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Überprüfung von Straßennamen

Am 8. Juli 2020 wurde im zuständigen Bildungsausschuss der Stadt Regensburg einstimmig der Beschluss zur „Überprüfung von Straßennamen, Plätzen und Gebäuden im Stadtgebiet Regensburg auf einen Zusammenhang zur Zeit des Nationalsozialismus und ihre Bedeutung“ gefasst.

Im Sachverhalt wurde damals die Begründung für die Vorlage des oben genannten Beschlusses aus dem vom Stadtrat am 31. Januar 2019 beschlossenen Konzepts „für eine Gedenk- und Erinnerungskultur der Stadt Regensburg zur städtischen Geschichte und der Rolle der Stadt(Gesellschaft) im Nationalsozialismus“ abgeleitet.

Der Beschluss enthielt folgende Aussagen zur Vorgehensweise/Umsetzung:

„Eine gesamtheitliche Betrachtung und Bearbeitung wird vorgeschlagen. Die Verwaltung prüft, ob es Möglichkeiten gibt, in Zusammenarbeit mit der Universität Regensburg oder der OTH innerhalb einer festgelegten Zeitspanne die Überprüfung im oben genannten Sinne durchzuführen. Anschließend wird die Verwaltung einen Vorschlag zur weiteren Vorgehensweise erarbeiten. Dies kann beispielsweise die Umbenennung oder eine Konnotation (Informationstafel,- stele, digitale Option) vor Ort sein.“

Nach Gesprächen mit der Universität Regensburg, der OTH Regensburg und verschiedenen Regensburger Gymnasien konnte im Rahmen eines fachlichen Austausches mit fünf Professorinnen und Professoren der OTH eine Zusammenarbeit vereinbart werden. In Kooperation mit Frau Prof. Dr. habil. Rudolph vom Fachbereich Politikwissenschaften und Soziologie und dem Zweitgutachter Prof. Dr. Anderson entstand die Masterarbeit von Frau Nelly Klein B.A.

Unter dem Titel „Straßennamen in Regensburg - Erarbeitung eines Handlungskonzeptes zur Überprüfung der Regensburger Straßennamen auf koloniale, nationalsozialistische und anderweitig belastende Zusammenhänge“ liegen die Ergebnisse dieser Arbeit seit Januar 2022 vor.

Dieses Handlungskonzept steht zum Download bereit.

Mithilfe von wissenschaftlichen Honorarkräften werden im nächsten Schritt Fakten zu Namen, zu Beginn mit dem Schwerpunkt auf NS-Bezüge, zusammengestellt. Hierzu werden alle zur Verfügung stehenden Quellen genutzt, vor allem Archivalien und bereits vorhandene Veröffentlichungen. An dieser Recherche arbeitet die Stabstelle Erinnerungskultur in einem zeitlich möglichen Umfang mit. Ebenso unterstützt das Stadtarchiv beratend.

Nach Analyse der in anderen deutschen Städten erfolgten Namenüberprüfung (z.B. Darmstadt, Mainz, München, Augsburg, Würzburg) ist in der Kategorie der unmittelbar NS-belasteten Straßennamen mit einer überschaubaren Zahl zu rechnen.

Sobald die Ergebnisse vorliegen, wird der Bildungsausschuss/der Stadtrat damit befasst und es ist dort zu entscheiden, wie die Ergebnisse zu bewerten sind und welche Schlussfolgerungen daraus zu ziehen sind.