland und Österreich – entstand der nun vorliegende baulich-räumliche Entwurf. Die Planung wurde gemeinschaftlich von das Stadtwerk.Regensburg (technische Projektleitung und Bauherrin) und der Kreativbehörde im Amt für Wirtschaft und Wissenschaft (inhaltlich-strategische Projektleitung und Zielgruppenbeteiligung) der Stadt Regensburg verantwortet. „Der ko-kreative Workshopprozess war einmalig und erforderte von allen Beteiligten Offenheit und Mut. Im Ergebnis sind wir im Budget, leben die Idee der Umbaukultur und entwickeln das Areal so, dass die Bedürfnisse der künftigen Nutzerinnen und Nutzer von Anfang an berücksichtigt werden“, fasst Bernhard Lutter, Leiter des Immobilienmanagements bei das Stadtwerk.Regensburg zusammen.

Entscheidende Impulse durch Projekt der OTH Regensburg
Bereits im Jahr 2018 widmete sich der studentische Architekturwettbewerb Iacobus+ auf Initiative und unter Leitung von Prof. Andreas Emminger sowie des Lehrbeauftragten und Architekten Eric Frisch dem Areal rund um das Regensburger Stadtlagerhaus. Ergebnis waren vielfältige und inspirierende Vorschläge, wie das Areal für die Kultur- und Kreativwirtschaft revitalisiert werden kann. Beteiligt waren auf Einladung der Fakultät Architektur der OTH Regensburg Partnerhochschulen aus Frankreich, Armenien und Spanien. Sebastian Knopp, Leiter der Kreativbehörde Regensburg betont, „Die Visionen und zum Teil Utopien der Studierenden entspringen einem Denken frei von Restriktionen und eröffneten ein Perspektive in die Zukunft, die das Projekt bis heute trägt.“    

Funktionale Planung mit klarem Fokus auf den Bestand
Die bestehenden Hallen am Auweg bieten mit über 5.000 Quadratmeter Grundfläche den Rahmen für Arbeits-, Produktions- und Veranstaltungsnutzungen. Der architektonische Entwurf verdeutlicht den konzeptionellen Ansatz: Die nördlich gelegene Halle 4 wird in drei sogenannte Brandabschnitte unterteilt, Halle 5 durch einen teilweisen Dachrückbau baulich getrennt. Diese Eingriffe gewährleisten nicht nur die Einhaltung brandschutzrechtlicher Anforderungen, sondern ermöglichen vor allem den Umbau im Bestand und damit den Erhalt der alten Gebäudestruktur. Darüber hinaus werden weitere technische Anforderungen der unterschiedlichen Nutzungen erfüllt – etwa in den Bereichen Schall- oder Staubschutz. Planerisch spricht man von einer Low-Tech-Lösung, die teure Investitionen, vor allem im Brandschutz und der Haustechnik, bei gleichbleibender Qualität, erspart.

Gleichzeitig entsteht durch diesen architektonischen Eingriff ein markantes gestalterisches Element: Die Öffnung der Gebäudekörper schafft klare Sichtachsen und Erschließungswege – sowohl vom Parkplatz als auch fußläufig über den Auweg – hin zu einem zentralen Platzbereich. Dieser sogenannte „Marktplatz“ bildet künftig den Hauptankunftsort des Areals. Hier entstehen ein Infopoint, ein Gastronomieangebot, Ausstellungsflächen sowie Aufenthaltsbereiche.
Der Marktplatz fungiert darüber hinaus als Eingangsbereich zu den Veranstaltungs-, Workshop- und Besprechungsflächen und bietet perspektivisch über den Kopfbau Zugang über eine Brücke zum Baudenkmal Stadtlagerhaus. Die unterschiedlichen, vorgesehenen Nutzungen innerhalb eines Gebäudes können dadurch jeweils baulich differenziert abgebildet werden – von Werkstätten über Ateliers und Büroflächen bis hin zur Veranstaltungsfläche. „Die Kreativbranche war seit Beginn involviert – in dieser frühen Phase bundesweit modellhaft – uns wurde immer wieder der Blick auf das geschärft, was für die Entwicklung der Kreativwirtschaft in Regensburg Relevanz hat“, betont Eva-Maria Morel, Projektleiterin der Kreativbehörde.

Zeitplan: Umsetzung am Auweg bis Ende 2027
Die weiterführenden Planungsleistungen wie Genehmigungs- und Ausführungsplanung starten in Kürze. Der Baubeginn ist für 2026 geplant, erste Nutzungen sollen bis Ende 2027 einziehen. Der Fokus liegt in dieser Projektphase ausschließlich auf den Auweg-Flächen. Erweiterungen, wie die fußläufige Verbindung und Nutzung des Stadtlagerhaus, werden bereits als Teil eines mittelfristigen Gesamtkonzepts mitgedacht, die konkrete Planung folgt in einem späteren Schritt.
Das Vorhaben „Kreativareal Regensburg“ wird im Rahmen des Smart-City-Förderprojektes R_NEXT der Stadt Regensburg in Millionenhöhe mit Bundesmitteln gefördert.

30. Juli 2025

Fotografie – Visualisierung Kreativareal: In einem ersten Schritt konzentriert sich die Entwicklung auf die Teilflächen und Hallen am Auweg.Fotografie – Visualisierung Kreativareal: Durch den teilweisen Rückbau des Daches entsteht zwischen den Hallen 4 und 5 ein Laubengang.Fotografie – Visualisierung Kreativareal: Der sogenannte Marktplatz bildet künftig den Hauptankunftsort des Areals.Fotografie – In einer Vielzahl von Workshop-Formaten wurden die zukünftigen Nutzenden in die Entwicklung des Areals einbezogen.

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