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2020 - Neugestaltung der Trothengasse und Bertoldstraße

Von März 2020 bis Herbst 2020


Ausgangslage

Im Zusammenhang mit dem Bau des Museums “Haus der Bayerischen Geschichte (HdBG)“ und der Gestaltung der Platzflächen im Umgriff des HdBG mit dem St.-Georgen-, Hunnen-, und dem Schwanenplatz wurden bereits wichtige  stadtgestalterische Maßnahmen umgesetzt.

Als nächsten Schritt zur Aufwertung der östlichen Altstadt stellte die Neugestaltung der “Bertoldstraße“ und der “Trothengasse“ dar. Die Bertoldstraße verläuft am südlichen Ende des Schwanenplatzes und verbindet weitere Anschlussgassen in Richtung Osten. Die Trothengasse zweigt nördlich von der  Bertoldstraße ab und stellt eine Verbindungsachse zur Ostengasse und der Donaupromenade dar.

Der Ausbau dieser beiden Gassen soll das Konzept zur Neugestaltung des öffentlichen Raumes der bereits fußgängerfreundlich gestalteten Straßen und Plätze weiter verdichten und die Aufenthalts- und Wohnqualität in der östlichen Altstadt weiter erhöhen.

Mit Beginn der Bauphase 1 und 2 begann zuerst der partielle Kanalbau mit ca. 5 zu erneuernden Hausanschlüssen. Im Anschluß wurden die Kabelbauarbeiten für die Straßenbeleuchtung bzw. partiell für REWAG und Telekom hergestellt. Gerade im Bereich des Eingangs zum Arbeitsgericht mussten die Kabel verlegt werden, da hier die ca. 15 m lange barrierefreie Rampe entstand. Im Nachgang wurde der 60 cm starke Straßenkoffer mit einer 20 cm starken Drainbetontragschicht hergestellt. Zuletzt wurden halbseitig die Flächen gepflastert.


Straßenbau

Bertoldstraße und Trothengasse

Die Bertoldstraße zwischen Schwanenplatz und Hallergasse sowie die in nördlicher Richtung einmündende Trothengasse wurden als Mischverkehrsfläche ausgebaut. Im östlichen Teil der Bertoldstraße zwischen der Trothengasse und der Hallergasse wurden bei Bedarf  Erneuerungen an den Anschlussleitungen durchgeführt und Schächte im Rahmen des Kanalunterhalts eingebaut. Die REWAG erneuerte in beiden Gassen an einzelnen Stellen die Niederspannungsleitungen.

Aufgrund der verbrauchten Straßenoberfläche und der vorhandenen Bordsteinkanten waren die Bertoldstraße und die Trothengasse heute für Mitmenschen mit Behinderung sowie für Rollstuhlfahrer nur sehr schwer zu bewältigen.

Für die Straßenentwässerung wurden Straßenabläufe einschließlich der Anschlussleitungen neu  hergestellt, die bisherige Straßenentwässerung wurde aufgelassen. Die Trothengasse wurde im Anschlussbereich zur Ostengasse mit einem durchgehenden abgesenkten breiten Granitbordstein und einem durchgehenden Gehwegbelag angeschlossen. Durch die Neugestaltung beider Gassen wurden die Bedingungen für Mitmenschen mit Behinderung deutlich verbessert.

 

Schwanenplatz – westliche Bertoldstraße

In der Verlängerung der westlichen Bertoldstraße wurde der Schwanenplatz bereits im Jahr 2018 niveaugleich ausgebaut. Der Schwanenplatz bietet mit seinen Freisitzen, Möblierungen, Baumquartieren und Gestaltungselementen im öffentlichen Raum eine hohe Aufenthaltsqualität. Im Jahr 2020 wurde zudem ein Servicegebäude am Schwanenplatz errichtet, welches die Platzfläche funktional weiter aufwertet.


Technische Bauausführung

Da die Trothengasse in Zukunft Mischverkehrsfläche ist, wurde der südliche Gehweg der Ostengasse durchgezogen und abgesenkt. Die Bertoldstraße wurde im Westen an den bereits niveaugleich ausgebauten Schwanenplatz, im Osten an die niveaugleiche gepflasterte Hallergasse/ Fahrbeckgasse angeschlossen. PKW-Stellplätze wurden mit in der Pflasterung eingelegten dunklen Markersteinen gekennzeichnet.


Barrierefreiheit

Die Planung erfolgte unter Beachtung der Belange sehbehinderter und mobilitätseingeschränkter Personen. Als Pflasterbelag wurde ein ebenflächiger, fußgängerfreundlicher Pflasterbelag mit gebundenen Fugen gewählt. Eine durchgehende Entwässerungsrinne dient als Orientierungshilfe im öffentlichen Raum.

Der Zugang des Arbeitgerichtes in der Bertoldstraße, derzeit über eine 3-stufige Treppenanlage zugänglich, wurde im Zuge der Baumaßnahme barrierefrei umgebaut.

Die Planung und Gestaltung erfolgte in Abstimmung mit dem Stadtplanungsamt, dem Amt für Archiv und Denkmalpflege, dem Staatlichen Bauamt und unter Beteiligung des Inklusionsbeauftragten der Stadt Regensburg.

