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Ethik

Link für den Lehrplan Ethik Berufsschule Bayern: 

https://www.isb.bayern.de/berufsschule/lehrplan/berufsschule/fachlehrplan/ethik/1747/

 

„Was ist eigentlich Ethik?“ Diese von Schülerinnen und Schülern häufig gestellte Frage lässt sich folgendermaßen beantworten.

Die Ethik ist eine Teildisziplin der Philosophie und muss daher stets in Beziehung zu deren anderen Teildisziplinen gesetzt werden. Erst dadurch können tiefgreifende ethische Einsichten entstehen, die dabei helfen, das Handeln – sowohl das eigene als auch das der anderen – kritisch zu hinterfragen, zu reflektieren und nach allgemeinen moralischen Kriterien zu bewerten. Der Ethikunterricht unterstützt die Schülerinnen und Schüler dabei.

Im Bayerischen Gesetz über das Erziehungs- und Unterrichtswesen (BayEUG) Art. 47 wird dies durch indirekte Bezugnahme auf die vier kantischen Fragen, welche die Teilgebiete der Philosophie eingrenzen, folgendermaßen zusammengefasst:

 

Der Ethikunterricht dient der Erziehung der Schülerinnen und Schüler zu werteinsichtigem Urteilen (Was kann ich wissen?) und Handeln (Was soll ich tun?). Sein Inhalt orientiert sich an den sittlichen Grundsätzen, wie sie in der Verfassung und im Grundgesetz (Was ist der Mensch?) niedergelegt sind. Im Übrigen berücksichtigt er die Pluralität der Bekenntnisse und Weltanschauungen (Was darf ich hoffen?).

Bei der Umsetzung dieser Ziele bietet die Berufsschule den Vorteil, dass neben den allgemeinen und lebensnahen auch berufsspezifische Aspekte in den Unterricht mit einfließen und diesen bereichern können.

Der Frage „Was soll ich tun?“ kommt dabei eine besondere Bedeutung zu. Die einzelnen Bereiche der angewandten Ethik bieten einen ersten lebensweltlichen Anknüpfungspunkt. Umweltethik, Technikethik, Ernährungsethik, Digitale Ethik, Medienethik, Medizinethik usw. beziehen sich direkt auf das berufliche Umfeld der Schülerinnen und Schüler und bieten sowohl einen individuellen Einstieg in das große und teils theoretische Feld der Philosophie/Ethik als auch eine direkte Handlungshilfe für konkrete berufliche Situationen.

Ausgehend davon werden die verschiedensten ethischen Theorien behandelt, bis sich schließlich die Frage „Was kann ich wissen?“ stellt. Dabei bewerten die Schülerinnen und Schüler Aussagen nicht nur hinsichtlich ihrer moralischen Aspekte, sondern überprüfen auch deren Argumentationsstruktur. Beim Erkennen von „Fake News“, dem Beurteilen von Behauptungen oder beim Vertreten der eigenen Meinung ist dies eine unerlässliche Kompetenz.

Besonders der mündige Staatsbürger sollte diese besitzen, was zur dritten Frage „Was ist der Mensch?“ führt. Die Bayerische Verfassung und das Grundgesetz der BRD bilden den Leitfaden allen staatlichen Handelns und sind daher ebenfalls Grundlage für die Beschäftigung mit Grund- und Menschrechten, mit Staatstheorien und mit dem wirtschaftlichen Handeln. Dabei ergeben sich naturgemäß Überschneidungen mit dem Fach Politik und Gesellschaft (PuG), welche wiederum fächerübergreifendes Lernen und Lehren ermöglichen.

Das Befassen mit der letzten Frage „Was darf ich hoffen?“ ergibt sich aus der Tatsache, dass der Ethikunterricht ein konfessionsübergreifender Unterricht ist. Dies ermöglicht es den Schülerinnen und Schülern, sich über verschiedene Religionen und Fragen nach dem Glück auszutauschen. Dabei kann das bei der Behandlung der anderen Teilbereiche der Philosophie erworbene Wissen praktisch angewandt werden. Vielfalt, Toleranz, logisches Argumentieren aber auch das Akzeptieren anderer Meinungen und Vorstellungen werden dabei aktiv gelebt.

 

Fachbeauftragter: OStR Dr. Dominik Biller

E-Mail: ZWQuZ3J1YnNuZWdlci5uZWx1aGNzJGtpbmltb0QucmVsbGlC

 

Ein aufschlussreiches Strukturschema zum Bereich Ethik/Philosophie finden Sie unter folgendem Link: