Unkontrollierte Vermehrung und Verwilderung führt zu Tierschutzproblemen
In Deutschland leben rund zwei Millionen verwilderte Katzen auf der Straße und auch in der Region gibt es solche verwilderten Tiere. Sie stammen letztlich alle von Katzen ab, die sich in der Obhut von Menschen befanden und deren Fortpflanzung nicht kontrolliert wurde. Anders als Wildtiere gehören sie einer domestizierten Art an und sind deswegen nicht an ein Leben ohne menschliche Unterstützung angepasst, sodass sie, wenn sie dauerhaft außerhalb menschlicher Obhut leben, häufig Schmerzen, Leiden oder Schäden in erheblichem Ausmaß erfahren.
Unkastrierte Katzen zeugen durch ihre hohe Vermehrungsrate viele Nachkommen. Eine weibliche Katze kann pro Jahr zwei Würfe mit jeweils 4-6 Nachkommen haben, die ihrerseits etwa ab dem fünften Lebensmonat vermehrungsfähig sind. Diese hohe Vermehrungsrate führt dazu, dass viele freilebenden Katzen ihr Leben unter schlechten, tierschutzwidrigen Bedingungen führen müssen.
Insbesondere in Gebieten, in denen sich verwilderte Hauskatzen ansiedeln, kommt es immer wieder zu Tierschutzproblemen. Diese Katzen leben häufig unter äußerst schlechten Bedingungen, werden oft schon krank geboren und leiden unter Mangelernährung, Parasitenbefall und Infektionen. Die Lebenserwartung von Katzen ohne menschliche Betreuung und medizinischer Versorgung ist erheblich geringer als die von in menschlicher Obhut gehaltenen Katzen. So treten Katzenkrankheiten, wie Katzenschnupfen, signifikant häufiger auf, auch der Anteil an unterernährten Katzen ist deutlich höher.