-Es gilt das gesprochene Wort-
Sehr geehrte Frau Oberbürgermeisterin,
liebe Feiergemeinschaft am heutigen Abend,
mit der heutigen Preisträgerin Frau Privatdozentin Doktorin rer. nat. Laura Manelyte-Aldehni lernen wir einen ganz besonderen Menschen kennen: eine Person mit Energie, mit Kraft, von hoher Intelligenz und wissenschaftlichen Kenntnissen, eine Wissenschaftlerin also, welche dieser Preis auf dem Weg in eine feste Position als Professorin unterstützt – eine Position, die wir ihr alle wünschen, und natürlich ganz besonders die Mitglieder ihrer Universität, der Universität Regensburg.
Privatdozentin Dr. Manelyte-Aldehni wurde am 12. Dezember 1978 in Vilnius in Litauen geboren, studierte dort von 1997 bis 2003 Biochemie und schloss sowohl das Bachelor- wie das Master-Examen mit Bestnoten ab. Mit einem DAAD-Stipendium ging sie für ihre Promotion an die Justus-Liebig-Universität Gießen. In ihrer Doktorarbeit, für die sie 2006 die Bewertung summa cum laude erhielt, legte sie Forschungsergebnisse zur menschlichen DNA mit Bezug zur Krebsforschung dar, ein Thema von hoher gesellschaftlicher Relevanz, das sie nicht mehr losgelassen hat und welches für uns alle von Bedeutung ist.
Ihr Weg führte sie von 2007 bis 2009 mit einer Postdoc-Stelle an die University of Bristol und seit 2009 arbeitet Frau Dr. Manelyte-Aldehni am renommierten Lehrstuhl von Prof. Dr. Gernot Längst, Institut für Biochemie, Genetik und Mikrobiologie an der Fakultät für Biologie und Vorklinische Medizin der Universität Regensburg, den ich heute unter den Gästen besonders begrüßen darf.
Nach Ende der Elternzeit erlangte sie in den Jahren 2014 bis 2015 ein Stipendium im Postdoc-Programm unserer Universität, das sich schwerpunktmäßig an Wissenschaftlerinnen in MINT-Fächern richtet. 2016 wurde ihr DFG-Antrag auf eine eigene Stelle positiv beschieden, so dass sie kontinuierlich tätig blieb, weiter zur Rolle von Mutationen im DNA- und Protein-Bereich bei erblich bedingten Krebserkrankungen forschend.
Mit fachwissenschaftlichen Publikationen in hochrangigen Organen hat Frau PD Dr. Manelyte-Aldehni mehrfach ihre wissenschaftliche Exzellenz unter Beweis gestellt. Am 25. Januar 2023 hat sie sich an der Universität Regensburg habilitiert. Sie erfüllt damit alle Voraussetzungen für eine Professur und damit haargenau die Zielsetzung des Regensburger Preises für Frauen in Wissenschaft und Kunst, von der die Oberbürgermeisterin der Stadt Regensburg in ihrer Rede eindringlich gesprochen hat.
Die Preisträgerin überzeugt durch wissenschaftliche Exzellenz als Biochemikerin in der DNA-Grundlagenforschung sowie durch eine internationale Laufbahn, die sie bisher von Litauen nach Deutschland und über Großbritannien und Frankreich wieder nach Deutschland führte. Sie zeigt mit ihrer Fähigkeit, sich in einem traditionell eher männlich geprägten Forschungsumfeld durchzusetzen, mit der Verbindung von akademischer Karriere und Familiengründung und -aufrechterhaltung – denn es reicht nicht, eine Familie zu gründen, schließlich will eine Familie auch aufrecht erhalten bleiben, so sei an dieser Stelle festgehalten, dass sie Mutter dreier Kinder ist –, mit ihrer internationalen Vernetzung, sichtlichen Mobilität und ihren Forschungsleistungen, wie wenig viele Klischees greifen, z.B. jenes, dass Frauen nicht so gerne in Laboren stehen, wie ich gehört habe. Liebe Kinder, liebe Familie und die hier sicher auch anwesenden Freundinnen und Freunde: Ihr und Sie können stolz auf Eure Mutter, auf Ihre Partnerin und Freundin sein!
Wir als Universität Regensburg sehen in ihr auch ein Vorbild für jüngere Wissenschaftlerinnen, zumal Naturwissenschaftlerinnen, ein Vorbild dafür, selbstbestimmt den eigenen Weg zu verfolgen, und dafür danke ich ihr. Vorbilder kann man auch in höherem Alter haben und das gilt auch für die Begegnung mit Ihnen, Frau Manelyte-Aldehni.
Es freut uns aus vielen Gründen sehr, dass Frau Privatdozentin Dr. Manelyte-Aldehni heute und hier den angesehenen Preis der Stadt Regensburg für Frauen in Wissenschaft und Kunst erhält. Vielen Dank dafür – und Ihnen Gratulation!