 


Ausführung und Ablauf der Gesamtmaßnahme

Bauablauf

Die Maßnahme erstreckte sich von März 2020 bis Herbst 2020. Im Vorgriff wurde mit der Verlegung der Stromleitungen durch die Rewag und den partiellen Aufgrabungen für den städtischen Kanal begonnen. 

 

Baumpflanzungen / Möblierung

Um dem Bedarf an Fahrradabstellanlagen Trotengasse und Bertoldstraße gerecht zu werden hat man insgesamt 14 Fahrradbügeln eingebaut. Davon entfielen 6 Fahrradbügel auf die Bertoldstraße und 8 Fahrradbügel auf die Trothengasse. In der Trothengasse wurden zusätzlich zwei Baumstandorte mit begehbaren Baumscheiben realisiert. In der Bertoldstraße konnten aufgrund der Feuerwehranfahrtsrouten keine Baumquartiere umgesetzt werden. An der Einmündung zur Ostengasse wurde eine Sitzbank nach den Grundsätzen des Möblierungskonzeptes Altstadt umgesetzt. Am östlichen Ende der Bertoldstraße wurde die bestehende Durchfahrtsperre durch umlegbare Metallpoller ersetzt.

 

Beleuchtung

Als Leuchtentyp kommt die Altstadtleuchte Ratisbona mit energieeffizienter LED-Technik als Wandleuchte zur Ausführung. Das Konzept der Straßenbeleuchtung folgt den Grundsätzen des Stadtlichtplanes. Im Vorfeld der Baumaßnahme wurde mit den betroffenen Eigentümern Kontakt aufgenommen.

 

Verkehrsplanerische Ziele

In der Trothengasse und in der Bertoldstraße bestehen gegenwärtig 18 Anwohnerstellplätze, 8 freie Stellplätze und 3 Behindertenstellplätze. Es bestehen derzeit keine Lade- und Anlieferzonen. Der Anliegerverkehr und das Anliegerparken sind weiterhin zugelassen. Der ruhende Verkehr wurde reduziert und neu geordnet. Die Stellplätze sind frei in der Straßenfläche angeordnet und bislang zugeparkte Hausfassaden wieder freigestellt. Zukünftig stehen 13 Anwohnerstellplätze, 4 freie Stellplätze sowie 3 Behindertenstellplätze zur Verfügung. Ein kompletter Verzicht ist wegen des erhöhten Parkdrucks in der östlichen Altstadt nicht vertretbar.

Um dem Umstand Rechnung zu tragen, dass von Osten kommende Lieferfahrzeuge den Bereich Kalmünzergasse/Schwanenplatz über die Bertoldstraße/Trothengasse wieder verlassen müssen, ist eine Durchfahrt der Trothengasse in Nord-Südrichtung in Richtung Bertoldstraße nicht mehr möglich.

 

Denkmalschutz

Die Gassen liegen innerhalb des denkmalgeschützten Ensembles Altstadt Regensburg mit Stadtamhof. Die für die Aufgrabungen, Oberflächenbefestigungen und für den behindertengerechten Zugang des Arbeitsgerichtes erforderlichen Erlaubnisse gemäß Art. 6 Abs.1 bzw. Art. 7 Denkmalschutzgesetz wurden bei der unteren Denkmalschutzbehörde beantragt.


Neugestaltung Trothengasse-BertoldstraßeNeugestaltung Trothengasse-Bertoldstraße - PflasterarbeitenNeugestaltung Trothengasse-Bertoldstraße - Rampe zum ArbeitsgerichtNeugestaltung Trothengasse-Bertoldstraße - Rampe zum ArbeitsgerichtNeugestaltung Trothengasse-Bertoldstraße - Foto - Das Bild zeigt die neue Abfahrtsrampe in der Bertholdstraße, die einen erleichterten Zugang zum Gebäude schafft. Die Planung erfolgte hierbei unter Beachtung der Belange mobilitätseingeschränkter und sehbehinderter Menschen.Neugestaltung Trothengasse-Bertoldstraße - Foto - Als Pflasterbelag in der Bertholdstraße wurde ein ebenflächiger, fußgängerfreundlicher Belag gewählt.Neugestaltung Trothengasse-Bertoldstraße - Foto - Im Bild ist die Entwässerungsrinne zu sehen, die hier als Orientierung im öffentlichen Raum dient Neugestaltung Trothengasse-Bertoldstraße - Foto - Zu sehen ist die Trothengasse aus der Vogelperspektive Neugestaltung Trothengasse-Bertoldstraße - Foto - Auf dem Bild sind Parkmöglichkeiten und Fahrradabstellplätze für Anlieger zu sehenNeugestaltung Trothengasse-Bertoldstraße - Foto - Der Zugang des Arbeitsgerichtes in der Bertholdstraße – ehemals über eine 3-stufige Treppenanlage zugängig – wurde barrierefrei umgebaut. Die Umgestaltung erfolgte unter Beteiligung des Inklusionsbeauftragten der Stadt Regensburg.