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M. Mus. Julia Unterhofer

M. Mus. Julia Unterhofer erhält den Preis für ihre Master-Arbeit „Die  Violine als ornamentales Generalbassinstrument. Die improvisierte  Spielpraxis des Generalbasses im frühen 17. Jahrhundert mit der  Beteiligung konzertierender Melodieinstrumente“ an der Hochschule für katholische Kirchenmusik und Musikpädagogik Regensburg.

Begründung der Jury: Die Preisträgerin hat sich im Rahmen ihres Masterstudiums „Musikpädagogik mit künstlerischem Kernfach Violine“ ausführlich mit der improvisierten Generalbasspraxis befasst. In diesen Studien ist sie auf die kaum bekannte Beteiligung der Violine als ornamentales Generalbassinstrument im frühbarocken Generalbassspiel aufmerksam geworden. Sie übersetzte und analysierte die Abhandlung „Del sonare sopra ’l basso“ (1607) von Agostino Agazzari (ca. 1580–1642), beleuchtete das Traktat im Vergleich mit zahlreichen anderen Generalbasslehrwerken und untersuchte die möglichen Anwendungsbereiche für die historisch informierte Aufführungspraxis. Die neuen Erkenntnisse aus dem eigenständigen Quellenstudium fasste sie sehr gut zusammen, zeigte für die historisch informierte Aufführungspraxis zukünftige Beschäftigungsfelder auf und stellte berechtigte Fragen bezüglich der notwendigen Veränderungen in der aktuellen Violinausbildung. Insbesondere für die stärkere Berücksichtigung von improvisatorischen Elementen und stilgebundener Improvisation im Violinunterricht werden sehr gut durchdachte Konzepte vorgestellt. Die neu gewonnenen Erkenntnisse sind dazu geeignet, die Aufführungspraxis barocker Musik weit über diese Arbeit hinaus zu verändern.