Im Alter von 91 Jahren ist Michail Sergejewitsch Gorbatschow am 30. August 2022 gestorben. Er war von März 1985 bis August 1991 Generalsekretär des Zentralkomitees der Kommunistischen Partei der Sowjetunion sowie von März 1990 bis Dezember 1991 gleichzeitig Staatspräsident der UdSSR. Durch seine Politik, die von einem beispielhaften Reformprozess mit Glasnost (Offenheit) und Perestroika (Umbau) geprägt war, hat Gorbatschow das Ende des Kalten Krieges eingeleitet. Diese Öffnung brachte den Menschen in der Sowjetunion völlig neue Freiheiten. Auch in Deutschland hat Gorbatschow für immer seinen festen Platz in den Geschichtsbüchern, da sein politisches Wirken maßgeblich zur Deutschen Wiedervereinigung beigetragen hat. Sein mutiges Handeln wurde außerhalb Russlands im Jahre 1990 mit dem Friedensnobelpreis gewürdigt. In Russland selbst gilt für einen Großteil der Bevölkerung sein damaliges Handeln und der damit verbundene Zerfall der UdSSR als umstritten.
Michail Gorbatschow ist ein wahrer Brückenbauer des vergangenen 20. Jahrhunderts. Er hat die unüberwindbar wirkende Trennung zwischen Ost und West durchbrochen und eine diplomatische Brücke von der abgeschirmten Sowjetunion in den Westen geschlagen. Aus lange Zeit verfeindeten Nationen wurden Freunde und Partner. Für seinen unermüdlichen Einsatz, insbesondere für die innerdeutsche Wiedervereinigung und die Überwindung des jahrzehntelang anhaltenden Ost-West-Konflikts, verlieh ihm der Stadtrat im Jahr 2016 den Brückenpreis der Stadt Regensburg.
