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Selektive Kanalsanierung

Die Entstehung der Kanalisation in Regensburg

Wasser gehört zu den wertvollsten Lebensgrundlagen. Auch wenn aufgrund der reichlichen Niederschläge in unseren Breiten kein Wassermangel besteht, so bedarf die Erhaltung sauberer Gewässer auch in der Zukunft weiterer Anstrengungen. Gerade die städtische Entwicklung setzt nicht nur eine hochwertige Wasserversorgung, sondern auch eine leistungsfähige Abwasserentsorgung voraus.

In den meisten Städten Deutschlands war die Abwasserbeseitigung bis in das späte 19. Jahrhundert sehr unbefriedigend gelöst. In Regensburg gab es zur Ableitung von Niederschlags- und Schmutzwasser eine große Anzahl von Straßenkanälen, die jedoch kein einheitliches Netz bildeten. Innerhalb des damals bewohnten Stadtgebietes mündeten an der rechten Donauuferseite 25 Kanalausläufe in die Donau.

Mit der Inbetriebnahme des Regensburger Wasserwerks im Jahre 1875 und dem Bau der Wasserversorgungsleitungen stieg der Wasserverbrauch beträchtlich. Die Einrichtung der hygienisch fortschrittlichen Spülaborte folgte. Die Ableitung von Fäkalien neben dem Brauchwasser und dem Niederschlagwasser wurde damit zum drängenden Problem.

Nach mehreren vergeblichen Anläufen zu einer Lösung gab der Neubau eines Garnisonslazarettes im Jahr 1886 Anlass für die Planung eines ganzheitlichen Entwässerungsnetzes. Nach umfassenden Planungen konnte im Jahr 1889 mit dem Bau der neuen Kanäle begonnen werden. Bis 1905 wurde das Stadtgebiet zwischen Donau und Eisenbahnanlagen sowie zwischen Jakobstor und dem damaligen Hauptauslass in die Donau in Höhe der jetzigen Nibelungenbrücke kanalisiert.

In den folgenden Jahren bis 1940 erfolgten Netzergänzungen und die Erschließung verschiedener Stadtteile. Die nördlich gelegenen Stadtteile, die alle erst 1924 eingemeindet wurden, hatten überwiegend keine Kanalisation. Nach dem Krieg musste die Stadtentwässerung auf eine neue Grundlage gestellt werden, damit die aus der erheblichen Stadtvergrößerung und der Einwohnerzahl resultierenden Entwässerungsprobleme zukunftsweisend gelöst werden konnten. So wurde auf der Grundlage des Generalentwässerungsplans aus dem Jahr 1956 das gesamte Entwässerungsnetz erweitert. In der Zeit von 1950 bis 1970 wurden zunächst die Kriegsschäden beseitigt, um dann die alten Stadtteile und die neu entstandenen Wohngebiete zu kanalisieren. Das Entwässerungsnetz wurde soweit ausgebaut, dass die Abwässer zur Donau und zum Regen abgeleitet werden konnten.

Von 1974 bis 1981 wurde der Hauptsammler Süd erstellt. Der rund 13 Kilometer lange Hauptsammler beginnt an der westlichen Stadtgrenze bei der Sinzinger Eisenbahnbrücke und führt bis zum Klärwerk an der östlichen Stadtgrenze. 

Der Hauptsammler Nord nimmt die Abwässer aus den nördlich der Donau und entlang der beiden Ufer des Regens gelegenen Stadtteilen auf. Er beginnt am nördlichen Donauufer an der westlichen Stadtgrenze in Oberwinzer und führt bis Schwabelweis. Dabei kreuzt er die Regenmündung und in Höhe von Schwabelweis die Donau mit je einem Düker (Düker = Unterführung eines Rohres / Querung eines Flusses), um sich dann mit dem Hauptsammler Süd zu vereinigen. Der Endpunkt des Kanalnetzes befindet sich im Klärwerk Regensburg.