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Speisen und Getränke zum Mitnehmen in Mehrweg-Geschirr

Speisen und Getränke zum Mitnehmen sind bequem. Leider führt dies zu wachsenden Müllbergen.

Mehrwegalternative jetzt im Verpackungsgesetz vorgeschrieben

Seit dem 1.1.2023 müssen alle Gastronomiebetriebe, die Speisen und Getränke zum Mitnehmen verkaufen, eine Mehrwegalternative zu Einwegkunststoff-Lebensmittelverpackungen und Einweggetränkebechern anbieten. Hiervon ausgenommen sind Betriebe mit maximal fünf Mitarbeitern und maximal 80 m² Verkaufsfläche. Diese sind aber verpflichtet, vom Kunden mitgebrachte Mehrweggefäße zu befüllen.

Einwegmüll oder Mehrweggeschirr?

Speisen und Getränke zum Mitnehmen bieten die Möglichkeit, schnell und ohne selbst kochen zu müssen, ein gutes Essen zu genießen.

Die Kehrseite zeigt sich in wachsenden Mengen an Verpackungsabfällen, überfließenden öffentlichen Mülleimern, abgelagerten Verpackungen im öffentlichen Raum und damit zunehmenden Aufwand für die Straßenreinigung. So sind in Regensburg während der Freiluftsaison im Schnitt pro Woche ca. 260 zusätzliche Abfallsäcke mit einem Gesamtgewicht von ca. 1,5 Tonnen eingesammelt und entsorgt worden.

Die Lösung bietet hier Mehrweg: es gibt Poolsysteme für Mehrweggeschirr für Essen zum Mitnehmen, der Gastronomiebetrieb kann eigenes Mehrweggschirr anbieten oder von den Kunden mitgebrachtes Geschirr befüllen.

Zumeist wird Geschirr aus Kunststoff verwendet, welches nach Gebrauch vom Kunden wieder abgegeben wird. Es wird dann professionell gereinigt und steht für die Neubefüllung zur Verfügung.

Für den Kunden fallen nur dann zusätzliche Kosten an, wenn das Geschirr nicht innerhalb einer bestimmten Frist wieder abgegeben wird.

Neben App-gestützen Systemen gibt es auch Anbieter, bei denen einmalig eine Kundenkarte gekauft wird, über die dann Benutzung registriert wird.

Außerdem können vom Kunden mitgebrachte Behälter befüllt werden. Dies ist wieder möglich, wobei selbstverständlich einige Hygieneregeln einzuhalten sind.

Ein eigenes Thema: Pizzakartons

Die Mehrwegangebotspflicht betrifft Gastronomiebetriebe, die Einweggeschirr aus Kunststoff anbieten. Pizzakartons sind also davon ausgenommen.

Pizzen sind aber eines der beliebtesten Mitnahmegerichte überhaupt. Entsprechend große Mengen an Pizzakartons fallen an, sowohl zu Hause wie auch im öffentlichen Raum.

Pizzakartons enthalten Zusatzstoffe, die eine vorzeitige Auflösung des Papiers durch die heiße und feuchte Pizza verhindern. Zudem sind sie meist durch Fett und anhaftende Soßen- und Teigreste verunreinigt. Daher landen sie am Ende nicht im Papierrecycling, sondern in der Müllverbrennungsanlage. 

Es gibt aber auch hier Mehrwegalternativen, sogar eine aus Regensburg:  die Fa. tornerò bietet Mehrweg-Pfand-Boxen für Pizza an. 

Auch bei den Mehrweggeschirr-Anbietern relevo und vytal gibt es passendes Geschirr für Pizzen.

Mehrweg auch in der städtischen Kantine

Während des Lockdowns und nun wegen der Personenbegrenzung in der städtischen Kantine ist das Essen zum Mitnehmen eine Möglichkeit für städtische Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Die Verwaltung möchte Abfälle, wo möglich, vermeiden und strebt eine nachhaltige Entwicklung an. Zusammen mit dem Betreiber der städtischen Kantine, der Labora gGmbH, wurde eine Lösung mit einem Mehrwegsystem gefunden:

Die Stadt Regensburg hat einen Vertrag mit der Firma Vytal geschlossen. Vytal stattet die städtische Kantine mit über 300 verschließbaren Mehrwegschalen und Kaffeebechern aus, die die Kundinnen und Kunden kostenlos ausleihen können. Hierfür kann eine kostenlose App genutzt oder einmalig eine Offline-Karte gekauft werden.

Kosten für Kunden und Kundinnen fallen nur an, wenn das Geschirr nicht innerhalb von 14 Tagen wieder zurückgegeben wird.

coffee to go again

Die gemütliche Kaffeepause scheint leider auszusterben, immer mehr Menschen trinken ihren Kaffee unterwegs. In vielen Cafés, Bäckereien, Kantinen und kleinen Lokalen gibt es daher coffee to go.

Den Vorzügen des schnellen Kaffees stehen aber auch große Nachteile gegenüber:

Stündlich werden in Deutschland 320.000 Einwegbecher verbraucht, das macht 3 Milliarden Becher im Jahr. Für die Herstellung dieser Becher werden zehntausende Tonnen Holz und Kunststoff sowie Milliarden Liter an Wasser benötigt.

Da die Becher zum größten Teil nicht recycelt werden, gehen diese Ressourcen unwiederbringlich verloren. Außerdem tragen die Becher zum Ansteigen der Abfallmenge bei. Weggeworfene Becher verschmutzen Straßen, Plätze und Natur.

Es geht aber auch anders:

Cafes bieten Kunden Kaffee in Mehrwegbechern an oder befüllen mitgebrachte Becher. Zur Information der Kunden dient ein Aufkleber „coffee to go again“.  Der Kunde weiß dann, dass hier Mehrwegbecher aufgefüllt werden.

Aktion Mehrweg-Kaffeebecher