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Umfrage zu Mobilität – Ergebnisse

Das vom Bundesministerium für Digitales und Verkehr / mFund geförderte Forschungsprojekt ZISteM wird im Juni 2024 abgeschlossen. An dem Projekt sind die Siemens Technology, die Stadtverwaltung Regensburg, der RVV, der Mobilitätsdienstleister Zeus, die R-Tech GmbH und die Hacon Ingenieurgesellschaft mbH beteiligt.

Ziel des Gesamtprojektes ist es, Erkenntnisse über eine nachhaltigere, effizientere und attraktivere Gestaltung des städtischen Verkehrs – insbesondere durch die Integration von Mikromobilitätsdienstleistungen und deren Kombination mit anderen Verkehrsträgern – zu erhalten. Mikromobilität umfasst elektrisch angetriebene Kleinstfahrzeuge, die alternativ zu herkömmlichen Transportmitteln genutzt werden, beispielsweise E-Scooter, E-Fahrräder und E-Lastenfahrräder.

Im Rahmen des Projekts wurden konkrete Maßnahmen entwickelt, um deren Beitrag zur Verbesserung der urbanen Mobilität am Beispiel einer „kleinen Großstadt“ – zu denen Regensburg zählt – zu verifizieren. Zu diesen Maßnahmen gehören u.a.

  • Die Weiterentwicklung der Zeus-E-Scooter mit verbesserten Produkteigenschaften im Hinblick auf Sicherheit und Komfort (Zeus 2.Generation) und die
  • Infrastrukturellen Maßnahmen wie die Planung von über 30 Parkflächen für die Sharing-E-Scooter sowie die Entwicklung und Installation von drei ZOLAR-Stationen. An den drei Standorten Arcaden, Tech Base und Bahnhof Burgweinting wurden erstmalig die innovativen ZOLAR-Stationen im Rahmen des Projektes aufgestellt. Es handelt sich um autarke Ladestationen, welche mit Solarenergie betrieben werden. Bis zu 10 Scooter bzw. je nach Gestell auch E-Bikes sind jeweils andockbar.

Darüber hinaus wurde testweise eine App für das intermodale Routing entwickelt, die von einem ausgewählten Testnutzerkreis zu evaluieren war. Dafür wurde ein speziell definierter Kreis an Testnutzern (z.B. Job-Ticket-Abonnenten) zur Bewertung des Gebrauchs von E-Scootern in Regensburg ausgewählt. Hierbei war es das Ziel, in einem interaktiven Modus die Nutzungsgewohnheiten, wie Häufigkeit und ggfs. die Kombination mit anderen Verkehrsmodi - wie dem Öffentlichen Nahverkehr - zu erheben.

Der Erfolg der Implementierung neuer Mobilitätsangebote ist in großem Maße von der Akzeptanz in der Bevölkerung abhängig. Schwerpunkt der Bürgerumfrage von Ende Juli bis Mitte August 2023 war daher herauszufiltern, ob Mikromobilitätsangebote aus Sicht der Bürgerinnen und Bürger verkehrlichen Nutzen entfalten oder eher kritisch bewertet werden. Es gab eine große Resonanz, Insgesamt haben ca. 1.400 Personen teilgenommen. Die Verteilung hinsichtlich des Geschlechts war mit 51 % männlichen und 48 % weiblichen Teilnehmern sehr ausgeglichen (0,4% identifizierten sich als diverse Personen).

Die in den nachfolgenden Abbildungen dargestellten Ergebnisse der Bürgerumfrage lassen sich wie folgt kurz zusammenfassen:

  • Wie die Teilnehmerzahl verdeutlicht, gab es eine große Resonanz auf die Umfrage bzw. die diversen Mobilitätsthemen in der Region Regensburg. Ein wesentliches Ergebnis war unter anderem, dass die Haltung gegenüber Sharing-E-Tretrollern sehr gespalten ist. Gegenüber einer bereits 2020 durchgeführten Erhebung (PaMiMob) in Regensburg war die Haltung derer, die den E-Scootern kritisch gegenüberstehen, deutlich höher. Rund zwei Drittel der Befragten haben zum E-Scooter-Sharing eine ablehnende oder zumindest eher ablehnende Haltung.
  • Kritisiert wurde nach wie vor das unkontrollierte Abstellen. Vor diesem Hintergrund sind im Projektzeitraum infrastrukturelle Lösungen entwickelt worden, wie das Ausweisen von speziellen Parkflächen und die Entwicklung und prototypenhafte Aufstellung von solarbetrieben ZOLAR-Stationen. Generell wurde deutlich, dass bezüglich des regulierten und kontrollierten Abstellens noch mehr Handlungsbedarf besteht.
  • Die ausschlaggebendsten Kriterien für die Verkehrsmittelwahl war die Zeit, gleich danach gefolgt von dem Kriterium Nachhaltigkeit, noch vor den Faktoren Verfügbarkeit und Kosten.
  • Fast zwei Drittel der Befragten gaben an, mindestens 4x pro Woche das Fahrrad zu nutzen. Die meisten haben einen Zugang zum Auto. Jedoch sind lediglich 8 % davon Elektro-Autos. Aber: Der große Teil nutzt das Auto verhältnismäßig wenig. Nur ein Viertel der Befragten nutzt das Auto 4x oder häufiger pro Woche. Zudem ersetzt laut der statistischen Auswertung der Umfrage jede siebte Scooterfahrt eine Autofahrt.